U-Rechner
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Was ist die U5?
Die U5-Untersuchung beim Baby gehört zu den sogenannten U-Untersuchungen. Sie ist die fünfte Vorsorgeuntersuchung für Kinder von der Geburt bis zum 6. Lebensjahr. Es gibt die Untersuchungen U1 bis U9, durch die hinzugekommene U7a sind es insgesamt zehn. Gesetzliche Krankenkassen übernehmen die Kosten für die U 5 des Babys.
U5: Wann findet sie statt?
Die Früherkennungsuntersuchung U5 steht im Zeitraum vom 6. bis 7. Lebensmonat an, frühester Termin ist im 5. und der spätmöglichste im 8. Lebensmonat.
U5 auf einen Blick
- Körperliche Entwicklung und Motorik
- Zähne, Ernährung
- Verhalten, Schreien
- Überprüfung des Impfstatus/ ggf. Impfung
Die U5 ist wie alle anderen Vorsorgeuntersuchungen so wichtig, damit Entwicklungsverzögerungen frühzeitig erkannt werden, um durch eine Therapie oder gezielte Förderung rechtzeitig einzugreifen.
U5: Was wird gemacht?
Bei der U5-Untersuchung zeigen sich die enormen Fortschritte, die das Baby im vergangenen halben Jahr gemacht hat. Was für eine rasante Entwicklung! Seit der U4 hat dein Kind einiges dazugelernt, es Es bewegt sich schon viel mehr und viel besser. Vielleicht rollt es sich jetzt schon in beide Richtungen: vom Bauch auf den Rücken und auch vom Rücken auf den Bauch? Es greift zielgerichtet nach Gegenständen. Diese und weitere motorische Entwicklungsschritte bewerten Kinderärzte und -ärztinnen bei der U5 des Babys. Ein weiterer Schwerpunkt ist die soziale Interaktion des Kindes.
U5: Was wird Untersucht? – Auszug aus dem Kinderuntersuchungsheft
"Ihr Baby entwickelt sich weiter. Die meisten Babys können ihren Oberkörper auf den gestützten Armen anheben. Sie lachen, wenn sie geneckt werden und sie versuchen vielleicht schon, sich mit mehrsilbigen Lautketten wie „dei-dei-dei“ mitzuteilen. Bei einigen Babys setzt jetzt das „Fremdeln“ ein, Ihr Baby unterscheidet also in seinem Verhalten zwischen bekannten und unbekannten Personen. Typisch für dieses Alter ist auch, dass Gegenstände in die Hand genommen und in den Mund gesteckt werden.
Die Ärztin oder der Arzt achtet bei der U5 insbesondere darauf, ob es bei Ihrem Baby Hinweise auf Entwicklungsverzögerungen oder -risiken gibt. Ihr Baby wird körperlich untersucht. Um Hinweise auf Sehstörungen zu bekommen, werden zur Untersuchung der Augen bestimmte Tests durchgeführt. Die Ärztin oder der Arzt beobachtet, wie beweglich Ihr Baby ist und wie es seinen Körper beherrscht. Außerdem interessiert sich Ihre Ärztin oder Ihr Arzt für den Kontakt zwischen Ihnen und Ihrem Baby.
Ihre Ärztin oder Ihr Arzt berät Sie zu den laut Impfkalender empfohlenen Schutzimpfungen. Außerdem spricht die Ärztin oder der Arzt mit Ihnen über Themen wie die Ernährung und Verdauung Ihres Babys sowie über Maßnahmen zur Vermeidung des plötzlichen Kindstodes. Sehr wichtig ist das Gespräch über Unfallverhütung, Ihr
Verhalten, wenn das Baby schreit und die Vermeidung von Schlafstörungen. Die Förderung der Sprachentwicklung ist ein weiteres Thema. Weiterhin werden die Rachitisprophylaxe mittels Vitamin D und die Kariesprophylaxe mittels Fluorid besprochen. Sie erhalten von der Ärztin oder dem Arzt Rat zur kindlichen Mundhygiene.
Sie erhalten Informationen zu regionalen Unterstützungsangeboten (z. B. Eltern-Kind-Hilfen, Frühe Hilfen). Ihre Ärztin oder Ihr Arzt informiert Sie über das Angebot einer zahnärztlichen Früherkennungsuntersuchung für Ihr Kind."
(Quelle: Auszug aus dem Gelben Kinderuntersuchungsheft, Gemeinsamer Bundesausschuss, Stand November 2019)
U5: Impfungen
Bei jeder U-Untersuchung wird der Impfstatus überprüft, d.h. der Kinder-und Jugendarzt oder die -ärztin schaut nach, ob dein Kind die im Impfkalender empfohlenen Schutzimpfungen erhalten hat. Deshalb solltest du zu jedem Vorsorgetermin zusätzlich zum Kinderuntersuchungsheft auch den Impfpass deines Babys mitbringen. Die Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) sehen vor, dass dein Kind (wenn es nach der 37. SSW geboren ist) bis zur U 5 zwei Kombi-Impfungen (gegen Tetanus, Diphtherie, Keuchhusten, Kinderlähmung, Haemophilus influenzae Typ b (Hib) und Hepatitis B bekommen hat. Außerdem sollten zwei Impfungen gegen Pneumokokken erfolgt sein. Bei Frühchen werden hier drei Teilimpfungen empfohlen. Falls Immunisierungen fehlen, sollten diese jetzt bei den U5-Impfungen nachgeholt werden.
