Wenn die Kinder plötzlich weiter weg schlafen
Letzte Woche berichtete ich von dem überall herrschendem Chaos und der Schwierigkeit den Alltag mit drei Kindern nebenbei zu bestreiten. Und da wir langweilig nicht mögen, haben wir mitten in diesem Chaos angefangen intern Zimmer zu tauschen. Unser Großer war nun bereit wieder alleine zu schlafen. Bzw. es zu versuchen. Und da die ganze Zimmeraufteilung im oberen Geschoss zuletzt nicht ganz optimal war, feilten wir an einer guten Lösung für alle. Unser Familienrat tagte zum ersten Mal und der Beschluss war gefasst, dass unser Schlafzimmer in das bisherige Gästezimmer wandert und Krümels Hochbett doch ein bodennahes Bett wird.
Logistisch sind diese internen Umzüge immer sehr herausfordernd, da man ja auch nicht alle Teile tausendfach anfassen möchte. Wie gut, dass sich mein Schwiegervater zu Besuch und zur gleichzeitigen Unterstützung angemeldet hatte. Kaum war er da, schleppten wir das Gästesofa in unser Minizimmer, in dem weiterhin unser Kleiderschrank beheimatet ist. Zukünftig ist es wohl ein Ruheraum zum Bücher lesen und puzzeln und ein Schlafplatz für kommende Gäste. Dann folgte der Abbau unseres Ehebettes. Darin sind wir mittlerweile geübt, da es alleine in diesem Haus nun das dritte Zimmer ist, in dem wir schlafen werden. Zwischendurch ein paar Stunden auf dem Fußballplatz verbracht, damit abends nochmal etwas Hektik aufkommt und jeder einen passenden Schlafplatz hat. Für Kerlchen haben wir ein kleines Bett aus unserem Fundus aufgebaut, welches allerdings noch eine neue Matratze benötigt. Auch Knopf hat nun wieder mehr Platz, da Kerlchens Kommode nun nicht mehr in seinem Zimmer beheimatet ist. So profitieren wenigstens alle Familienmitglieder von dieser Räumaktion.
Die erste Nacht, die wir nicht auf einer Ebene verbracht haben, war durchaus etwas komisch. Mein Mann und ich lagen spät im Bett und fragten uns, ob es gut ist, so weit weg zu sein von den großen Buben. Aber alle Türen sind offen und wir hören ihr Rufen bis in unser neues Schlafzimmer. Und dennoch halte ich zwischendurch beim nächtlichen Stillen den Atem an, um zu horchen, ob von oben Geräusche zu vernehmen sind. Am nächsten Morgen kommen beide Jungs zu uns herunter und wir haben gemeinsame Familienzeit und ich bin überrascht, wie viel besser ich schlafen kann, wenn ich nicht noch dauernd von weiteren Schlafgeräuschen der Jungs geweckt werde. In den nächsten Nächten braucht unser Krümel noch etwas Zuspruch und ganz viel Sicherheit, aber ich denke, dass es für ihn auch immer leichter wird.
Ein neuer Abschnitt für uns Eltern. Und meine Gedanken, was sie vielleicht für Blödsinn machen, wenn sie alleine oben sind, sind auch überflüssig, da sie ihren Unfug nicht nur auf die Schlafenszeit begrenzen. Die kleinsten Zeitfenster reichen dafür aus. Während ich eben Kerlchen im Tuch hatte und dabei war kurz in der Mittagspause diesen Beitrag zu erfassen, eskalierte es schon wieder und neue Spuren von Kugelschreibern zieren nun die Wände. Da wird wohl noch einiges auf uns zu kommen. Ich bin schon froh, wenn keines unserer Kinder dabei zu schaden kommt. Oder zumindest nicht ernsthaft verletzt wird, da die ein oder andere Beule und Wunde wohl nicht gänzlich zu verhindern sind. Geschwisterliebe eben.
Nun begebe ich mich schnell hoch und schaue warum nun gerade welches Kind weint.
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