Von unseren letzten Umzugstagen in Kyoto, kleinen und größeren Herausforderungen und Abschieden.
Hallo zusammen,
die vergangene Woche war anstrengend und mit einigen Herausforderungen gespickt. Es gab aber auch einige sehr schöne Momente. Manchmal merkt man gerade durch den Abschied, was einem lieb geworden ist und wichtig. Da wir unseren Schlaf momentan brauchen, versuche ich mich kurz zu fassen. Einige Notizen konnte ich mir Mitte der Woche noch machen. – Okay, der Bericht ist ja noch länger als sonst. Aber ich merke wieder einmal, wie gut es mir auch tut, in dieser Zeit etwas herauszuschreiben. Es hilft auch beim Abschied. Bitte entschuldigt, dass in diesem Bericht wenig über Annas Entwicklung kommt, die Tage war einfach der Auszug das bestimmende Element.
Als ich am Montag mit Anna wieder einmal auf dem Indoor-Spielplatz war, kommt die Nachricht über die Flugcancelung unseres ersten Alternativflugs (über London, den wir noch nicht einmal gebucht hatten). Wir sollen uns schnell zwischen zwei weiteren Möglichkeiten entscheiden. Die Damen vom Spielplatz unterstützen mich mit Anna, so dass ich telefonieren kann. Aber es ist nicht ruhig genug. So kommt mein Mann mittags doch nach Hause und, während Anna schläft, entscheiden wir die neue Route. Dabei wird klar, dass wir bei einem Flughafenwechsel, der nun unumgänglich ist, selbst mit viel Zeit, unseren in ein Paket verpackten zusätzlichen Kinderwagen, ein leicht faltbarer Buggy, nicht mitnehmen können. Wir beschließen, ihn per Post zu schicken. Mit im Paket sind alte Kimonos, aus denen ich Deko etc. machen möchte für die neue Wohnung.
Am Nachmittag kommt eine Freundin zu Besuch und bleibt bis zum Abend. Sie spricht sehr gut Deutsch, wir haben uns als Sprachtandem kennen gelernt in unserem ersten Winter hier. Immer wieder hat sie auch geholfen, wenn es um Telefonate auf Japanisch ging oder war in der Schwangerschaft mal zu einem Kochkurs mitgekommen. Unter meinen japanischen Bekanntschaften ist sie eine echte Freundin geworden. Sie bekommt meinen Soup Maker für ihr Büro und nimmt noch etwas Kleinkram mit. Sie war ganz erstaunt, dass wir noch so viel haben, hatte gedacht, wir sitzen schon in der leeren Wohnung. Aber mit Kind geht das wohl nicht. Da braucht man ja schon noch das meiste bis man wirklich die Wohnung verlässt. Abends schrieb ich meinen Bericht und wollte früh ins Bett, aber innerlich konnte ich noch nicht. Wir packen weiter an den Koffern.
Dienstag
Ich gehe mit meinem Mann aus dem Haus mit der Hoffnung, dass Anna im Kinderwagen einschläft. Es dauert dann länger als gedacht. Mein Ziel ist der Wertstoffhof unseres Bezirks, ich möchte dort einiges an Altkleidung abgeben. Als ich ankomme, deutet der freundliche Mitarbeiter auf ein Schild und sagt etwas. Ich verstehe nichts und sage das auf Japanisch, wakarimasen. Dann erkenne ich auf dem Schild ein in der letzten Zeit allzu häufiges Wort. Das kann doch nicht... Ich sage nur: wakarimashita, ich verstehe, und arigato gozaimasu, vielen Dank. Dann drehe ich mich um, schnaufe ein bisschen, während ich das Gelände verlasse. Ich erkläre Anna, die immer noch nicht schläft, dass man sich manchmal besser nicht aufregt, wenn man es könnte. Es hat ja oft keinen Sinn. Lieber mit Humor nehmen.
In der Folge entspinnt sich folgender Chat mit meinem Mann:
Ich: Jetzt rate mal, mit welcher Begründung man mich mit den Altkleidern nach Hause geschickt hat ????????????
Mein Mann: Formular? ????
Ich: Nein, noch ein Versuch
Mein Mann: Keine richtige Tüte?*
Ich: Nein, noch mal
Mein Mann: Hm... Keine Ahnung
Ich: Was wohl: Corona
Wahrscheinlich ist die Befürchtung, dass sich Mitarbeiter an der Kleidung von Infizierten anstecken könnten? Naja, was ist mit Hände waschen und Handschuhen, Arbeitskleidung...
