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Baby-Tagebücher

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.
4. Woche

U3 und das Leben auf einem anderen Stern

Dieser kleine Kerl ist in der kurzen Zeit in die Höhe geschossen von 51 auf 53 cm, hat seinen Kopfumfang ebenfalls um 2cm vergrößert und sich fast ein Kilo
Was-auch-immer angefressen.

SO! Diese Woche ist Mats also einen Monat alt geworden.
Zum einen kommt es mir vor als wäre er erst vor wenigen Tagen rausgeflutscht, zum anderen als wäre er schon ewig da.
Diese gewisse Monotonie des Stillens, immerzu und tageintagaus, gibt mir zwischendurch das Gefühl: „Ja hab ich jemals schon was anderes gemacht? Mach ich doch nicht erst seit vier Wochen?“
Positiv oder negativ für mich? Keine Ahnung, mal so, mal so.

Diese Woche haben wir mal wieder eine Wohnungs-Besichtigung gemacht, irgendwann soll ja doch eine etwas größere Bleibe her, mit Kinderzimmer halt. Christian und ich wollten uns am frühen Abend bei der Wohnung treffen, er direkt von der Arbeit kommend, ich von zuhause. Genau
24 Minuten vor geplanter Abfahrt, ich will Mats gerade in die Softtasche vom Kinderwagen legen, macht der kleine Mann seine Augen auf und schaut mich an. Ihr müsst Euch das jetzt vorstellen wie in ’nem guten alten Tom & Jerry-Comicfilm. Ich erstarre in meiner Bewegung, bekomme erschrockene, riesengroße Spiegeleieraugen, fixiere ihn damit und per Gedankenübertragung versuche ich ihn wieder einzuschläfern.

Er macht tatsächlich seine süßen, kleinen Äuglein wieder zu – NUR, um im nächsten Moment ein Gebrüll vom anderen Stern loszulassen. Mamaaaa…HUNGAAA !
Okay, nicht lange fackeln, entscheid dich, war mein einziger Gedanke. Klar war, ich würde ihn sofort stillen, aber die Zeit reichte maximal für eine Seite und da waren die Minuten fürs Bäuerchen noch nicht eingerechnet und satt, also richtig satt wäre er wahrscheinlich auch nicht. Also war nur die Frage, Kinderwagen oder Tragetuch – schreien würde er wohl sowieso. Beim Stillen kam mir noch der Gedanke einer dritten Möglichkeit, Christian anrufen – er soll sich die Wohnung allein anschauen.
Ha! Nein, das kommt nicht in Frage. Nicht weil der kleine Mann sonst wirklich mein ganzes Leben bestimmt, sondern eher weil ich das doch nicht den großen Mann allein entscheiden lassen kann, oder? (jemineh, wenn Chris dies liest???!!!)

Gott sei Dank hatte ich vormittags noch einmal das Binden des Tragetuchs geübt. Nach dem der Kurze eine Seite ausgesaugt hatte, hab ich ihn aufrecht abgelegt und mir das Tuch fix umgeworfen. Bevor Mats richtig kapierte was abging, saß er schon im Tuch an meiner Brust. Schätze mal, dass er recht überrumpelt war, denn er jammerte nur leise vor sich hin und war tatsächlich nach drei Minuten ruhig, schuckel, schuckel sei Dank.
Und er blieb ruhig, bis wir nach einer guten Stunde wieder zuhause waren. Das war klasse gelaufen und ich war echt begeistert. Das Tragetuch bietet einem wieder fast die gleichen Möglichkeiten wie früher.
“Früher“ bedeutet übrigens immer ohne Kind.
Mir ist aufgefallen, dass auch verbal ein neues Zeitalter angefangen hat: „…das war vor Mats!“
„Nee, das war nach Mats.“ Hää? NACH Mats?
Mal ganz abgesehen von der Tatsache dass es jetzt Themen gibt, die FRÜHER einfach nicht existent waren.

Jaa! Das muß man / ich einfach mal ganz klar sagen.
Was hat es mich bisher interessiert, ob Fixis oder Pampers, ach das sind dieselben? Der Unterschied zwischen Tee- und Milchsauger oder Latex und Silikon? Der eine braun, der andere weiß? Hey, was weiß ich…
All das war früher (zur Erinnerung: früher = garnichtlangher). Heute weiß ich Bescheid, selbstredend, natürlich kenn ich die Vor- und Nachteile von Muttermilch und Flaschennahrung, weiß ich warum der Windeltwister zwei verschieden farbige Windelrollen anbietet und kann sagen, wo es in meinem Viertel Geschäfte gibt, die doch tatsächlich unverschämterweise nur über Treppen zu erreichen sind.
Und wißt ihr was, die hatten auch früher keine Rolli-Rampe oder ähnliches – hat mich aber nie gestört.
Ja. Genauso hat sich alles/etwas/einiges doch geändert.

Jetzt noch ein paar harte Fakten. Wir waren bei der U3.
Dieser kleine Kerl ist in der kurzen Zeit in die Höhe geschossen von 51 auf 53 cm, hat seinen Kopfumfang ebenfalls um 2cm vergrößert und sich fast ein Kilo
Was-auch-immer angefressen.
Kein Wunder also, dass wir ihn in den letzten Tagen gerne mit Dickbacke oder Sumo-Ringer tituliert haben. Allerdings ist er echt unbeeindruckt von seinen Spitznamen, was vielleicht aber auch daran liegt, dass er jetzt grad mal ein Gewicht hat mit dem andere Babys in unsere Welt plumpsen,
3.650 g.

Viele Grüße,

Nicole

PS: Ich höre in den letzten Tagen oft die Frage, woher ich die Zeit nehme für diese Berichte. Also da gibt’s diesen Kerl, Halber-Meter-plus-Drei, der hat diese Arbeitsschicht eingeführt. Ich muß zugeben, dass ich mich noch nicht getraut habe, in der Zeit jemanden anzurufen, außerdem hatte ich gehofft, dass das TV-Programm zwischen Mitternacht und zwei Uhr morgens doch ein wenig besser wäre.
Die Olympiade in Peking käme mir jetzt grade recht.
Vor acht Minuten war übrigens Mitternacht, seit Ihr auch so müde?



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Kommentare von Lesern:

Eva Rosenheim05.05.2008 13:35

Hallo,
bin über Umwege zu Deinem Tagebuch gekommmen finde es sehr sehr erfrischend wie du alles beschreibst ...
ich fühl mich heut nicht besonders und da tut es sehr gut wenn man weis man ist nicht allein....
weiter so......

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Claudia,Dacau04.03.2008 13:33

Hallo Nici,wieder mußt ich über deinen Eintrag ins Tagebuch schmunzeln.Ich freu mich schon auf nächste Woche.Lang ist es her,denn morgen feiert mein Sohn,den du übrigens kennst,Paul,seinen 2.Geburtstag.Bis bald

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