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Tagebücher aus der Schwangerschaft

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.
13. Schwangerschaftswoche

Der erste große Ultraschall

Die Vorfreude aufs Baby wächst! Und nachdem die letzte Woche nicht so gut lief, startete diese viel besser.

Hallo zusammen!

Nachdem ich die letzte Woche ruhig gestartet bin und sich bei mir alles wieder stabilisierte, bin ich frohen Mutes gemeinsam mit Georg am Dienstag bei meinem Gynäkologen vorstellig gewesen. Der erste große Ultraschall stand nämlich an und ich freute mich sehr, die Entwicklung sehen zu können.
Da wir leider mit einer Verspätung ankamen, musste ich mich ein wenig gedulden. Letzten Endes aber wurden wir mit einem tollen Babyvideo belohnt und das Würmchen entwickelte sich zeitgerecht. Ich war erstaunt, glücklich, stolz, aufgeregt, nervös und das alles auf einmal. Noch immer ist es ein wenig surreal, dass dieses kleine Wesen nun in mir wohnt und bald bei uns sein werden soll, aber es ist auf jeden Fall greifbarer für mich geworden als bei der Feststellung der Schwangerschaft.
Der Arzt war zufrieden und auch die Nackenfalte war so, wie sie sein sollte. Georg und ich hatten schon früh über eine Trisomie 21 gesprochen und was das für uns heißen würde. Wir beide gingen aber recht schnell konform, dass jedes Kind bei uns willkommen ist. Mir ist bewusst, dass es auch noch andere Krankheiten geben kann, welche nicht sichtbar sind, aber wir gehen nun einfach weiterhin positiv gestimmt in die nächsten Wochen und vertrauen darauf, dass alles gut wird.
Während des Termins bewegte sich das Kleine munter vor sich hin. Jedes werdende Elternteil wird diese ersten Eindrücke des Kindes wohl nie vergessen werden. Und nun gehören wir auch dazu. :)
Nach dem Ultraschall besprach ich noch die Problematik mit meinem Blutdruck mit dem Arzt. Ich solle diesen nun weiterhin eng im Blick behalten und bei weiteren Auffälligkeiten zeitnah mit meinem Hausarzt in Kontakt treten. Sollte es jedoch nochmals passieren, wäre ein Beschäftigungsverbot wohl nicht weit. Ich hoffe auch hier also, dass nun alles seinen normalen Gang nehmen wird.
Gemeinsam verließen wir die Praxis gut gelaunt und fuhren anschließend Heim. Dachte ich, Georg hätte sich frei genommen, so hatte ich scheinbar nur mit halbem Ohr zugehört. Er nahm sich Überstunden und ist dann Mittags ins Home Office verschwunden. Ich verbrachte den restlichen Tag ruhig daheim und musste natürlich nach solch einem anstrengenden Tag einen Mittagsschlaf machen. ;)

Mittwoch dann wurde mir so richtig langweilig. Ich sprach also mit Georg, der mittwochs meist ins Büro fährt, ob ich nicht seine Mittagspause gemeinsam mit ihm verbringen könnte. Also fuhr ich irgendwann Richtung Köln und besuchte ihn zuerst an seinem Arbeitsplatz. Dort traf ich auch seine Kollegen, mit welchen ich auch einen kleinen Plausch hielt. Da ich aber meinen großen Hunger aufbewahrt hatte, wollte ich dann doch recht schnell essen gehen. Wir sind dann zum Inder und haben dann dort zu zweit die Mittagspause verbracht. Das Essen war super und so habe ich dann glücklich und satt Georg wieder zur Arbeit begleitet und mich dann verabschiedet. Da ich aber noch nicht Heim wollte, bin ich ins nahe gelegene Einkaufzentrum gefahren. Der Dienstag hat mir vor Augen geführt, dass wir bald zu dritt sein werden und so fing langsam die Freude an, endlich ein wenig für das Würmchen einkaufen zu gehen. Ich bin dann also durch die Läden geschlendert und habe gefunden: nichts...
Aufgrund dessen, dass wir das Geschlecht noch nicht wissen, war es schwierig, Kleidung zu finden, welche ich wirklich schön finde. Selbst geschlechtsneutrale hat mich überhaupt nicht angesprochen. Ich hoffe, dieses kritische Denken wird sich ein wenig legen, sonst muss das Baby nackig bleiben. ;)
Nachdem ich mir ein Eis gönnte, bin ich dann Heim. Ich habe aber wenigstens einen Gedanken mitnehmen können, was ich im Netz fürs Würmchen bestellen könnte.
Daheim hatte ich mich dann gleich auf die Suche gemacht im großen WWW und wurde auch recht schnell fündig. Das erste Kuscheltier soll nämlich eine Katze werden! Ich gestehe: Ich liebe Katzen! Diese Liebe versuche ich dann auch meinem Kind zu vermitteln und wie geht das besser als mit einer Kuschelkatze. Da ich mich nicht wirklich entscheiden konnte zwischen zwei Modellen, habe ich beide bestellt. Ich wollte sie mir dann zu Hause in Ruhe anschauen und mich dann entscheiden.