Gibt es in Deutschland eigentlich auch so seltsame Regelungen? Nun, unsere Altkleidung, die darf nun offiziell in die Müllverbrennung.
* Ich wurde letztens von einer Leserin privat nach der Müllentsorgung gefragt. Da passt es jetzt ganz gut, was zu schreiben. Also grundsätzlich soll Müll getrennt werden und Kyoto möchte darüber die Restmüllmenge auch deutlich verringern. Restmüll und Wertstoffe sammelt man in verschiedenfarbigen Tüten, die man kaufen muss, in der Wohnung und an bestimmten Tagen darf man sie dann an die Straße stellen für die Müllabfuhr. Restmüll wird zweimal die Woche geholt, Plastik einmal, PET-Flaschen und Getränkedosen und Glasflaschen in einer Tüte einmal die Woche, Metall einmal im Monat. Die Wochentage und Termine variieren teils nach Straße, im Haus gibt es ein Schild, das darüber informiert. Ich habe in meinem bisherigen Leben nicht annähernd so viele Dosen verbraucht wie in den letzten beiden Jahren, aber es gibt einfach kaum Glasflaschen zu kaufen, vor allem Bier, aber auch viele Kaffeegetränke aus Automaten. Die jeweils letzte Abholung von einer Müllart war auch immer ein Meilenstein in unserem Umzugsplan, entsprechende Dinge aufzubrauchen und rechtzeitig den Müll hinauszustellen. Eigentlich soll man den Müll nur morgens am selben Tag rausstellen. Aber wir wollen natürlich nicht unseren Wecker dafür stellen. Also bringen wir alles in der Regel doch am Abend vorher nach unten. Das machen andere im Haus aber auch so. Trotzdem ist es uns manchmal passiert, dass wir den Zeitpunkt verpasst haben und dann eine Woche auf dem Müll „sitzen blieben“. Das darf jetzt natürlich nicht passieren. Papier und Pappe werden am Haus gesammelt und alle paar Wochen kommt ein Sammelauto vorbei und, ich glaube, der Hausmeister sorgt dann dafür, dass alles mitgenommen wird. Wenn man sich das so angeguckt, was sich bei den Nachbarn sammelt, dann sind wir die einzigen, die auch kleine Papiere und Verpackungsschachteln in die Sammlung geben. Die anderen tun das wohl noch in den Restmüll und sammeln nur die großen Pappkartons.
Weiter zum Dienstag: Dann bin ich zu meinem Abschiedstreffen mit zwei Müttern aus dem Mutter-Babytreff in der Nachbarschaft. Die beiden hatten mich eingeladen, damit wir uns zumindest noch einmal sehen würden mit etwas Zeit und wir wollten auch zusammen essen.
Es war sehr nett und sogar recht emotional, wir tauschten uns über Geburtserlebnisse aus etc. In dem Moment fand ich es richtig schade, nun das Land zu verlassen, wo ich endlich auch ein paar Japanerinnen in der Nachbarschaft kennen lerne. Aber das ist eben der Lauf der Dinge. Ich finde, um sich „heimisch und angekommen zu fühlen“, braucht es doch auch etwas Kontakt zu Einheimischen. Mir geht es jedenfalls so. Zum Abschied schenkten sie mir noch ein paar Masken aus Kimonostoffen genäht, die werde ich sicher noch gut brauchen können.
Abends packten wir dann die Pakete und mein Mann ging noch ein letztes Mal in der Hitze laufen.
