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Baby-Tagebücher

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.
37. Woche

Was für eine Woche!

Rhythmus total durcheinande und versöhnlich, siegreiches Wochenende.

Ruben schläft gerade. Sein Vormittagsschläfchen.
Die Überschrift meines letzten Eintrages erzählte, wie Ruben in dem Chaos des Umzuges hin und her wurschtelte und das toll findet. Da dachte ich noch, dass er das Ganze problemlos weg steckt. Leider war dem nicht ganz so. Donnerstagabend, nach etlichen „InsBettlegeVersuchen“, packte Benjamin die Maus in die Trage und wollte ihn zum Schlafen bringen. Da war es bereits nach 21 Uhr. Leider endete der Versuch in fürchterlichem Weinen und Schluchzen. Ich nahm ihn dann auf den Schoß und schaute noch Sterne mit ihm an und irgendwann, gegen 22 Uhr, wurde er ruhig und schlief ein. Aber nur bis kurz vor 6 Uhr. Wir räumten weiter. Er wurde wieder müde, gegen 8 oder 9 Uhr- wie immer eigentlich. Er kam aber nicht zu Ruhe. Irgendwann um halb 11/11Uhr packte ich ihn ins Tuch und Plopp war er eingeschlafen. Da war mir schon klar, dass diese Räumerei seinen Rhythmus vollständig zu Nichte macht. Zum Glück mussten wir an diesem Freitag eh fertig werden mit Einräumen und wollten abends nach Jena fahren. Ruben dann schlafenderweise in der Autositzschale. Der eigentliche Umzug ist dann in 2 Wochen erst.
Meine Tante, die nur 10 Jahre älter als ich ist, kam extra zum Helfen und um mit Ruben etwas zu unternehmen, damit wir zu irgendwas kommen. Als Ruben müde wurde, packten wir ihn in den Wagen und sie ging mit ihm in den Park. Es war super, Benjamin und ich schafften unheimlich viel. Nur Ruben schlief keine Minute! Er muss einen tollen Nachmittag verbracht haben, aber seine Schlafpause wurde gänzlich übergangen. Gegen 18 Uhr war er so fertig, dass ich ihn wieder ins Tuch packte. Wieder war er sofort eingeschlafen. Leider mussten wir noch bis 19 Uhr warten mit losfahren, da der Herd, Kühlschrank und Waschmaschine noch verkauft werden sollten.
Das verlief super und wir müssen die großen Geräte nicht umziehen. Allerdings wachte Ruben kurz vorm Losfahren wieder auf. Eine ¾ Stunde spielte er und ich konnte ihn ganz gut ablenken. Dann machte er noch mal groß und wir mussten kurz nach Berlin schon halten, um ihn zu wickeln. Dann wenige Minuten nach dem Wiederlosfahren fing er an zu nörgeln. Klar, es war heiß, er war hundemüde, hatte aber bei dem Schläfchen zu viel Energie getankt, um einzuschlafen. An der Brust trinken war die Tage über auch sehr schwierig gewesen. Außer morgens und abends. Ich habe also fleißig abgepumpt, weil spielerisch Flasche trinken gut funktionierte.
Was soll ich schreiben, es war schrecklich. Mein Baby hat noch nie so schlimm geweint! Ich hätte am liebsten mitgeheult. Er konnte einfach nicht verstehen, warum ich ihn nicht wie immer neben mich legte und ihm vorsang und streichelte und er dabei einschlafen konnte. Irgendwann hielt ich es nicht mehr aus und holte ihn aus der Schale. Leider war sie so eingebaut, dass ich ihn nicht bequem halten konnte. Zuerst schaute er wie elektrisiert den Autolichtern nach. Mittlerweile war es sicher schon 20:30 Uhr. Irgendwann fing er wieder verzweifelt an zu weinen, weil er nicht schlafen konnte, durfte. Einfach furchtbar. Endlich kam ein Parkplatz und ich packte ihn ins Tuch. Die Autos rauschten vorbei, es war so laut. Längst Schlafenszeit und ich packe mein Baby, das fix und fertig ist mit der Welt, ins Tuch, um es im stinkenden Autobahnverkehr zu beruhigen, weil nichts mehr geht. Ich kam mir so schäbig vor und wusste, dass es immer noch mindesten eine Stunde nach Jena dauern würde. Meiner armen Tante ging es ebenfalls schlecht, sie musste sich mehrfach übergeben. Koffeinentzug! Wahnsinn. Dass das solche Auswirkungen hat. Ich habe ja nur koffeinfreien Kaffee…. Ruben schlief tatsächlich ein. Ich konnte auch nicht mehr. Ich stieg einfach inklusive ihn im Tuch ins Auto und wir fuhren nach Jena. Abgesehen von ein paar Übergebenstopps. In Jena angekommen verfrachteten wir Dagmar schnell in Bett, die Arme! Ich legte Ruben vorsichtig in sein Bettchen. Er trank noch mal ordentlich und schlief sofort wieder ein. Benjamin schleppte wieder alles Zeug nach oben. Ich half ihm nur mit einmal gehen, weil ich Angst hatte, dass Ruben wieder aufwachte. Irgendwie war ich auch ganz schön fertig. Ich hatte gehofft im Auto etwas schlafen zu können. Nicht nur Ruben hatte wenig Schlaf, die Mutti noch viel weniger.
Samstag früh wachte Ruben auf, er schlief natürlich nicht durch, und musste erst mal schauen und schauen und schauen. Wieder an einem anderen Ort. Aber bereits am Wochenende fand er zu dem Rhythmus, den er vorher gehabt hatte wieder zurück. Und Benjamin und ich entspannten uns auch immer mehr.
Danke Sandra für deine liebe Nachricht übrigens! Habe mich total!!!! gefreut.

