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Was macht ihr wenn es Zwillinge werden? - Tagebücher aus der Schwangerschaft von Kinderwunsch: Julia aus bei Heidelberg

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.

Was macht ihr wenn es Zwillinge werden?

Wieso diese Frage aktuell gar nicht so unpassend ist und wie die erste IUI ablief

Hallo meine Lieben,

meine Woche startete vor dem Termin im Kinderwunschzentrum erstmal mit ausmisten.

Im Wintersale konnte ich für mich und dem Mini ein paar wirklich tolle Teile ergattern und habe die Gunst der Stunde genutzt und unsere Kleiderschränke aussortiert. Anders als geplant, habe ich nämlich seit der ersten Schwangerschaft nicht mehr abgenommen und es wurde wirklich Zeit mal ganz ehrlich die zu kleinen Teile endlich auszusortieren. Und der Mini hat tatsächlich auch einen Schub gemacht, wodurch ich die Kleidergröße 92 nun endgültig unters Dach bringen konnte. Natürlich fein säuberlich verstaut, falls Baby zwei auch eine Junge wird und man die Dinge nochmal brauchen kann ... Auch, wenn ich mir ganz still und leise so sehr ein Mädchen wünschen würde. Aber, das kann man sich ja nicht aussuchen und auch mit einem zweiten Jungen wären wir absolut glücklich. Mittlerweile sind es unterm Dach auch einfach schon über dreißig Windelkartons in Größe 44 bis 92. Wahnsinn was sich da ansammelt, mal ganz abgesehen von den Dingen, für die er mittlerweile zu alt ist.

Ob wir keine Angst haben Zwillinge zu bekommen durch die Kinderwunschbehandlung, hat uns letztens ein guter Freund gefragt. Meine Antwort war eindeutig nein! In der Regel entstehen Zwillinge, wenn bei einer IVF oder ICSI mehr als eine Eizelle wieder in die Gebärmutter eingesetzt wird. Das hat man früher sehr oft gemacht um die Erfolgschancen zu erhöhen, da nicht sicher ist, ob sich überhaupt auch nur eine davon einnistet. Bei einer IUI ohne Stimulation der Frau (oder generell ohne Entnahme der Eizelle zur Befruchtung), wie es bei uns ist, kann das somit in der Regel nicht passieren.

Der Dienstag startete entspannt. Vor meinem Termin zum Ultraschall hatte ich quasi noch ein Kaffee-Date ganz mit mir alleine und nachmittags ging es eine neue Brille aussuchen. Wie ich bereits erwartet hatte, würde der Eisprung erst nach ZT14/15 stattfinden, laut Berechnung am Samstag, aber da Insemination auch samstags stattfinden, habe ich dem Rest der Woche entspannt entgegen gesehen.

Eine Überraschung gab es aber tatsächlich noch: Im Ultraschall zeigten sich zwei etwa gleich weit entwickelte Eizellen, in jedem Eiserstock eine! Wow, was für eine Überraschung. Sagt man doch ab 35 sinkt die Fruchtbarkeit, weil nicht mehr jeden Monat eine Eizelle heranreift. Mein Körper, gerade frisch 34 geworden, denkt sich eher "so what, machen wir einfach gleich zwei!?". Laut meiner Ärztin ist zwar unwahrscheinlich das beide auch springen, aber hypothetisch wäre es möglich ... was das bedeuten könnte, muss ich wohl nicht sagen. Das wird auf jedenfall ein aufregender Monat werden! Und so schnell wird aus einem "Zwillinge dürfte es bei einer IUI eigentlich nicht geben" ein, "Nun ja. Falls der Frauenkörper von sich aus entscheidet zwei Eizellen reifen zu lassen und alles andere passt, dann vielleicht schon."

Meine Fäden von der Zahn OP habe ich am Freitag trotzdem nicht ziehen lassen, aber das kann sicherlich auch der Zahnarzt vor Ort nächste Woche erledigen. Viel zu sehr war ich damit beschäftigt, das einfach zwei Eizellen gerade in mir reifen. Als Kopfmensch habe ich natürlich auch überlegt, wie es platzmäßig mit zwei Babys aussehen würde!? Ich habe nicht eine Sekunde einen schlechten Gedanken zu diesen unerwarteten Möglichkeiten gehabt. Aber natürlich weiß ich, dass das eigentlich viel zu unwahrscheinlich ist.