Am Mittwochmorgen hatte ich dann noch einmal Zeit für Sport. Mein Mann und Anna gingen auf den Spielplatz. Als ich heimkomme, schlafen beide fest, Anna bis 12 Uhr. Das war dann nichts mehr mit dem Mutter-Babytreff, der ja jeden Mittwoch ist. Muss ich mich mal über die anderen beiden noch einmal bedanken. Nachmittags wollen wir die Pakete zur Post bringen. Sie sind sehr groß und wiegen je knapp 10 Kilo. Wir packen Anna in die Trage und nutzen ihren Kinderwagen ohne die Sitzschale als Sackkarre für die Pakete. Bestimmt ein lustiger Anblick. Umso komischer müssen es die Bauarbeiter an der Ecke gefunden haben, dass wir nach einigen Minuten genauso beladen wieder zurückkamen. Und auch diesmal ist angeblich Corona Schuld. Die Post über den Land- bzw. Seeweg wird zurzeit nicht akzeptiert, jedenfalls nicht nach Deutschland. Für den Versand mit dem Flugzeug sind die Pakete zu groß. Wir sind enttäuscht, aber es bringt ja nichts. Überlegen noch eine Freundin zu bitten, die Pakete zu lagern, bis der Versand wieder möglich ist. Aber das wäre schon echt viel verlangt bei den kleinen Wohnungen hier... Nein. Aber loswerden müssen wir den Inhalt nun irgendwie.
Nun, meine deutsche Freundin aus der Nachbarschaft versteht unsere Situation. Sie hatte auch Umzugshilfe angeboten, was ich bisher nicht in Anspruch genommen hatte. Mit ihrer Kleinen ist es ähnlich wie mit Anna, sie hängt viel an ihr. Nun hilft sie uns, indem sie uns Buggy und Matratze abnehmen und weitergeben wird. Vielen lieben Dank!
Am Nachmittag findet noch die „Abschiedsparty“ für meinen Mann statt – via Zoom. Anna und ich sind auch dabei. Ich hatte mir nicht vorstellen können, wie das laufen soll, aber die Kollegen, hauptsächlich ja noch Studenten und Doktoranden haben es ganz nett gestaltet. Mein Mann packte vor der Kamera die kleinen Geschenke aus, Grüntee aus Uji, ein Fächer und lackierte Stäbchen. Dann stellten die Kollegen noch Fragen wie, was wir alles in Japan gesehen hätten, also wohin wir gereist sind. Was unsere Lieblingsorte für Kirschblüte und Herbstfarben sind und ähnliches. Interessant war die Frage, wie wir Annas Namen entschieden haben und die Kanji für sie. Hier erklärte ein Student, dass es in Japan traditionell üblich ist, dass man Kanji nimmt, die in der Familie bereits vorkommen. Anna ist während der Zoomkonferenz auf meinem Schoß ins Land der Träume abgetaucht. Wenn das im Flieger auch so funktioniert, wäre das ja super.
Als wir sie sanft wecken, bekommt sie eine Banane. Es ist daher noch etwas Zeit, bis ich Abendessen machen muss und ich gehe los, meine niederländische Freundin ein letztes Mal zu besuchen. Seit der Corona-Zeit hatten wir kaum noch Kontakt. Zuletzt musste sie mit ihren Kindern Quarantäne einhalten, da sie aus den Niederlanden zurückgekommen ist, mit Sondergenehmigung. Japan hat seit April sehr strenge Einreisebestimmungen, bzw. ließ fast niemanden mehr ins Land, das betraf selbst Leute, die hier seit Jahren leben, arbeiten, Kinder haben. Ganz blöde Geschichten und besch… Situationen für manche Familien sind da entstanden.
Diesen Abend bringe ich Anna alleine ins Bett und packe dann mein und ihr Handgepäck. Mein Mann ist mit einem Bekannten verabredet, der die Tage in Kyoto ist.
Donnerstag
Jetzt heißt es, jeweils bereit zu stellen oder frei zu räumen, was als nächstes abgeholt wird.
Am Vormittag kommt noch einmal die japanische Bekannte mit ihrem Baby, die schon vor ein paar Wochen zu Besuch war und Sachen mitnahm. Anna wacht genau richtig wieder auf. Mein Mann ist genauso entzückt von ihrem sechs Monate alten Baby wie ich und nimmt den Kleinen auf den Arm. Anna scheint uns hin- und hergerissen von Gefühlen. Einerseits lacht sie und findet das andere Baby spannend und will ihn anfassen. Andererseits findet sie es gar nicht lustig ihn auf Papas oder meinem Arm zu sehen und will da sofort auch hin. Ich bemühe mich sehr, sie immer miteinzubeziehen. Wir essen noch gemeinsam Mittag, packen alle Babysachen, die wir nicht mitnehmen können wie die Wickelmatte, das Töpfchen, einiges an Spielsachen und das Auto. Sie trägt den Kleinen in der Trage, die Sachen dürfen im Kinderwagen Platz finden und wir brauchen noch einen Expander alles zu befestigen. Sie hat zwar einen weiten Weg, muss aber nicht umsteigen.
