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Tagebücher aus der Schwangerschaft von Anna

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.

12. Schwangerschaftswoche

Das erste Trimester ist geschafft!

Warum ich bereits Umstandsmode trage und der Beckenboden schon jetzt mehr Aufmerksamkeit verdient.

Ich hatte wirklich vor Luftsprünge zu machen, jetzt wo die 12. Woche rum ist und damit die heikelste Phase der Schwangerschaft ihr Ende findet. Aber diese Woche bin ich leider dermaßen unmotiviert. Ich bin ständig müde und ko, habe Nackenverspannungen und deswegen Kopfschmerzen, bin launisch und unzufrieden mit allem und jedem und würde mich am liebsten vor der Welt in meinem warmen Bett vergraben und Dornröschen spielen. Zwischendurch vielleicht kurz wach werden zum Waffeln und Vollkornbrötchen essen. Ja, ich habe riesen Appetit auf Vollkornbrötchen. Und Eisbergsalat. Ich muss am Wochenende unbedingt backen!

Die Nusstorte scheint mitten im Entwicklungsschub zu stecken und ist relativ unausstehlich. Er sucht wirklich Streit und Grenzen bei jeder sich bietenden und nichtbietenden Gelegenheit. Inklusive lautstarker Bekundung seines nicht erfüllten Willens in Form von ca. halbstündig andauernden Brüllattacken. Wenn er wieder anfängt so zu piesacken und ich ihn Frage, ob er wieder Streit sucht antwortet er mit einem grinsenden Gangsterblick "jaah". Gleichzeitig ist er anhänglich wie eh und je. Nichtmal mehr auf Toilette gehen kann ich ohne dass er heulend gegen die Tür hämmert. Egal auf welcher Seite natürlich. Denn auch, wenn ich ihm ganz pädagogisch wertvoll die Wahl zwischen zwei Möglichkeiten gebe - es sind beide falsch! Er kann sich nicht entscheiden. Folglich habe ich keine Chance es für ihn richtig zu machen und der kleine explodiert in jedem Fall wie eine große Bombe.

Die Annahme des Schubs bestätigt sich immer mehr. So kann ich besser damit umgehen und ihn begleiten, wenn die ganze Anstrengung einen "Grund" hat. Er kann sich auf einmal alleine ausziehen - Schuhe, Jacke, Mütze, Schal. Das volle Programm. Er gibt, wenn er nackig rumläuft, bescheid wenn er Pipi machen muss und wir gehen auf Toilette. Er klettert und kann plötzlich zig neue Wörter. Gestern (Freitag) hat er das erste Mal "ich" gesagt. Boah war ich stolz und beeindruckt.

Der Ninja hat sich erinnert, dass er eine Mama hat und kommt öfter zu mir. Er erzählt mir lange Monologe über das was ihn beschäftigt und was er toll findet. Wir haben seit Ewigkeiten wieder zusammen an seiner Konsole gezockt. Und auf dem Weg zu seinem Papa am Freitag hatten wir ein tolles Gespräch, dass mir gezeigt hat, dass aus ihm ein richtig klasse junger Mann wird, der seine Überzeugungen hat, diese vertritt und seinen Kram selbst regeln möchte. Es scheint für mich an der Zeit mich zurück zu nehmen und nur noch als Backup zu fungieren, wenn er Hilfe braucht. Das fällt mir sehr schwer und ich könnte heulen (und mache das auch), dass der jetzt einfach so schnell so groß wird und Mama nicht mehr "braucht". Auf der anderen Seite freue ich mich für ihn, dass er diese Abnabelung ganz natürlich hinbekommt und sein Leben selbst übernimmt und gestalten möchte.

