und berichte Euch von unserem, etwas anderen Weg zu einem Wunschkind in unserer Familie.
Freu - Hüpf - Spring - endlich darf ich auch Tagebuch schreiben.
Aber es wird ein besonderes Tagebuch werden, denn ich bin nicht zu Beginn des Tagebuchschreibens schwanger, wie alle anderen die hier schreiben. Aber dazu gleich mehr.
Zuerst möchte ich uns vorstellen: Meine Familie, das sind
ich - Iris (33 Jahre und Sachbearbeiterin) und mein Mann Martin (36 Jahre und Winzer) und unser Hund Balu (fast 3 Jahre und schwarz). Kennen tun wir uns jetzt schon 12 Jahre und verheiratet sind wir heute acht Jahre und wahrscheinlich wächst unsere Familie bald um ein Dauerpflegekind.
Für uns war immer schon klar, dass wir Kinder wollen. Den Standort unseres Hauses haben wir schon so ausgewählt, dass man an diesem Ort gut mit kleinen und größeren Kindern leben kann. Und dann kam das Leben ins Spiel. Ich wollte nur noch schnell zu Ende studieren und dann sollte 2005 das Projekt Nachwuchs starten.
Ich wurde auch recht schnell schwanger, aber in der 7. Woche hatte ich einen Abgang. Nach dem ersten Schock, haben wir es dann weiter probiert. So richtig wollte sich jedoch keine Schwangerschaft mehr einstellen, was uns und unsere Ehe immer mehr belastete.
Viele von Euch, die auch etwas auf eine Schwangerschaft gewartet haben, können das bestimmt nachvollziehen. Es waren schon sehr schwierige Jahre die folgten. Und dass meine Schwägerinnen und viele Freunde ein Kind nach dem nächsten bekamen, machte die Situation auch nicht einfacher. Wir probierten in diesen Jahren sehr viel, um nur endlich schwanger zu werden. Wir fuhren in Urlaub, wir stellten den Kinderwunsch zurück (also zumindest haben wir es probiert :-) ), wir suchten uns neue Hobbies oder Nebenjobs, aber selbst das berechnen von fruchtbaren Tagen half nicht. Eine bleibende Schwangerschaft wollte sich nicht einstellen. Manchmal dachte ich, ich sei schwanger, aber nach dem Verbrauch von vielen Schwangerschaftstests stellte sich die Blutung ein. Von dem Geld was ich in dieser Zeit für Schwangerschaftstests ausgegeben habe, hätten wir sicherlich ein nettes Wochenende irgendwo verbringen können. Warum wird man nur vom testen nicht schwanger - tztztzt!!!
Ende 2008 machten wir uns dann das erste Mal Gedanken über eine Adoption bzw. die Aufnahme eines Pflegekindes. Künstliche Befruchtung kam für uns aus verschiedenen Gründen nicht in Betracht. Wir informierten uns beim Jugendamt. Aber wir brauchten noch Zeit, Zeit um uns von „unserem“ Kind zu verabschieden. Die Gedanken loszulassen und auch zu überlegen was wir wollen. Durch einen Zufall fanden wir eine Mediatorin, die uns dabei half, die eigenen Gedanken zu sortieren und auch die des anderen zu verstehen.
Vor Weihnachten 2011 wurde es dann ernster, wie entschieden uns die Bewerbungsunterlagen beim zuständigen Jugendamt abzugeben. Ich stand vorm Briefkasten und hab mit unserem Hund diskutiert, soll ich – soll ich nicht. Ich habe sie dann eingeworfen und bin heute sehr froh darüber, dass ich es getan habe, denn bald zieht wohl ein Pflegekind auf Dauer bei uns ein. Wir wissen allerdings noch nicht wer und wann. Wir haben lediglich die Zusage unserer Sachbearbeiterin, dass wir die Zulassung als Pflegeeltern haben und wenn ein Kind zur Vermittlung steht, was zu uns passt, wird es soweit sein. In der Regel dauert so was ein halbes Jahr.
In den nächsten Wochen möchte ich Euch neben den aktuellen Ereignissen auch erzählen, wie die Bewerberphase so abgelaufen ist – mit ihren Höhen und Tiefen. Ich möchte Euch von dem Seminar, das Pflegeeltern machen müssen und auch von den Gesprächen mit dem Jugendamt erzählen.
Ich freue mich darauf, Euch hier von einer spannenden Zeit zu berichten.
Bis nächste Woche,
Eure Iris