In dieser Woche waren wir bei der U3 und erhielten einen positiven Befund beim Hüft-Ultraschall.
Hallo, Ihr Lieben!
Nele und Cari hatten diese Woche ihre U3. Ich war sehr gespannt darauf, zu erfahren, wie sie sich entwickelt haben. Wir kamen schon eine Viertelstunde vor dem Termin an und wurden ohne Wartezeit sofort ins Sprechzimmer durchgewunken. Geschlagene zwei Stunden lang wurden die beiden Mäuse untersucht und vermessen. Das Ergebnis lässt sich sehen: Obwohl sie so leicht und zwei Wochen zu früh ins Leben gestartet sind erfüllen sie alle Anforderungen der U3. Die Ärztin zeigte sich begeistert von den wachen Blicken der beiden und lobte besonders Nele dafür, wie lange sie ihr Köpfchen schon hoch halten kann.
Die Hüften sind prima nachgereift, nach dem Ergebnis des Hüft-Ultraschalls ist es nicht mehr nötig, die beiden breit zu wickeln. Das freu mich sehr, die große Schwester musste viel länger (von der U3 bis zur U4) breit gewickelt werden und die inzwischen erwachsenen Halbgeschwister väterlicherseits benötigten damals sogar Spreizhöschen.
Nele misst inzwischen 52 cm, Cari 51 cm. Das bestätigt mich in meinem Verdacht, dass die Längen der beiden (Nele 48 cm, Cari 49 cm) in der Klinik verdreht wurden. Denn wie wahrscheinlich ist es denn, dass in 5 1/2 Wochen der eine Zwilling 2 cm und der andere 4 cm wächst? Realistischer ist es doch, dass beide je 3 cm gewachsen sind, oder?
Einzig Neles Kopfform ist nach Auskunft der Ärztin nicht ganz optimal. Sie rät uns dazu, Nele häufiger in Rückenlage zu einem Blick nach oben zu zwingen, indem wir den Kopf rechts und links mit Stofftieren stützen, damit ihr recht schmaler Kopf etwas runder wird. Leider lässt Nele sich das aber nicht gefallen und knuttert so lange, bis sie sich wieder frei bewegen kann.
Unser Mini-Problem mit dem Trinken bei Cari hat sich dank eurer netten Kommentare zum letzten Tagebucheintrag lösen können. Sie ist zwar in der Tat trinkfauler als Nele, auch an der Flasche, aber sie stört sich tatsächlich auch daran, wenn die Milch in einem feinen Strahl aus der Brust spritzt. Wahrscheinlich kitzelt das am Gaumen und irritiert sie. Also kommt sie erst an die Brust, wenn ich etwas abgepumpt habe, Nele schon etwas vorgetrunken hat oder das letzte Anlegen noch nicht allzu lange zurück liegt. Dann schmatzt sie wohlig und zufrieden, ohne die vorher immer gezeigte Hektik.
Ansonsten mache ich es weiterhin so, dass ich immer 'mal wieder auf der einen Seite komplett abpumpe, während an der anderen Seite getrunken wird. Entweder die schlafende Maus bekommt die abgepumpte Milch im Fläschchen sobald sie aufwacht. Oder die Milch kommt in den Kühlschrank, damit Oma, Papa oder Schwester sie später irgendwann füttern können.
Wir müssen uns wohl bald von der Kleidergröße 50 verabschieden, obwohl wir durch das Ende des breiten Wickelns wieder etwas Platz gewonnen haben. Die ersten drei Strampler passen gar nicht mehr, bei weiteren 2 Stramplern in Größe 50 und einem in Größe 56 spannt der Stoff schon. Die beiden sind zwar immer noch ziemlich dünn, aber haben einen langen Rumpf.
Soooo große Mädchen brauchen natürlich auch weniger Schlaf, wollen lieber etwas sehen, hören, spüren und erleben. Alles, was mit den rudernden Armen und strampelnden Beinen erreicht werden kann, wird angestupst. Cari hat mir gestern die Zeitung vom Sofa gefegt, indem sie siebenmal bewusst dagegen geboxt hat. Nele hält sich in meinen Haaren fest, wenn sie nicht abgelegt werden will.
Nun werden die beiden auch für Aurelia interessanter, sie kuschelt und erzählt ständig mit ihnen, erklärt ihnen die Welt und "liest" ihnen vor. Wie gut, dass sie schon den Kopf halten können, denn mindestens einmal am Tag werden sie auch hochgehoben und ein Stück getragen. Mir stockt dann immer kurz der Atem, aber sie macht das sehr liebevoll und stützt den Kopf so gut, wie man es als Dreijährige eben schafft. Und "Hey! Das darfst du nicht!" brüllen, würde ja ohnehin nur dazu führen, dass sie sich erschreckt und das Baby fallen lässt.
Wir haben momentan den Eindruck, dass das unbewusste Engelslächeln bei Nele langsam den ersten bewussten Versuchen weicht, mit einem bewussten Lächeln Kontakt aufzunehmen. Gestern z.B. waren wir in der Eifel für einen Geburtstagsbrunch und eine erste kleine Recherchewanderung, da lächelte sie (zufällig?) genau in den Momenten, in denen der Gastgeber sie auf den Arm nahm und später, als seine fünfjährige Tochter sich über sie beugte und mit ihr sprach.
Cari macht uns Angst mit ihrem Bewegungsdrang. Sie schafft es regelmäßig, sich um eine Vierteldrehung auf dem Sofa zu bewegen, heute morgen waren es sogar zwei davon in dieselbe Richtung, sodass sie vom Rücken auf die Seite kullerte, den Arm hochreckte und auf den Bauch purzelte.
Ich wünsche euch eine schöne Woche - hoffentlich nicht so kalt und nass, wie es momentan hier ist.
Eure Ingrid