Der Papa vom Ninja hat jetzt eine Freundin, die ich überraschend am Freitag kennenlernen durfte. Die erste, die er mir vorgestellt hat. Sie hat einen Sohn im Alter vom Ninja und die beiden verstehen sich richtig gut. Es freut mich von Herzen, dass er jemanden gefunden hat, mit dem er sein Leben teilen kann und hoffe es hält langfristig. Auch, wenn es mit uns aus verschiedenen Gründen nicht geklappt hat und wir viele Jahre nach der Trennung große Schwierigkeiten miteinander hatten, haben wir seit ein paar Jahren eine wunderbare freundschaftliche Basis gefunden als Eltern zusammenzuarbeiten. Der Weg war echt nicht einfach, aber für unseren Sohn freut es mich umso mehr, dass wir das geschafft haben. Gerade jetzt zur Pubertät merke ich wie der Papa für ihn an Wichtigkeit zunimmt und einen ganz anderen Ausgleich als ich geben kann. Und auch der Papa hat richtig Spaß am Papa sein. Die Freundin scheint nett zu sein. Ich fasse es noch nicht, dass das jetzt alles so einfach gehen soll. Aber ich freu mich jetzt einfach mal drüber. Es darf ja auch mal was einfach sein im Leben!

Die Hebamme war auch da. Ich hatte sie total anders in Erinnerung. Sie mich auch. Das war eine lustige Begrüßung. Aber sie ist toll. Ich habe auch daran gedacht meine Fragen zu stellen. Ich muss nun doch meinen Umgang mit der Nusstorte verändern. Er wird mir schwer auf dem Arm und beim Heben. Ich will üben zu ihm runter zu gehen, wenn er was möchte. Laufen tut er zum Glück schon selber und gerne. Ich dachte nur das Heben kennt mein Körper ja, also mach ich das weiterhin. Das dabei auch jedesmal der Beckenboden so belastet wird, daran hab ich nicht gedacht. Zum Glück ist bis jetzt (wieder) alles in Ordnung damit. Mein Beckenboden hat aber sehr lange gebraucht, um sich von Geburt und Schwangerschaft mit der Nusstorte zu erholen. Und Zeit für regelmäßigen Sport finde ich nur im Urlaub. Also nicht zuverlässig. Die Hebamme bringt zum nächsten Termin nochmal Übungen für mich und meinen Beckenboden mit. Eigentlich ist der toll durch mein geliebtes Pilates, aber er soll ja auch zum Ende der neuen Schwangerschaft gute Dienste leisten können. Also muss ich da unbedingt verstärkt und regelmäßig ran.
Wie ich schon bei der La leche Liga gelesen habe besteht durch Stillen in der Schwangerschaft kein erhöhtes Fehlgeburtsrisiko. Also mache ich das weiter, so wie es für mich und die Nusstorte passt. Wobei ich für mich merke, dass wir reduzieren müssen, weil ich einfach nicht mehr so viel Stillen schaffe.

Ich habe auch geschafft besser für mich zu sorgen. Ich habe endlich wieder, ganz alleine, gebadet. Mit Musik und Lesen und nur ich. Ich habe mir eine Fußbutter für meine trockenen Füße geholt. Oh man riecht die gut! Und das Trinken klappt im Moment auch besser. Leider hat das auch eine Kehrseite - ich muss ständig pullern. Das nervt!
Beim Baden hatte ich plötzlich so einen kleinen Luftballon im Bauch, der rechts unten hochgestiegen ist und gegen die Bauchdecke gedrückt hat. Von außen konnte man nichts fühlen. Das muss das Baby gewesen sein ... Manchmal habe ich das Gefühl es zu spüren. Aber bevor ich mir sicher bin ist der Moment schon vorbei und ich denk mir, das kann doch noch nicht sein. Wer weiß ...

Den ersten Ultraschall werde ich nicht mehr machen. Und fühle mich gut damit.

