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Baby-Tagebücher

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.
8. Woche

Tränen, Popels und Küsse

Es geht um die Debüttränen, Popelsauger und Küsse.

Hey ihr Tränentrockner!

Ihr Lieben, der Titel klingt dramatisch und ein dramatisches Ereignis wird in diesem Tagebucheintrag geschildert. Salome hat am 12.10.2021 das erste Mal mit Tränen geweint. Vorher waren da keine Tränen in den Augen. Ich frage mich, was alles noch in Zukunft passieren wird, wenn diese Tränenflüssigkeit mein Mutterherz zerreißt. Es werden die kleinen Dinge sein, die diese Tränenschwämme verursachen und natürlich die großen Schürfwunden, die Narben hinterlassen. Der Übeltäter kann das nicht ins Bettgehen wollen sein oder vielleicht ein gebrochener Arm und mit Sicherheit der erste große Liebeskummer. In dem letzten Artikel habe ich euch von der ICE-Fahrt erzählt. Die Hinreise in den Süden von Deutschland zur Familie des Vaters hat gut funktioniert. Bei der Rückreise hatten wir einen sehr vollen Zug und außerdem unendlich viele Tränen. Salome hat die letzte Stunde nur geweint. Die Tränen rollten im sekundentakt die Skisprungschanzen-Nase runter. Mein Mamaherz hat das nur schwer ertragen. Eine Frau sagte dabei vorwurfsvoll zu mir: „So eine Reise mit Baby ist auch purer Stress für das Baby.“ Ich fühlte mich schlecht, aber war auch wütend. Von außen konnte sie die Situation nicht beurteilen. Salome hatte ich gestillt, sie hatte eine trockene Windel und die Zugfahrt dauerte drei Stunden. Diesen Zeitraum schafft sie auch tagsüber im Kinderwagen zu schlafen. Und schließlich hatten wir ihren Kinderwagen dabei und wir parkten auf einem Kinderwagenplatz. Am Kölner Hauptbahnhof stieg eine Schwedin mit ihrem ca. 5-jährigen Sohn mit mir in den Fahrstuhl ein. Sie sagte zu mir als ich den Kinderwagen schob, den Koffer zog und einen Rucksack auf dem Rücken hatte: „Respect! Travelling with a baby!“ Ich lächelte und dachte mir, dass ich keine andere Wahl hatte. Die Urgroßeltern oder Ticktackoma und Ticktackopa (ein Dialektbegriff für Uroma und Uropa) wollten sie so gerne einmal sehen und sie konnten nicht mehr eine so weite Reise machen. Am Bahnhof sammelte mich eine Freundin ein und wir wollten noch kurz auf einen Flohmarkt fahren. Dieser war allerdings viel zu voll, um ihn mit dem Buggy meiner Freundin und mit Salomes Kinderwagen zu erkunden. Wir fanden auch keinen richtigen Parkplatz. Aber ich glaube beim Parken zählt minus und minus wird plus. Denn wir hatten nicht die richtige Umweltplakette und zusätzlich parkten wir falsch. Ergo beim Hippi-Führerschein hätte diese minus-minus-Rechnung ein positives Ergebnis und wir hätten dort parken dürfen. Insgesamt war der Besuch bei der Familie des Vaters schön – leider lässt der Papa einfach Menschen nicht ausreden und sagt, dass das seine Kommunikation sei. Ich finde das oft gemein und nicht empathisch. Klar, wenn man es eilig hat, kann das passieren, aber nicht beim Kaffeetrinken oder beim Spazierengehen. Außerdem mag ich es nicht, wenn man sich nicht dem Tempo von anderen anpassen kann und einfach vorgeht. Das war schon so häufig der Fall. Ich werde meiner Tochter jedenfalls eine empathische Kommunikation und ein empathisches Verhalten beibringen.

Apropos: Kleidung. Ich erwähnte bereits, dass ich irgendwann eine Petition für einen Baby-Kleidungs-TÜV herausbringe. Was unbedingt sein muss, sind Mützen mit angenähten Ohren. Auch wenn das Mützchen hochrutscht, sind die Ohren noch bedeckt. Außerdem habe ich Salome eine carzy-coole Leggins angezogen. Weiß-pink-gestreift – in der Natur wäre sie tatsächlich schlecht getarnt, aber in einer Kitaumgebung super unauffällig – besonders in die Kita, in die Salome im nächsten Jahr gehen soll – sie heißt nämlich Villa Kunterbunt.

Und das beste der Welt sind Popelsauger. Nicht diese, bei denen man pumpen muss und so ein kleiner Blasebalg am Ende ist, sondern die Popelsauger für ca. fünf Euro, bei denen man mit Luft an einem Schlauch an einer Seite zieht und die Popel herausgezogen werden. Keine Sorge, es kann kein Popel in den Mund gelangen, da es einen Filter gibt. Also lieben Dank an den Menschen, der den Popelsauger erfunden hat.

Als letztes stelle ich euch ein Bild herein. Darauf zeige ich auf die Löwengasse, denn Salome ist als Sternzeichen: Löwe. Sie hat sich wahrlich zu uns gekämpft. Und ich bin eine Löwin-Mama. Kennt ihr das, dass man als Kind etwas mitgebracht bekommen hat, wenn Verwandte oder Eltern im Urlaub oder beruflich unterwegs waren und dann wurde einem etwas mitgebracht, damit man seine Erinnerung irgendwo dranheften kann. Ich wollte Salome auch etwas für ihre erste Reise kaufen. Also habe ich ihr einen Stofftier Löwen gekauft. Sie kann immer sagen, dass sie den bei ihrer ersten Reise bekommen hat.

So und abschließend den primitivsten, aber auch ehrlichsten Reim, den ich meiner Tochter jeden Tag sage und mit einem Kuss imprägniere: Ein Kuss ist ein Muss.
Also knutscha und bis nächste Woche.

Salome und Vroni

Tagebuch Vroni



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In diesem Beitrag geht's um:

Tränen, Popelsauger, Küsse, Löwe