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Und was haben wir jetzt vor? - Tagebücher aus der Schwangerschaft von Kinderwunsch: Julia aus bei Heidelberg

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.

Und was haben wir jetzt vor?

Mit welcher Behandlung es für uns weiter geht und wie wir eigentlich zum Kinderwunschzentrum gekommen sind

Hallo meine Lieben,

ich möchte euch kurz auf den aktuellen Stand bringen.

Mitte November wurde uns von der Ärztin im Kinderwunschzentrum zu einer Insemination (kurz IUI) im Spontanzyklus geraten.

"Oh wow, was passiert denn hier gerade!?", war mein erster Gedanke. Nach dem Ärztemarathon der letzten Monate habe ich mit vielem gerechnet. Aber dennoch nie damit, dass uns eine künstliche Befruchtung empfohlen werden würde. Ich habe immer fest daran geglaubt, dass es ohne schon irgendwann und irgendwie klappen würde. Mit der IUI fühle ich mich zum Glück noch relativ wohl, aber bei den Möglichkeiten, die danach kommen, würde es nicht mehr ohne Stimulation mit Hormonen gehen und was meine Vorstellungskraft noch total überfordert ist, dass die Eizelle dafür meinen Körper verlassen muss. Ich hoffe wirklich sehr,  dass wir so weit nicht gehen müssen ...

Die IUI ist quasi die erste Möglichkeit, etwas nachzuhelfen beim Kinderwunsch und zählt für die Krankenkasse bereits zu den künstlichen Befruchtungen. Genau genommen bedeutet im Spontanzyklus, dass meinem Eisprung nicht durch hormonelle Medikamente nachgeholfen wird. Eine IUI läuft so ab, dass am Tag X des Eisprungs, nachdem in der Woche davor engmaschig die Eizelle durch Ultraschalluntersuchungen beobachtet wurde, das Sperma des Mannes aufbereitet wird und die besten und schnellsten Spermien in eine Art Zuckerlösung kommen und dann mit einer Kanüle direkt in die Gebärmutter eingesetzt werden.

Da unsere Spermien allgemein eher vom Typ gemütlich sind, ist unser Vorteil, dass Ihnen ein Teil der Strecke dadurch abgenommen wird und sie laut Aussage der Ärztin in der Zuckerlösung in der Regel sogar schneller werden. Und zusätzlich erfolgt dadurch auch direkt eine Überprüfung des ersten Spermiogrammergebnisses, denn dieses kann sich natürlich auch immer verändern.

Damit die Krankenkasse einen Teil der Kosten der IUI übernimmt, muss der Behandlungsplan von der Krankenkasse freigegeben werden. Unsere Krankenkasse übernimmt bei der IUI sogar ca. 70 % der anfallenden Kosten für die ersten 3 Versuche und 50 % für alle weiteren, insgesamt 8 wurden genehmigt. Mit 300 €-400 € Gesamtkosten ist sie allerdings auch die günstigste Form der künstlichen Befruchtung.

Letzte Woche hatte ich den Termin, um mir genau erklären zu lassen, wie das zeitlich abläuft. Traurigerweise ist mein Auto seit Anfang September in der Werkstatt und wartet auf ein wichtiges Ersatzteile, ohne das ich nicht weiter fahren kann. Was den Weg zu den Ultraschalluntersuchungen für mich erschwert, für welche ich noch dazu meine Überstunden nehmen muss. Durch unseren dreijährigen Sohn, der bereits in der KiTa ist, kann und möchte ich die Termine gerne während seiner Betreuungszeit wahrnehmen.

Noch dazu fällt der Eisprung auf den Zeitraum Freitag bis Montag. Seit meiner Zystenentfernung unter Vollnarkose ist mein Zyklus nicht mehr regelmäßig und deswegen der Eisprung schwerer vorauszusehen. Es könnte somit sein, dass das Ei Samstag noch nicht gesprungen ist und Montag dann vielleicht schon zu spät wäre.