Paradox ist, dass ich abnehme, aber gleichzeitig Druck auf den Bauch sehr unangenehm wird. Ich trage seit der Schwangerschaft mit der Nusstorte Umstandsmode, bzw. Umstandsmode mit Stillfunktion. Leider macht mein Körper einen Egotrip und lässt die Schwangerschaftspfunde durchs Stillen nicht purzeln. Nein, er bunkert sehr gewissenhaft 10 Kilo über Vorschwangerschaftsniveau. Ich habe in der letzten Schwangerschaft nur knapp 13 kg zugenommen. 7 Kilo waren nach der Geburt fix weg. Ich hab mich schon gefreut und eine Woche nach der Geburt wieder in eine Vorschwangerschaftsjeans gepasst.
Leider habe ich dann fix wieder zugenommen und jeder Versuch etwas abzunehmen wurde mit einer Gewichtszunahme beantwortet. Ich weiß man soll in der Stillzeit keine Diät machen. Aber zum Beispiel einfach die Süßigkeiten weglassen, oder etwas weniger essen, so kurz bevor man Satt ist aufhören. Das wird ja wohl ok sein. Hat ja eh nicht funktioniert. Also habe ich mich zähneknirschend arrangiert und einfach geschaut, dass ich möglichst gesund und ausgewogen esse. Ich fühlte mich nicht wohl in meinem Körper und tue es noch nicht. Ich war aufgequollen und blieb dick. 70 kg auf 1,54 m ist mir einfach zu viel. Nachdem ich kartonweise bestellte Kleidung komplett zurückschicken musste, weil die normalen Größen meinem Körper einfach nicht passen wollen, habe ich es aufgegeben und mir Umstandskleider bestellt. Die passen mir, kaschieren den immer noch vorhandenen und weichen Bauch und die Röllchen am Rücken und lassen mich wenigstens etwas wohl und attraktiv fühlen. Leider kneifen jetzt die Umstandsstrumpfhosen.

Mein Schwangerschaftsbauch mag diese über den Bauch gehende Umstandsmode überhaupt nicht. Es zieht nach unten und drückt und ... einfach furchtbar für mich. Die Umstandsleggins gehen, solang ich sie unter dem Bauchnabel trage. Das scheint die magische Grenze bei mir zu sein. Also ja, ich trage schon Umstandsmode und werde das wohl auch noch eine Weile tun. Daher habe ich jetzt Stück für Stück eine neue Garderobe zusammengestellt, weil ein zwei Teile für diese "kurze Übergangszeit" bei mir leider nicht funktionieren ... Trotzdem habe ich zu wenig anzuziehen und ich vermisse meine gut sortierte und für jede Gelegenheit das richtige bietende "alte" Garderobe sehr.

Seit dem wir das Stillen einschränken purzeln jetzt die Kilos ganz von allein. Ich werde wieder schmaler im Gesicht und die Ärmel werden locker anstatt einzuschneiden. Die Röllchen sind noch nicht weg, aber ich fange an mich im Spiegel wiederzuerkennen. Das ist schön und nimmt mir auch mehr und mehr die Sorge vor Schwangerschaftskomplikationen wegen zu hohem Gewicht. Beim Ninja habe ich nach dem Abstillen auch sehr schnell und ohne Schwierigkeiten abgenommen. Da habe ich es aber nicht mit dem Abstillen in Verbindung gebracht. Er hatte sich mit 8 Monaten selbst abgestillt und da dachte ich das passt so innerhalb des ersten Jahres nach der Geburt gehen die Kilos weg. Aber auch da hielten sich 10 kg ganz hartnäckig bis sie plötzlich einfach wegschmolzen. Also diese Variante gibt es auch.

Witzig. Ich wusste erst gar nicht was ich euch diese Woche erzählen sollte ...

Nächste Woche werde ich den Eltern meiner Tageskinder, Freundinnen und mal sehen wem noch von der Schwangerschaft erzählen. Mein Kopf singt jetzt manchmal einfach so "ich hab ein Baby, ich hab ein Baby, in meinem Bauch"...
Ich bin gespannt wie reagiert wird. Auch werde ich den Eltern leider mitteilen müssen, dass ich früher als geplant aufhöre. Dazu aber nächste Woche mehr. Außerdem wird die Nusstorte zwei Jahre alt. Und Mal sehen worauf das Baby dann Appetit bekommt ...

Ich wünsche euch eine schöne Woche mit viel Sonne und anderen schönen Sachen.



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In diesem Beitrag geht's um:

Umstandsmode, Entwicklungsschub Kleinkind, Beckenboden