U5-Untersuchung: Mögliche Probleme ansprechen
Mit einem halben Jahr ist es Zeit für die Beikost, denn die Milchmahlzeiten können jetzt nicht mehr ausreichend satt machen. Dein Baby braucht jetzt mehr Energie für seine neuen Talente. Vielleicht klappt es nicht gleich mit dem neuen Geschmack und der ungewohnten Konsistenz? Das essen vom Löffel ist schwierig und vieles geht daneben? Vielleicht hast du auch das Gefühl, dein Kind isst zu wenig? Bei der Baby- Untersuchung U5 bekommst du Empfehlungen, wie du dein Kind schrittweise an die Beikost heranführst und wie deren Zusammensetzung aussehen soll.
Wie berät der Kinderarzt bei der U5-Untersuchung?
Dein Kinder-und Jugendarzt oder deine -ärztin berät dich, was notwendig ist, damit dein Kind gesund heranwachsen kann. Er oder sie empfiehlt weiterhin die Gabe von Vitamin D und Fluorid als Prophylaxe und spricht mit dir über die Ernährung deines Babys. Die Themen Unfallverhütung und Sprachentwicklung stehen an. Mit den ersten Zähnchen rücken Mundhygiene und Zahngesundheit ins Blickfeld. Hast du Fragen, macht dir irgendetwas Sorgen? Das kannst du bei der U 5 mit dem Arzt oder der Ärztin besprechen.
U5-Untersuchung: Kosten
Für Kinder sind von der Geburt bis zum 6. Lebensjahr bisher zehn Vorsorgeuntersuchungen kostenlos, dazu gehört auch die U 5. Diese Vorsorgeuntersuchung ist vom dritten bis vierten Lebensmonat vorgesehen und sollte in diesem Zeitraum erfolgen. Wird dieses Angebot der Früherkennung erst zu einem späteren Zeitpunkt wahrgenommen, muss die Untersuchung den Eltern als IGeL-Leistung in Rechnung gestellt werden.
U5: Was muss mein Kind können?
Wachstumsschübe
Was muss mein Kind können? Die Entwicklung pro Baby-Schub liest du hier
Dein Kind sollte sich eigenständig drehen, vom Bauch auf den Rücken, vielleicht auch schon vom Rücken auf den Bauch, wobei diese Bewegung schwieriger ist. Mit gestreckten Armen auf die Handflächen abstützen und den Oberkörper anheben, Gegenstände greifen und in den Mund stecken oder zwischen den Händen wechseln, das sind jetzt altersentsprechende Fähigkeiten, die bei der U5-Untersuchung gefragt sind. Dennoch hat jedes Kind sein eigenes Tempo und braucht vielleicht für eine bestimmte Sache etwas länger.
Experte
Dr. Annette Lingenauber ist Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin, Neonatologin, und Pressesprecherin des BVKJ.
U5: Das sagt die Kinderärztin
Frau Dr. Lingenauber, was ist aus Ihrer Sicht als Kinderärztin besonders wichtig bei der U5?
Dr. Annette Lingenauber: Besonders achte ich auf das Gedeihen, ich beobachte die Eltern-Kind-Interaktion und nehme die körperliche Untersuchung vor. Im Bezug auf die Entwicklung , beurteile ich folgende Punkte: Grobmotorik: Dreht sich das Baby schon?
Feinmotorik: Greift es seitengleich? Kann es einen Gegenstand von einer Hand in die andere wechseln?
Bei der sprachlichen Entwicklung ist dies wichtig: Spricht das Baby in Doppelsilben? Das ist ein Hinweis auf ein sicheres Hörvermögen. Im Hinblick auf die Ernährung frage ich nach, ob die Beikost begonnen hat und die Zusammensetzung ausreichend ist? Wichtig ist auch, dass die Karies- und Rachitisprophylaxe fortgeführt wird, außerdem die Beratung zu zahnärztlichen Vorsorgemaßnahmen.
Das Baby wird jetzt immer mobiler. Was raten Sie als sinnvolle Maßnahmen zur Unfallvermeidung im Haushalt?
Wir verwenden die Flyer des Berufsverbandes für Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), die ein erstes Faltblatt zu Gefahren im Haushalt bieten und zu den einzelnen Vorsorgeterminen nochmals illustrierte Flyer, die günstige Verhaltensweisen und zu meidende Gefahren aufzeigen. Diese besprechen wir im Rahmen der Untersuchung mit den Eltern. Auch Eltern, die sprachliche Schwierigkeiten haben, sind in der Lage, die Empfehlungen der illustrierten Variante schnell zu erfassen.
Unsere Tagebuchschreiberin Daniela zur U5
Das sagt unsere Tagebuch-Autorin Daniela zur U5:
"Am Dienstag war ich mit Jenna bei der U5. Der Kinderarzt war sehr mit ihr zufrieden. Sie dreht sich, greift - auch mit beiden Händen - nach Dingen, die sie interessieren, hört hervorragend und ist sehr aktiv. Mit 63cm gehört sie eher zu den kleinen Babys, passt aber noch ins Raster. Nur ist sie mit 6300 Gramm ziemlich leicht und liegt ganz unten an der Kurve. Sie hat seit der U4 nicht wirklich viel zugenommen. Da lag sie noch wunderbar im Mittelfeld. Was bei mir nur ein Schulterzucken hervorrief, war für den Arzt nicht ganz so in Ordnung. Er meinte, dass wir uns keine Sorgen machen sollen, das Gewicht allerdings kontrolliert werden müsse, da die Zeit bis zur U6 zu lang sei. Somit müssen wir nach Ostern nochmals zum Wiegen, damit auch ja nicht irgend etwas übersehen wird."