Nach langen Überlegungen und dem glücklichen Zufall, dass ich am selben Tag den Anruf erhielt, dass mein Auto zwischen den Jahren endlich repariert werden kann, haben wir uns nun entschieden, mit der ersten IUI im neuen Jahr zu starten! Neues Jahr, neues Glück und so.

Ihr glaubt nicht wie ungeduldig ich bin!
Es kann natürlich auch immernoch diesen Monat einfach so klappen und dann könnte ich an meinem Geburtstag Anfang Januar positiv testen ... ihr glaub nicht, wie oft ich mir solche Szenarien bereits erträumt habe. Aber wie magisch wäre das denn bitte!? (Psssst ... das hab ich vor einigen Wochen natürlich auch schon gesagt, als ich hoffte in der Weihnachtszeit einen positiven Test in Händen zu halten ... man darf die Hoffnung eben einfach nicht aufgeben!).


Wie sind wir eigentlich im Kinderwunschzentrum gelandet?

Im März hatte ich nach fast 12 Monaten unerfüllten Kinderwunsch den jährlichen Kontrolltermin bei meiner Frauenärztin. Diese hörte sich meine Sorgen an und bot an gegen Unterschrift und Kostenübernahme einen Ultraschall zu machen, um Myome und Zysten ausschließlichen zu können. Da ich an diesem Tag kurz vor dem Eisprung stand, bot sie ebenfalls an, diesen gezielt mit einer Spritze auszulösen, damit wir sicher wissen, die nächsten 2 Tage aktiv nutzen zu können. Ich stimmte zu, war aber auch etwas irritiert, dass sie keine weiteren Untersuchungen vorschlug oder weitere Fragen stellte. Auf meine Nachfrage erhielt ich nur die Antwort, dass man das die nächsten Monate gegen eine Kostenübernahme durch mich in Erwägung ziehen könnte, wenn ich darauf bestünde ... autsch! So hatte ich mir den Verlauf des Gespräches nicht vorgestellt.
Ich stimmte beidem zu, Myome und Zytsen konnte sie zum Glück keine sehen, dafür war ich 40 € ärmer. Zwei Tage nach der Auslösespritze, die zum Großteil von der Krankenkasse bezahlt wurde, bekam ich Blutungen, mit dicken, großen Klumpen geronnenen Blutes und hatte damit bereits jede Hoffnung für diesen Zyklus verloren. Ein Anruf bei der Ärztin tröstete mich nicht, sie sprach von Ovulationsblutungen und schien meine Sorge kaum ernst zu nehmen.

Mit Einsetzen der Periode entschied ich, den Frauenarzt zu wechseln. Nach dem Lesen endlos vieler Bewertungen zu den Ärzten in meiner Umgebung vereinbarte ich einen Termin mit dem Hinweis, dass wir im unerfüllten Kinderwunsch sind für 3 Monate in der Zukunft. Auch in diesen 3 Monaten sollten wir nicht schwanger werden und kurz vor dem lang ersehnten Termin erhielt ich den Anruf, dass man keine Neupatienten im Kinderwunsch annehmen würde und wir uns an eine Fachklinik wenden sollten. Erst war ich wütend, traurig und kurz auch verzweifelt.

Aber zum Glück erhielten wir hier relativ schnell einen Termin, erst für 4 Wochen später, aber als mein Mann nicht frei bekam und ich den Termin verlegen wollte, war bereits einer in zwei Wochen frei.
Ohne jegliche Voruntersuchung bei uns ging es zum Erstgespräch, von dem ich euch die nächste Woche dann noch berichte.

Aktuell bin ich sehr positiv gestimmt, aber das ist leider nicht immer so. Es fließen auch oft Tränen und manchmal frage ich mich, ob unser zweites Wunder wirklich noch den Weg zu uns findet ...

Es bleibt also spannend!
Bis nächste Woche, eure Julia ♡



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In diesem Beitrag geht's um:

Unerfüllter, Kinderwunsch, Familienplanung, IUI