Als sie weg ist, lege ich mich mit Anna hin, sie braucht einige Zeit um einzuschlafen. Dann kommen die nächsten Leute und die Waschmaschine, Kühlschrank und Sofa verlassen die Wohnung. Ich hatte gehofft, Anna wäre dann schon wieder wach, damit sie mitbekommt, was passiert. Aber sie schläft lange. Als sie aufwacht, schreit sie bald und braucht viel Zuwendung. Erst denke ich, dass sie überrascht ist und nicht weiß, was in der Wohnung passiert. Genau jetzt werden die Badezimmermöbel und einige kleinere Sachen abgeholt, die unsere turkmenischen Freunde übernehmen. Aber später und auch am nächsten Tag wird noch einmal klar: Anna ist es ziemlich egal, was mit den Dingen um sie passiert, solange man sie ihr nicht direkt aus der Hand nimmt. Es war, so vermuten wir jedenfalls, die Situation mit dem anderen Baby, die sie etwas durcheinander gebracht hat. Mama hat es sogar noch gefüttert, damit seine Mama mal in Ruhe essen konnte. Und der Papa hatte es auch auf dem Arm und war so verzückt. Das muss sie erst einmal verdauen.
Am Freitag wird es ernst, am Nachmittag ziehen wir ins Hotel. Wir haben auch nur noch unsere Matratzen, den Tisch mit Stühlen und den Hochstuhl, ein Regal, in dem unten der Router steht, und einen Garderobenständer. Es wirkt schon ziemlich leer. Die Koffer sind auch alle zu. Aber es gibt noch eine Menge Kleinteile und eine Menge Müll. Damit Anna weiterhin noch etwas Spielzeug hat, hatten wir einige Joghurtbecher, Papierrollen, kleine Schachteln und so weiter behalten, mit denen sie die letzten Tage noch spielte.
Als ich noch schnell kurz vor acht Uhr ein paar Müllbeutel nach unten bringe, treffe ich den Hausmeister, der nur zweimal die Woche da ist. Er holt schnell etwas hervor: Ein selbst gemaltes, eingerahmtes Bild! Das hatte ich wirklich nicht erwartet!
Für den Vormittag hatte ich die Hebammenschülerin, die vor Kurzem zu Besuch war, gefragt, ob sie sich etwas um Anna kümmern könnte. Aber Anna macht nicht mit und es ist für sie auch Zeit für Schlaf. So hilft die Bekannte nur ein bisschen Kartons aufzuräumen, sie auseinander nehmen, ordentlich falten und zu einem Paket schnüren. Es tut mir richtig leid, dass sie nun gekommen ist, denn sie kam direkt von der Nachtschicht und hatte wohl viel zu tun. Nach einer Stunde verabschieden wir uns. Sie ist aber ganz besorgt und erkundigt sich später noch, wie wir zum Flughafen kommen.
Dann kommt noch ein Päckchen mit der Post, weitere Geschenke von unserer Freundin aus Tokio. Wenn ich hier einen Rat geben darf: Solltet ihr Freunden, die umziehen, etwas schenken wollen, dann schickt es ihnen entweder gleich an die neue Adresse oder seid früh dran, so dass es besser im Gepäck berücksichtigt werden kann.
Mittags kommt die deutsche Freundin und holt alles ab, was sie von uns übernimmt und was sie weitergeben wird. Nun wird es deutlich leerer. Anna bekommt natürlich mit, dass einiges passiert und schläft schwieriger ein am Tag. Während mein Mann mit einer Bekannten eine unserer Matratzen direkt zur Müllverbrennungsanlage** bringt, gehe ich noch einmal zur Post. Wir haben uns entschieden, die paar deutschen Kinderbücher doch lieber hier weiterzugeben und in Yokohama freut sich nun eine deutsche Mami, dass sie nur die Portokosten bezahlen muss. Danach ist Anna endlich schlafbereit.
