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Baby-Tagebücher von Iris

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

0. Woche

Ich bin die Neue

und berichte Euch von unserem, etwas anderen Weg zu einem Wunschkind in unserer Familie.

Freu - Hüpf - Spring - endlich darf ich auch Tagebuch schreiben.

Aber es wird ein besonderes Tagebuch werden, denn ich bin nicht zu Beginn des Tagebuchschreibens schwanger, wie alle anderen die hier schreiben. Aber dazu gleich mehr.

Zuerst möchte ich uns vorstellen: Meine Familie, das sind

ich - Iris (33 Jahre und Sachbearbeiterin) und mein Mann Martin (36 Jahre und Winzer) und unser Hund Balu (fast 3 Jahre und schwarz). Kennen tun wir uns jetzt schon 12 Jahre und verheiratet sind wir heute acht Jahre und wahrscheinlich wächst unsere Familie bald um ein Dauerpflegekind.

Für uns war immer schon klar, dass wir Kinder wollen. Den Standort unseres Hauses haben wir schon so ausgewählt, dass man an diesem Ort gut mit kleinen und größeren Kindern leben kann. Und dann kam das Leben ins Spiel. Ich wollte nur noch schnell zu Ende studieren und dann sollte 2005 das Projekt Nachwuchs starten.

Ich wurde auch recht schnell schwanger, aber in der 7. Woche hatte ich einen Abgang. Nach dem ersten Schock, haben wir es dann weiter probiert. So richtig wollte sich jedoch keine Schwangerschaft mehr einstellen, was uns und unsere Ehe immer mehr belastete.

Viele von Euch, die auch etwas auf eine Schwangerschaft gewartet haben, können das bestimmt nachvollziehen. Es waren schon sehr schwierige Jahre die folgten. Und dass meine Schwägerinnen und viele Freunde ein Kind nach dem nächsten bekamen, machte die Situation auch nicht einfacher. Wir probierten in diesen Jahren sehr viel, um nur endlich schwanger zu werden. Wir fuhren in Urlaub, wir stellten den Kinderwunsch zurück (also zumindest haben wir es probiert :-) ), wir suchten uns neue Hobbies oder Nebenjobs, aber selbst das berechnen von fruchtbaren Tagen half nicht. Eine bleibende Schwangerschaft wollte sich nicht einstellen. Manchmal dachte ich, ich sei schwanger, aber nach dem Verbrauch von vielen Schwangerschaftstests stellte sich die Blutung ein. Von dem Geld was ich in dieser Zeit für Schwangerschaftstests ausgegeben habe, hätten wir sicherlich ein nettes Wochenende irgendwo verbringen können. Warum wird man nur vom testen nicht schwanger - tztztzt!!!

Ende 2008 machten wir uns dann das erste Mal Gedanken über eine Adoption bzw. die Aufnahme eines Pflegekindes. Künstliche Befruchtung kam für uns aus verschiedenen Gründen nicht in Betracht. Wir informierten uns beim Jugendamt. Aber wir brauchten noch Zeit, Zeit um uns von „unserem“ Kind zu verabschieden. Die Gedanken loszulassen und auch zu überlegen was wir wollen. Durch einen Zufall fanden wir eine Mediatorin, die uns dabei half, die eigenen Gedanken zu sortieren und auch die des anderen zu verstehen.
Vor Weihnachten 2011 wurde es dann ernster, wie entschieden uns die Bewerbungsunterlagen beim zuständigen Jugendamt abzugeben. Ich stand vorm Briefkasten und hab mit unserem Hund diskutiert, soll ich – soll ich nicht. Ich habe sie dann eingeworfen und bin heute sehr froh darüber, dass ich es getan habe, denn bald zieht wohl ein Pflegekind auf Dauer bei uns ein. Wir wissen allerdings noch nicht wer und wann. Wir haben lediglich die Zusage unserer Sachbearbeiterin, dass wir die Zulassung als Pflegeeltern haben und wenn ein Kind zur Vermittlung steht, was zu uns passt, wird es soweit sein. In der Regel dauert so was ein halbes Jahr.

