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Baby-Tagebücher von Antje

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

5. Woche

Schlafen, essen, essen, schlafen

Bedürfnisse

20.31 Uhr

Nein, das sind nicht Johanns Bedürfnisse, die ich hier aufliste.
Hier geht es um mich. Das ganze Wochenende über war es eigentlich ganz gut mit meinen Bedürfnissen gestellt. Mein Mann ist da. Ich habe den Schreibtisch mal wieder von unnötigem Ballast befreit, gut geschlafen, gut gegessen.

Aber in der Woche, wenn ich allein mit den Kindern bin, fallen diese Dinge hinten runter. Ich habe vor Schreck auch weiter abgenommen und passe schon in viele Sachen nach nur wenigen Wochen wieder rein. Okay, das sind Luxusprobleme. Aber mal ganz ehrlich, wo soll das nur hinführen?

Sind die Nächte mit Johann anstrengend, dann hänge ich den ganzen nächsten Tag durch und die Müdigkeit springt mich am späten Nachmittag wie ein wildes Tier an.

Gerade trinke ich aber noch meinen alkoholfreien Sekt vom Freitag aus und bin ganz entspannt. Mein Mann hatte am Freitag seinen runden Geburtstag gefeiert und viele Freunde eingeladen. Im Vorfeld waren wir ein wenig nervös, ob uns die Kinder feiern lassen würden. Aber um acht war Zapfenstreich und wir konnten den Abend genießen.

Leider hat unsere Große seit Freitag auch wieder Fieber, Husten und Schnupfen. Etwas Panik, dass wir uns mal wieder anstecken könnten, habe ich schon. Vor allem habe ich keine Lust auf ein krankes Neugeborenes.

Morgen bin ich also den kompletten Tag mit den beiden Kindern zu Hause. Halleluja! Ob sich unsere Große zum Mittagsschlaf überreden lassen wird?

Dafür, dass wir erst seit Kurzem zu viert sind, klappt der Alltag schon ganz gut. Heute Abend haben wir beide Kinder gleichzeitig gebadet: Johann im Eimer und unsere Große in der Badewanne. Das lief ganz gut. Unsere Große musste immer wieder Johanns Hand halten, so spannend fand sie es. Und Johann selbst hat das Baden im Eimer wieder sehr genossen und viel herumgespritzt.

Johann hat in dieser Woche abends kaum geschrien. Ich habe ihn viel im Tuch getragen. Es scheint ihn sehr zu beruhigen. Auch die monotonen Küchengeräusche: das Brummen der Spülmaschine und des Wäschetrockners machen ihn schnell müde. Ich warte aber sehnsüchtig auf sein erstes Lächeln. Mir fehlt es schon ziemlich.

Am Donnerstag war ich mit den Kindern notgedrungen im Kindercafé. Unsere Große musste auf dem Heimweg ganz nötig auf die Toilette. Danach wollte sie unbedingt noch ins Bällebad. Ich konnte es ihr nicht verwehren, muss sie doch jetzt immer viel zurückstecken. Jedenfalls herrschte eine Lautstärke im Café wie auf dem Jahrmarkt. Johann schien zwar zu schlafen und nur ab und zu zu grunzen. Aber schon auf dem Heimweg fing er an zu schreien und konnte sich auch in der Nacht kaum beruhigen. Puh, das war sehr anstrengend.

Heute hat er uns sehr glücklich gemacht: Er hat ganz viel "geschnullert" und ist dabei sogar zweimal ganz allein in seinen Bettchen im Wohnzimmer eingeschlafen und zwar ohne vorher durch die Wohnung getragen zu werden. Wir haben im Wohnzimmer nämlich ein Babybettchen aufgestellt. Auf das Gitter kann unsere Große zwar ihre Beine stellen, um Johann zu betrachten, aber sie kann es, im Gegensatz zu einem normalen Stubenwagen, nicht umreißen. So ist er gut gesichert und unsere Große kann ihn immer wieder anschauen.

Ach, was freue ich mich schon auf den Frühling!!! Ja, langsam kommen auch die Frühlingsgefühle bei mir durch. Meine Hebamme brachte mir zum Thema Verhütung auch eine Broschüre mit. Enttäuscht bin ich trotzdem. Hatte ich doch auf die ultimative Verhütungsmethode während des Wochenbettes und in der Stillzeit gehofft. Aber die gibt es nicht. Da ich die Minipille nicht vertrage, ist also das Kondom angesagt. Nach der Geburt unserer Großen haben wir lange gar nicht verhütet. Schien uns doch eine natürliche Schwangerschaft als sehr unwahrscheinlich. Aber jetzt wollen wir auf keinen Fall noch ein drittes Baby....zumindest nicht aktuell.

Morgen ist die U3 von Johann. Ich habe mir einen neuen Kinderarzt auf Empfehlung meiner Hebamme gesucht. Bin mal gespannt, ob er unsere Erwartungen erfüllt. Über den Kinderarzt unserer Großen machen wir oft Witze und fragen uns, ob er nicht auch ein sogenannter "Gert Postel" ist, den wir nur noch entlarven müssen. Jedenfalls drängt er immer nur, alle Impfungen fristgemäß durchzuführen und sagt aber, wenn unsere Große mal richtig krank ist, wir sollen abwarten und noch mal in einer Woche kommen, sollte es nicht besser werden. Wir haben im Scherz schon überlegt, wie wir uns als Kinderärzte ausgeben sollten und eine Praxis eröffnen.

So, nun muss ich aber ins Bett. Morgen wird definitiv anstrengend.

Ich wünsche euch eine schöne Woche, Antje



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