** Exkurs Nr. 2 von meinem Mann: Der Ausflug zur Müllverbrennungsanlage war hier nochmal ein ganz besonderes Erlebnis. Man fährt mit einem ausgefüllten Formular hin und zeigt den Ausweis, der bestätigt, dass man im nahen Umkreis wohnt. Der Fahrer steigt aus und zieht ein Ticket, dabei wird das Auto automatisch gewogen. Dann fährt man weiter, auf dem Boden sind bunte Linien, entlang derer man sich halten muss. Um Stau zu vermeiden, kriegt man am Anfang eine Linie zugewiesen. Es ist alles perfekt organisiert! Dann kommt man in ein riesiges Fabrikgelände mit nummerierten Toren an den Seiten. Man fährt zum Tor mit der richtigen Nummer, welches dann aufgeht. Darunter ist ein tiefer Abgrund (mehrere Meter) mit einem Fließband. Man darf seinen Müll genüsslich reinwerfen und fährt danach heraus. Am Ausgang gibt es noch einen Automaten, in den man die am Anfang erhaltene Karte stecken muss. Es darf wieder nur der Fahrer aussteigen, dann wird die Gewichtsdifferenz in die Gebühr umgerechnet. Wir haben das zuerst nicht verstanden, ich bin mit ausgestiegen. Somit haben wir herausgefunden, dass ich nur 1500¥ wert wäre, wenn Silke mich entsorgen wollte. Zum Glück war ein Mitarbeiter sofort zur Stelle.
Da unser Hotel für unsere Bekannte auf dem Heimweg liegt, fährt mein Mann mit einem Teil unserer Koffer mit und checkt schon mal ein. Anna schläft derweil einen letzten Schlaf auf den Matratzen und wacht erst auf, als die Abholerin mit einiger Verspätung klingelt. Gut für Anna. Dann ziehen wir ins Hotel und Anna ist sofort begeistert und tanzt an den Betten entlang. Sie kreischt sogar fröhlich, so gut gefällt ihr das Zimmer. Mein Mann holt uns was zu essen und auch bei Anna bricht der Hunger plötzlich und heftig durch. Gerade noch rechtzeitig kann ich ihr den Brei fertig machen. Praktischerweise hatte ich noch eine Packung Fertigbrei aus Deutschland, den ich nun nur mit heißem Wasser anrühren muss und etwas Fruchtmark dazugebe. Wird genau noch für die letzten Tage reichen. Mit dem Schlaf kämpft Anna erst noch eine Weile, ist ja eine neue Umgebung und das Zimmer ist sehr dunkel. Nicht nur, dass die schmalen Fenster kaum Licht hereinlassen, die Wände sind zusätzlich dunkelbraun und die Beleuchtung ist atmosphärisch aber nicht sehr hell. Kein Ort, um hier viel Zeit zu verbringen untertags.
Samstag
Auf das Frühstück im Hotel hatte ich mich die Tage vorher schon gefreut. Es gab zwar nicht das erhoffte Buffet, aber das japanische Frühstück, das uns serviert wurde, war vielfältig und üppig genug, dass Anna mitessen konnte. Sie zog auch sofort wieder alle Aufmerksamkeit auf sich. Eine ältere Dame kam zu uns an den Tisch entzückt von Annas Lächeln. Sie stellte sich als Eigentümerin des Hotels vor, erkundigte sich nach unserer Reise und wünschte uns einen schönen Aufenthalt in ihrem Haus. Das fand ich sehr nett und fühlte mich gleich noch besser in diesem Hotel und war entspannter bezüglich Annas Essmanieren.
Wir wollten die letzten Tage möglichst gut für Anna gestalten. So ging ich mit ihr einmal mehr auf den Indoor-Spielplatz bei unserer Wohnung. Mein Mann räumte weiter dort auf und baute das Internet ab. Dann gingen wir zusammen im Gemeinschaftscafé essen. Nachdem Annas größter Hunger gestillt war, pendelte sie zwischen Tisch und Spielecke hin und her. Übrigens übt sie sich inzwischen im Bussi-Geben. Sie dreht einem das Köpfchen zu und kommt mit dem Mündchen ganz nah. Sehr süß!
Auf dem Heimweg schlief sie ein und wir hatten in der Wohnung Zeit, weiter klar Schiff zu machen. Später ging mein Mann noch einmal mit ihr spazieren, damit sie weiterschlafen konnte. Unglaublich, wie viel doch immer noch zu tun ist, wenn doch fast alles schon weg ist. Okay, eine gute halbe Stunde brauchte ich alleine um den Hochstuhl von allen Essensresten und eingetrocknetem Brei zu befreien. Es heißt zwar, dass man in Japan die Wohnung nicht super sauber übergeben muss, weil sie sowieso professionell gereinigt wird, was von der Kaution abgezogen wird. Aber ich konnte es trotzdem nicht lassen, alles zumindest oberflächlich noch einmal zu putzen. Ist für mich ein komischer Gedanke, die Wohnung dreckig zu hinterlassen.