In den nächsten Wochen möchte ich Euch neben den aktuellen Ereignissen auch erzählen, wie die Bewerberphase so abgelaufen ist – mit ihren Höhen und Tiefen. Ich möchte Euch von dem Seminar, das Pflegeeltern machen müssen und auch von den Gesprächen mit dem Jugendamt erzählen.

Ich freue mich darauf, Euch hier von einer spannenden Zeit zu berichten.

Bis nächste Woche,

Eure Iris



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Kommentare von Lesern:

Doris 19.11.2012 19:44

Hallo Iris, vor 1,5 Jahren bekamen wir innerhalb von 7 Tagen ein Baby direkt aus dem Krankenhaus. Ich hatte auch versucht, bei Kidsgo zu schreiben, aber leider waren gerade alle Plätze voll. Deshalb freue ich mich ganz besonders über deinen Bericht. Und glaube mir, es kann schneller gehen als gedacht. Ich drücke Euch ganz fest die Daumen und bis dann.

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Claudia, Bad F.17.11.2012 21:16

Weißt du denn ob es ein Säugling wird? (Ich frag nur weil die Rubrik ja eigentlich Baby-Tagebücher heißt.) Gruß

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Yvonne, Berlin14.11.2012 20:05

Toll für alle Kinder, die nicht bei ihren leiblichen Eltern aufwachsen können, dass es solche Menschen wie euch gibt! Viel Glück und danke, dass du Einblick in eure Erfahrungen gibst!!

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Silvia, Hall14.11.2012 19:52

Liebe Iris,
wir haben diese spannende Zeit gerade hinter uns. Nach nur ganz kurzer Zeit hatten wir eine Anfrage, ob wir ein fast 5jähriges Kind mit sehr schwerer Vorgeschichte aufnehmen wollen. Nach relativ kurzer Bedenkzeit war für uns aber klar, daß wir das nicht leisten können und wollen. Sozusagen gleich danach durften wir dann einen kleinen Säugling kennenlernen. Er lebt jetzt seit Februar bei uns, geht bereits seine ersten Schrittchen und wird im Dezember ein Jahr. Wir haben das Jahr mit ihm sehr genossen und keinen Tag unsere Entscheidung bereut. Aber alles in allem bleibt es ein besonderer Weg. Selbst so ein ganz kleines Menschlein hat schon Erfahrungen hinter sich, die mitunter traumatische Auswirkungen haben. Wir schlafen immer noch im 2 bis maximal 3 Stunden-Takt und die ersten 6 Monate waren es nur 1 - 2 Stunden. Außerdem hat er nicht ganz einfache Eßstörungen und eine große Unruhe. Die wenigen Kontakte mit seiner Mutter sind immer wieder sehr aufwühlend für ihn. Dafür werden wir mit seinem sonnigen Wesen und ganz beeindruckendem Spielen belohnt. Alles in allem sind wir sehr glücklich und könnten uns kein anderes Kind vorstellen. Ich finde Ratschläge zwar doof, aber ich finde es ganz wichtig, daß bei euch beim Kennenlernen des Kindes das Bauchgefühl stimmt. Dann schafft ihr auch den Rest, der manchmal nicht ganz einfach ist.
Liebe Grüße und alles alles Gute!

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Pat, Köln13.11.2012 19:26

ich freue mich sehr auf dein Tagebuch!

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Susanne, Meitingen13.11.2012 13:59

es soll unten FEHL-Geburten heißen (nicht Geburten).

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Susanne, Meitingen13.11.2012 13:58

Liebe Iris,
ich find das ganz toll, daß Ihr es schafft diesen Weg zu gehen und vor allem, daß Ihr das öffenltich mit diesem Tagebuch macht. Ich hatte auch viele Schwangerschaften und viele Geburten, ich kenne diese harte Zeit. Ich durfe das große Glück erfahren, doch noch ein Kind zu bekommen, doch diese schlimme Zeit prägt einen, und ich bin sicher, daß viele Paare, die in einer ähnlichen Situation sind, gerne Euern Weg mitverfolgen!!
Alles liebe und viel erfolg!

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claudia, göttingen13.11.2012 10:12

Ich finde es klasse!!!!!! und ich bin super gespannt viel über euren besonderen Weg zu erfahren :)

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