Eine krasse Geschichte noch. Ich hatte mich zum Jenaer Triathlon gestern angemeldet. Ich weiß nicht, was mich da geritten hatte. Da war unsere Räumplanung auch noch nicht fest. Jedenfalls hatte ich am Montag nach meinen ersten 2 Prüfungen den Veranstalter kontaktiert, dass ich nicht starten kann. Wegen Prüfung, Umzug und hin und her. Davon abgesehen, dass ich natürlich nichts trainiert hatte. Lieder gab es keine Möglichkeit das Startgeld wieder zu bekommen. Sonntag früh machten wir uns dann kurz vor knapp, Ruben in dem tollen Hänger;) auf zum Schleichersee (ein Badesee in Jena, wo der Triathlon stattfand). Ich bereute es sehr, als ich am Start stand, die Mitstarterinnen sah und einfach an meinem Verstand zweifelte. Zumal es wieder genau über Rubens Mittagsschlafzeit ging.
Peng. Ich rannte ins Wasser. Schwimmen war so lala (wie auch sonst?! Ohne Training. Ich war zwar mal schwimmen. Aber nur eben mal schwimmen). Ich kam trotzdem als Letzte der ersten Gruppe aus dem Wasser. Beim Radfahren, ich fühlte mich wie der erste Mensch, da ich mich am Samstag mal kurz auf mein Zeitfahrrad gesetzt hatte, ob ich damit zurecht komme, total komisches Gefühl. Konnte aber einige der gute Schwimmerinnen einholen, keine Ahnung wie das mein Köper machte. Das Laufen fühlte sich schrecklich an. Jedenfalls alles andere als schnell Laufen. Lange Rede kurzer Sinn. Ich sammelte alle ein und gewann diesen Triathlon. Ich bin Sportwissenschaftlerin und das spricht gänzlich gegen jede Trainingslehre! Der absolute Hammer. Ich habe mit vielem gerechnet, aber nicht das, bei solch einem starken Starterinnenfeld!
Das Beste aber war, dass Ruben seinen Mittagsschlaf beim stolzen Papa in der Trage machte und musste dieses Mal nicht unter meinem „Wahnsinn“ leiden. Darüber machte ich mir während des Wettkampfes die meisten Sorgen.

Ich melde mich jetzt zum Yoga mit Baby an und freue mich auf die nächste Ganz- Mama- Sein- Zeit!

Liebe Grüße,

Judith



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Kommentare von Lesern:

Sara, Frankfurt01.09.2016 18:30

Der Hammer! Gratuliere ganz herzlich! Mir fehlen die Worte! :)))))

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Antje, Berlin30.08.2016 13:36

Oh Mann, Judith! Du bist wirklich eine verrückte Mama und tolle Sportlerin:). Genieße die Ruhe in Jena.

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Sandra30.08.2016 12:33

Wahnsinn, Judith, was du alles schaffst! Herzlichen Glückwunsch! Mamapower eben!!!

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Kristin, Jena30.08.2016 10:06

Mensch Judith, die Triathlonsache hast du ja gar nicht erzählt. Du bist ja der Hammer! Sehr beeindruckend.

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