Auch habe ich mich die ganze Woche darum gesorgt, dass der Eisprung vielleicht am Samstag schon vorbei sein könnte?! Da ich meinen Körper mittlerweile ganz gut kenne, bemerkte ich im Laufe des Freitags die ersten Anzeichen. Ich hatte ein Zwicken und Zwacken im Unterleib und am Samstagmorgen ein wenig hellrosanes Blut am Toilettenpapier. Ich dachte die letzten Monate mit Einsetzten der Ovulationsblutung (Samstagmittag kam dann immer mehr Blut) wäre der Eisprung bereits erfolgt, lernte aber dann im Ultraschall, dass die Blutung bei mir wohl eher kurz davor einsetzt.

Die ersten Rechnungen sind auch bereits ins Haus geflattert. Zuerst kam eine Rechnung über 4,00 € für die Erstellung des Behandlungsplan und nun nochmal zwei Rechnungen über je 12,45 € für die Blutabnahme und den HIV und Hepatitis Test. Für die IUI am Samstag habe ich noch eine Auslösespritze für den Eisprung verschrieben bekommen und wegen der zu kurzen zweiten Zyklushälfte noch Gelbkörper, in Form von synthetischen hergestellten Progesteron. Die Kosten hierfür beliefen sich auf 49,95 €, wobei hier bereits 50% Kassenanteil abgezogen sind.

Zwischen Abgabe der Spermien und stattfinden der IUI selbst hatten wir am Samstag dann eine Stunde Zeit. Wir hatten unseren Sohn dabei, haben uns beim Bäcker einen Kaffee geholt und die Zeit auf einem Spielplatz am Neckar verbracht, es war schön diesen besonderen Tag als Familie zu verbringen. Auch wenn ich ein absolutes Nervenbündel war, erst mussten wir im Nachbarort nochmal drehen, weil ich die Handtasche vergessen hatte. Vor Ort hatte ich dann mein Handy im Auto liegen lassen und beim Ultraschall mit der Ärztin ist mir eingefallen, dass ich die Spritze im Kühlschrank vergessen hatte. Na ja, zumindest für den Kleinen hatte ich an alles gedacht! Schal, Mütze, Handschuhe. Windeln, Wechselklamotten, Trinken, Essen und Bücher. Und es war ja einfach sooooooo kalt draußen!

Vor dem Eingriff wurde noch ein Ultraschall gemacht und es waren beide Eizelle noch da, wobei eine diesmal etwas kleiner war, die Ärztin (eine andere als am Dienstag) ließ das diesmal aber unkommentiert. Das Spermiogram war leider sogar nochmal ein wenig schlechter als im November, aber durch die Aufbereitung hat die Beweglichkeit und Schnelligkeit tatsächlich zugenommen. Alles in allem war es gut, dass wir uns für die IUI entschieden haben, auch wenn die Ärztin sagte, dass sie uns bei diesen Werten sogar direkt zu einer IVF oder ICSI geraten hätte. Na ja, in 2 Wochen wissen wir dann, ob wir uns Gedanken machen müssen wie es weitergeht.

Der "Eingriff" selbst ging super flott, ab auf den Stuhl, Kanüle und Spreitzer her und zack war es auch eigentlich schon rum. Nun bin ich also in der "Hibbelphase".

Die Auslösespritze enthält HCG, damit bin ich ganz getreu meines Neujahrsvorsatzes eh dazu gezwungen nicht zu früh zu testen, um nicht wieder einen "falsch" positiven Test in Händen zu halten. Testen kann ich somit an dem Wochenende, an dem uns Freunde aus Köln besuchen kommen, die ebenfalls ihren Sohn durch eine Kinderwunschbehandlung empfangen haben. Wie toll wäre es denn, wenn sie die ersten wären, die von unserem zweiten Wunder erfahren!? Aber ach ja ... sowas wollte ich mir doch gar nicht mehr ausmalen. Den möglichen ET habe ich natürlich trotzdem schonmal gegoogelt. Und natürlich überlege ich auch mit den billigen Teststreifen vielleicht direkt zu testen, um zu sehen, wann das HCG der Spritze wieder abgebaut ist. Aber, pssst, noch habe ich mich nicht entschieden.

Ich habe zumindest am Sonntagabend die Hormone so richtig gespürt. Wir schauten Harry Potter und als Dumbledore gestorben ist, brachen bei mir alle Dämme, obwohl ich die Szene schon mindestens 20x gesehen hatte, konnte ich mich diesmal nicht beruhigen. Ansonsten hatte ich allerdings keine Nebenwirkungen. Zum Glück!

Damit verabschieden ich mich bis nächsten Woche und wünsche euch einen guten Start in diese Woche!

Ganz liebe Grüße, eure Julia

Tagebuch Kinderwunsch: Julia

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Unerfüllter, Kinderwunsch, Familienplanung, IUI, Insemination