In intensiven Träumen verarbeite ich meinen Alltag. Diese Woche ärgere ich mich über einen unnötigen Streit und einen unerfreulichen Arztbesuch.
Hallo liebe alle,
kennt ihr das wenn ihr einen so schönen, intensiven Traum hattet, dass ihr regelrecht enttäuscht seid, wenn ihr nach dem Aufwachen feststellt, dass alles nicht die Realität darstellt? Dieses Gefühl hatte ich diese Woche mehrmals. Ich freue mich momentan so sehr abends ins Bett zu gehen und in meine Traumwelt hinüberzugleiten. Auch bei den anderen beiden Schwangerschaften hatte ich so intensive Träume.
An meinen Traum von letzter Nacht kann ich mich auch noch ganz gut erinnern, weil er bei mir so ein unglaublich wohliges Gefühl ausgelöst hat. Ich befinde mich mit meiner Familie im Urlaub am Meer. Die Kinder sind unglaublich erfreut im Sand spielen zu können und ich spüre den warmen Sand unter meinen Füßen und schmecke den salzigen Geschmack des Meeres in meinem Mund. Als mich dann meine volle Blase unsanft aus dem Traum reißt und ich noch völlig benommen zum Bad torkele, nehme ich den vollen Wäschekorb wahr und dann fällt mir alles wieder ein: der unerledigte Haushalt, der Streit mit meiner Mutter, der unerfreuliche Arztbesuch. Dazu gleich mehr.
Ich glaube der Traum war ein Resultat aus dem Gespräch mit einer Freundin, die am Samstag zu einem Familienurlaub ans Meer aufbricht und mir so anschaulich ihre Urlaubspläne erzählte, dass mich richtiges Fernweh gepackt hatte. Ich muss dazu sagen, dass ich mit meinen Kinder und meinem Mann noch nie gemeinsam im Urlaub war und ich jedes Mal zu Ferienzeit auch ein bisschen traurig werde, wenn ich die ganzen geplanten Urlaubsziele meiner Bekannten mitbekomme. Unser letzter gemeinsamer Urlaub war im Sommer 2013 als unser erster Sohn gerade 8 Monate alt war und der hatte uns damals zu den Großeltern meines Mannes nach Bayern geführt. Seitdem war an Urlaub nicht mehr zu denken und am Meer war ich zuletzt im Jahr 2004. Ich hoffe, dass wir den Kindern nächstes Jahr, wenn sich unsere finanzielle Situation etwas verbessert, die Erfahrung schenken können, barfuß am Meer entlang zu laufen.
Diese Woche hat mir die schwüle Hitze wieder sehr zu schaffen gemacht. Irgendwie finde ich auch nicht mehr die richtige Kleidung. Manche Stoffe fühlen sich unangenehm an, andere engen mich ein. Ich habe aber auch keine Lust mir jetzt schon Umstandskleidung zu kaufen, da ich die richtige Kugelzeit im Herbst und Winter ja noch vor mir habe. Weite Kleider sind bei dem Wetter natürlich ideal, aber ich fühle mich in Kleidern und kurzen Hosen immer unwohl, weil ich meine Beine nicht so schön finde. Ich habe nämlich große Krampfadern an beiden Beinen, die sich seit den Schwangerschaften noch verstärkt haben. Es liegt wohl bei mir in der Familie, da meine Mutter und mein Opa beide unter dieser Krankheit leiden mussten. Gefährlich sind die Krampfadern bei mir nicht, aber es sieht halt nicht so schön aus. Zu einem Eingriff unter Vollnarkose konnte ich mich bis jetzt aber noch nicht überwinden. Vielleicht später mal, denn eigentlich ist es mir nicht so wichtig. Nur im Sommer stört es mich.
Mittwoch war für mich kein schöner Tag, da es sehr heiß war und ich zu viele Termine hatte. Der Tag begann mit einem Kontrolltermin beim Frauenarzt um 09.30 Uhr. Leider musste ich trotz Termin über 1 Stunde warten, um dann nur 5 min im Behandlungszimmer zu sein und kurz den Muttermund abtasten zu lassen. Danach bin ich zum nahe gelegenen Discounter geeilt um den Wochenkauf zu erledigen. Ich hatte mir extra den Buggy mitgenommen, um all die schweren Tüten nach Hause zu verfrachten. Zuhause wartete schon ungeduldig mein Mann, der eigentlich schon in der Uni hätte sein müssen, aber noch auf meine Mutter gewartet hatte, die durch einen verspäteten Zug erst nach mir zuhause war. Nach einer stürmischen Begrüßung durch die Kinder, setzte sich meine Mutter im Wohnzimmer hin und fing an über das Familientreffen am vergangenen Wochenende zu erzählen. Dort hätten alle über uns geredet. „Wie können die in ihrer Situation überhaupt noch ein Kind bekommen?“ Und das war auch die Meinung meiner Mutter. Das nahm mir völlig den Wind aus den Segeln, denn selbst wenn meine Mutter so eine Meinung hat, muss man diese auch bei jeder Gelegenheit aussprechen? Der Streit hatte mich traurig gemacht, aber es musste ja weiter gehen, denn ich musste schnell was für die Kinder kochen und dann zum nächsten Termin hetzen.