Donnerstag und Freitag war ich dann wieder auf der Arbeit und freute mich zu erst sehr. Als ich jedoch ankam, merkte ich selbst, dass mir das alles an dem Tag zu viel war. Ich hörte in jeder Aussage von meinem Mitmenschen Vorwürfe und wie schlecht gerade alles lief. Diese Negativität machte mich traurig und wütend. Ich wollte nicht bleiben und musste mit meinen Tränchen kämpfen. Aber ich zog den Tag durch. Nachmittags besuchte ich dann meine Chefin und die Fachberatung. Da wir ein recht gutes Verhältnis pflegen, konnte ich mich bei der Beratung ausheulen. Wie schlecht alles ist, wie gemein alle zu mir sind, wie doof heute alles ist. Und ich glaube, das war das richtige, was ich machen konnte. Denn am Freitag sah die Welt schon wieder besser aus und ich war wesentlich besser gelaunt. Ich denke, meine Hormone waren am Donnerstag einfach nicht auf meiner Seite.

Nach den zwei Tagen Arbeit war ich trotzdem froh über das ruhige Wochenende und freute mich schon auf Sonntag. Georg und ich hatten nämlich unseren ersten Hochzeitstag. Letztes Jahr nämlich hatte Georg eine OP, welche er schon ein wenig vor sich herschob. Und diese Unsicherheit, falls etwas passieren sollte und ich nicht sofort informiert werde, machte mich fertig. Wir hatten schon lange in unserer Beziehung über eine Heirat gesprochen, aber nie wirklich über das Wann. Für mich war also nach der (gut laufenden) OP klar: Wir werden dieses Jahr noch heiraten! Bei uns gab es keinen klassischen Antrag und auch die Feier war sehr klein. Wir luden 6 Freunde zum Standesamt ein, machten einen kleinen Sektempfang mit ein paar Kollegen, gingen dann zum Brunch und feierten dann ausgelassen bei bestem Wetter in unserem Garten eine feuchtfröhliche Poolparty mit anschließender Grillsession. Die beste Hochzeit, welche ich mir (und auch Georg) vorstellen konnte. Kein Stress und die Leute um uns herum, welche wir wollten.
Am Sonntag also waren wir ein Jahr verheiratet. Nach fast 10 Jahren habe ich die Liebe meines Lebens heiraten dürfen. Wir haben auch diesen Tag recht ruhig verbracht. Erst waren wir vietnamesisch Essen, danach im nahegelegenen Waldtierpark spazieren und im Anschluss im Eiscafe, das gute Wetter genießen. Ich freue mich auf viele weitere Jahre mit Georg und die gemeinsamen Aufgaben, welche noch kommen werden! :)

Mit einem Bild vom Ultraschall verabschiede ich mich und wünsche euch eine wunderbare Woche!

Liebe Grüße,
Tatjana

Tagebuch Tatjana



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