Die 10. Woche war stark geprägt von Übelkeit und Appetitlosigkeit. Außerdem stand endlich die erste Untersuchung bei meinem Frauenarzt auf dem Plan.
Hallo zusammen,
letzte Woche war schon ziemlich aufregend. Die Übelkeit hält mich gerade auf Trab und dazu noch Termine, Termine. Ich sage mir dann immer den schönen Spruch: "Ich bin schwanger, nicht krank!", aber ich muss schon zugeben, dass die Kräfte schneller schwinden und ich ruhebedürftiger bin...
Die Übelkeit hat irgendwie jetzt erst so richtig zugeschlagen. Ich hoffte ja, dass ich davon weitgehend verschont bleibe, aber Pustekuchen! Zwar muss ich mich nicht übergeben, aber ich würge oft heftig, dass mir der ganze Bauch weh tut. Besonders beim Zähneputzen ist es schlimm, auch nach dem Essen, nachmittags/abends. Faszinierend, kaum Morgenübelkeit - aber den Rest des Tages umso mehr.
Meine Freundinnen haben mich getröstet, das wird bald besser. Naja, das hoffe ich doch sehr! Ich kann nämlich keine Dosenravioli riechen (die liebe ich sonst), ohne dass mir in nullkommanix komisch wird. Sicherlich gibt's Schlimmeres, aber ich reagiere auf die meisten Lebensmittel so. Kein Hunger, kein Appetit - aber trotzdem schon 2 Kilo zugenommen. Das Leben ist so ungerecht! ;)
Aber so lange es dem Krümel dabei gut geht, nehme ich das alles sehr gern in Kauf. Auch die kneifende Hose oder den spannenden Bauch. Habe irgendwie das Gefühl, der wächst schon. Sagt mein Mann auch! ;)
Letzte Woche haben meine Kolleginnen mittags Essen bestellt, alles Mögliche von Germknödeln bis Schnitzel-Sandwiches. Das kam dann in einer großen Box, die direkt neben mir geöffnet wurde. Ich muss daraufhin ziemlich schnell die Gesichtsfarbe gewechselt haben, meine Kolleginnen meinten bloß, ich würde irgendwie schlecht aussehen. Wenn die wüssten...
Bis zu unserem Termin beim Frauenarzt wollte ich auf gar keinen Fall was sagen. Man weiß ja nie... Ich habe mir so viele, viele Gedanken gemacht, ob es denn dem Krümel gut geht und ob sich alles normal entwickelt.
Ich hatte Donnerstag Nachmittag frei und war schon total aufgeregt, möchte nicht wissen, wo mein Puls war! Vorher war noch der Zahnarzt dran, Gott sei dank nur Routine-Kontrolle. Davor war ich schon ein Nervenbündel, aber die Angst war völlig unbegründet. Anschließend ging's mit meinem Mann zusammen zum Frauenarzt.
Dort musste ich zuerst eine Urinprobe abgeben, Blutdruck wurde gemessen (oje, war der hoch) und dann kam der Arzt und wir berichteten ihm von unserem ICSI Versuch. Die Unterlagen der Klinik waren noch nicht angekommen, also mussten wir alles haarklein erzählen.
Dann ging's zur Untersuchung. Sah alles soweit ganz unauffällig aus, pH-Wert war normal und dann war's soweit: endlich wieder Ultraschall! Da war er, unser kleiner Krümel, schon viel größer. Mein Mann hatte ja nur am Anfang mal die Fruchtblase gesehen, und jetzt war da dieses kleine pulsierende Herzchen und man konnte alles schon so genau erkennen. Mein Mann (und auch ich) war ganz erschrocken und überrascht, als es sich auf einmal bewegt hat. "Der tritt ja!" Ja, und nicht nur das, das Zwuggel hat auch gestrampelt. Mir kamen mal wieder die Tränen, ich flennte den ganzen Stuhl voll. Es war einfach so überwältigend und eine riesige Last ist von mir abgefallen. Ich hatte (und habe immer noch) riesige Angst vor einer Fehlgeburt. Aber das muss jetzt einfach alles gut gehen! Statistisch gesehen ist man zwar nie auf der sichereren Seite, aber ich muss endlich anfangen, dem Zwerg, meinem Körper und der Natur zu vertrauen.
Ach ja: dann gab's endlich den Mutterpass und auch wieder ein Bildchen. Man kann zwar nicht viel erkennen, aber das ist UNSER Kind! Der Zwerg ist an 9+6 ganze 24 mm lang und wir sind soooo stolz.
Ich glaube, ich habe mich vor den beiden Terminen so sehr aufgeregt, letztlich ja völlig grundlos. Abends tat mir der Bauch total weh, das war wohl meine Strafe, damit ich endlich mal relaxter bin ;)
Am nächsten Tag wollte ich es nun doch schon meinem Chef sagen, und ausgerechnet da hat er mal kurzfristig Urlaub. Da ich aber fast geplatzt bin in meinem Mitteilungsdrang, musste ich es einfach meinen direkten 3 Kolleginnen verkünden. Sie haben sich wie erwartet für mich gefreut und mich alle ganz fest gedrückt. Natürlich halten sie noch dicht, bis ich es dem Chef gesagt habe. Davon berichte ich dann das nächste Mal ;)
Das Wochenende verlief in ganz ruhigen Bahnen, kein Weihnachts-Shopping, nur viel entspannen, schlafen, kuscheln und endlich ein bisschen weihnachtlich schmücken. Die Zeit, die wir noch zu zweit sind, werden wir jetzt ganz bewusst erleben und noch ein wenig Ruhe und Kraft tanken.
Vor allem halten wir Abstand zu den Schwiegereltern (im gleichen Haus), weil da eine Virus-Erkrankung grassiert. Ich bin in der Hinsicht langsam paranoid, wasche mir ständig die Hände oder desinfiziere mit Sterillium. Da haben Krankheiten keine Chance, hoffe ich. Und mein Mann ist noch schlimmer als ich ;)
So, wir lesen uns hoffentlich nächste Woche gesund und munter.
Bis bald,
Cathy