Seit einem Jahr leide ich nun schon mehr oder weniger unter Herzstolpern. Nachdem ich nun schon zweimal bei meinen Hausarzt deswegen vorgesprochen hatte, sollte ich mich nun endlich mal beim Kardiologen vorstellen. Nach 4 Monaten hatte ich nun endlich einen Termin. Dieser verlief aber alles andere als erfreulich. Nach einer halben Stunde Wartezeit wurde ich von dem Arzt in sein Besprechungszimmer gerufen. Ohne mich zu begrüßen, verließ dieser daraufhin wieder den Raum um erst nach 45 Minuten wieder zurück zu kehren. Schnippisch befragte er mich nach meinen Beschwerden und es schien mir, als würde es ihn belustigen, dass ich nur Hausfrau bin und meine Kinder zuhause betreue, denn „dann könne man ja gar keinen großen Stress haben!“. So seine Meinung. Das Herzstolpern käme wohl von einem Eisenmangel. Man führte mich in einen Nebenraum, wo ich wieder wartete. Nach einem Ultraschall des Herzens, bei dem ich mich auch noch vor ihm obenrum frei machen musste, fing er dann an über mein Gewicht zu meckern.
Seit meinen Schwangerschaften habe ich einige Kilos zu viel angesammelt, die mich im Grunde nicht groß stören, aber bei Ärzten immer eine enorm wichtige Rolle spielen. Seit meiner Pubertät beschäftige ich mich mal mehr, mal weniger mit meinem Gewicht, wie wahrscheinlich die meisten Frauen. Allerdings bin ich während der Pubertät auf die blöde Idee gekommen mit meiner besten Freundin verschiedene Hungerkuren auszuprobieren. Es war schon fast ein Hungerwettkampf, so dass ich sogar irgendwann so dünn war, dass meine Periode ausblieb. Während meines Abiturs nahm ich dann wieder sehr zu, um dann während der Krankheit meines Vaters wieder viel abzunehmen. Während der Zeit mit meinem Mann in meinen 20er pendelte ich mich dann auf meinem Wohlfühlgewicht ein.
Während meiner ersten Schwangerschaft geriet ich leider an eine ganz unsensible Ärztin, die jede Gewichtszunahme negativ kommentierte und mich damit ganz verrückt machte. Rückblickend betrachtet hätte ich bei diesem Verhalten auf jeden Fall die Praxis wechseln sollen, aber damals habe ich das alles noch sehr ernst genommen. Obwohl ich dann sehr auf meine Ernährung geachtet hatte, nahm ich während der Schwangerschaft 25 Kilo zu, von denen ich danach nur 15 Kilo wieder abnahm.
Bei meiner zweiten Schwangerschaft war ich dann bei meinem heutigen Frauenarzt, der in dieser Hinsicht glücklicherweise total entspannt ist und mir keine Vorwürfe macht. Dadurch kann ich entspannt in der Schwangerschaft essen und mich gesund ernähren ohne schlechtes Gewissen. Bis jetzt bin ich noch 1,5 Kilo im Minus zu meinem Ausgangsgewicht und ich bin gelassen, dass ich dieses Mal nicht mehr so viel zunehmen werde.
Zurück also zu meinem Arztbesuch am Mittwoch, der, wie schon so viele andere Ärzte, mich mit meinen Extrakilos behandelte als wäre ich schwer krank. Er meinte sogar, dass ich jetzt dringend eine Fastenkur machen sollte, obwohl ich schwanger bin. Als er mich dann noch zum Belastungs-EKG schicken wollte, habe ich die Praxis schnellstmöglich verlassen.
Mit meiner Mutter habe ich mich zwischenzeitlich wieder vertragen, auch wenn mich ihre Worte immer noch verletzen. Aber jetzt ewig beleidigt zu sein, dazu habe ich keine Kraft.
Die Woche fand dann aber doch noch ein versöhnliches Ende, da ich mit den Kindern am Wochenende zur Tante zur Übernachtungsparty aufbrach. Die über Stunden selig spielenden Kinder und die angenehmen Gespräche versöhnten mich dann auch mit dieser Woche.
Alles Liebe,
Eure Rena
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