Dann kamen die letzten Abholer von Möbeln nacheinander über den Nachmittag verteilt. Und wir konnten uns mit unseren sieben Sachen wieder auf den Weg ins Hotel machen. Wir hatten einen Teil des Gepäcks noch in der Wohnung gehabt und zusammen mit den letzten Kleinteilen, von denen wir auch noch weitergeben, konnten wir alles gerade so transportieren. Bin ich froh, dass wir ein Shuttle zum Flughafen nehmen und nicht noch einmal mit allem Zug fahren müssen oder sogar mit dem Zug nach Tokyo… Nicht auszudenken.
Ui, eine sehr freudige Nachricht erreichte mich an diesem Tag: Meine Schwiegermutter schickte ein Foto vom BIG Cosy, das bei ihr eingetroffen ist! Bei allem, was wir hier nun weggeben, freue ich mich umso mehr darauf, dass es für Anna nun schon ein neues und so tolles Spielgerät in Berlin für sie gibt. Ich habe einige gute Testberichte dazu auf kidsgo gelesen. Ich bin gespannt auf Annas Reaktion. Sie ist zurzeit extrem aktiv mit Krabbeln und Klettern und hierhin und dorthin, da bin ich sicher, dass ihr diese Spielschale und Berg viel Spaß machen werden. Vielen Dank schon einmal an BIG und an kidsgo dafür! Ich werde natürlich noch berichten, wenn Anna die Cosy ausprobiert hat.
Sonntag – Irgendwie hatte ich mir unseren letzten freien Tag in der Stadt zwar schön ausgemalt, aber einen klaren Plan hatten wir nicht. Wir wollten noch einmal durch Gion, das alte Stadtviertel streifen, das auch ganz nah bei unserem Hotel liegt. Aber es war so heiß, dass wir nur an eine Zuflucht vor der Hitze denken konnten, aber nichts fanden. Selbst die Kaufhäuser machen erst um 10 oder 11 Uhr auf. Okay, seien wir mal froh, dass sie überhaupt aufmachten, ist ja nicht in allen Ländern an einem Sonntag so. Husthust, da kündigt sich ja schon an, was wir womöglich vermissen könnten zurück in Deutschland.
Nun, wir erreichten schließlich einen Park und fanden Schatten und damit eine gewisse Abkühlung. Anna schlief ein und wachte erst vor dem Restaurant auf, in dem wir zu Mittag aßen. Das war noch ein Tipp einer Bekannten gewesen und stellte sich als Rettung für Anna heraus – und damit für uns. Es gab eine kleine Spielecke und Anna bekam ihr erstes Kindermenü und sah damit so richtig glücklich aus. Sie kann es natürlich noch nicht alleine essen. Aber ich hatte schon den Eindruck, dass sie verstand, dass dieses Essen „nur“ für sie war. Sie flirtete mit der Bedienung und mit den Eltern eines kleinen Jungen am Nachbartisch. Während wir noch aßen, zog sie geschäftig meine Bauchtasche aus der Taschenablage heraus und packte sie wieder hinein.
Den Rest des Tages verbrachten wir dann doch im Hotel mit Schlafen, Packen und die Dachterrasse unsicher machen, manches parallel.
Ich hatte hier noch gleich den Montag ergänzen wollen, aber das wird jetzt einfach zu lang.
So dürft ihr euch auf den nächsten Bericht freuen, der dann schon – so Gott will und wir auch tatsächlich ankommen – aus Braunschweig kommt. So viel kann ich schon mal sagen: Wir sind heute planmäßig in Tokyo angekommen. Wegen eines Taifuns wurden tatsächlich aber einige Flüge nach Süden und Westen gestrichen. Gut, dass es für uns erst noch einmal nach Osten ging.
Ein letztes Mal sende ich euch herzliche Grüße aus Kyoto und wünsche euch eine gute Woche!
Silke mit Anna und ihrem Mann
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Anke (kidsgo-Tagebuch-Betreuerin)
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Foto: Privat
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