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Baby-Tagebücher von Mary

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

9. Woche

Erste Impfung und wir waren aus

Das Wochenbett ist vorbei und ich habe ein paar Tipps überlegt, die Nächte werden besser und Elli hing zur Abwechslung mal an der Flasche.

Hallo ihr Lieben,

wir hatten eine recht aufregende Woche.

Am Montag gab es die erste Schluckimpfung gegen Rotaviren. Ich hatte bis dato das Gefühl, dass Ellis Bauch endlich etwas weniger stresst und daher Bedenken, dass die Impfung das wieder verschlechtert, aber es nützt ja nichts. Beim Arzt selber war Elli wieder vorbildlich brav, bis auf mit Holzstab in den Mund schauen, das mag sie gar nicht. Und wie bei allem, was sie nicht mag, verkündet sie das auch ziemlich deutlich - und sie mag so einiges nicht, haben wir Elterntiere inzwischen gelernt. Die Erziehung von uns gestaltet sich wohl mitunter auch recht schwierig für das Baby... Die Impfung hat sie aber brav genommen und insgesamt war die Ärztin sehr zufrieden. Sie liegt von Gewicht und Größe immer noch über der Norm, was wohl an meiner Milch liegt. Ich sollte einen Nebenjob als Kuh annehmen oder einfach irgendein unterernährtes Baby zusätzlich stillen. Aber die gehaltvolle Milch mit der immer noch ausgeprägten Druckbetankung trägt wohl ihren Teil zu den Bauchweh bei, es ist also nicht nur toll.

Nach dem Arztbesuch sind Elli und ich zu meiner Mutter gefahren, die ja Geburtstag hatte. Den Papa samt Bruder haben wir zu Hause gelassen, die mussten abends zum Elternabend und Emil war auch krank zu Hause mit Bauchweh. Er hatte sich wohl auf dem Kindergeburtstag am Sonntag wie üblich maßlos mit Süßigkeiten vollgestopft und das 120. Weingummi war anscheinend schlecht...

Da wir vor und nach der Impfung jeweils eine Stunde nicht stillen durften, hatte ich vorsichtshalber Flasche und Prenahrung eingepackt. Man sollte eigentlich meinen, die kleine Raupe könnte mal 2 Std. durchhalten aber nein, natürlich fing sie an zu brüllen als wir 30 Minuten später bei meinen Eltern ankamen. Also gab es den ersten Versuch mit der Flasche. Elli fand das sehr seltsam, aber Hauptsache was zu Essen war das Motto. Viel getrunken hat sie aber nicht, gerade mal 40 ml. Ich überlege seitdem, ob sie an der Brust auch immer nur so wenig trinkt und deshalb vielleicht so oft kommt? So extrem gut genährt wie sie ist, bekommt sie jedenfalls aber genug Nährstoffe und dürfte wohl auch satt werden.

Die Nächte scheinen sich langsam zu entwickeln, ich bin vorsichtig optimistisch. Die ganze Woche hat sie immer die erste Zeit 4 Std. am Stück geschlafen und, je nachdem wie viel sie dann getrunken hat, dann das nächste mal 2-3 Stunden. Ich bin also teilweise mit einmal nachts um 3 und dann wieder morgens um 6 Uhr ausgekommen, was insgesamt prima war. Sie schläft ja dann immer noch gut bis 9 Uhr weiter. Leider hat die Impfung sie aber doch beschäftigt und sie hat ein paar Nächte dann dolle Bauchweh gehabt und gezappelt und gejammert. Auch volle Windeln hatten wir nachts wieder, was ich ja gar nicht mehr gewohnt bin. Jetzt scheint es sich aber wieder zu beruhigen und ich überlege, das Wickeln nachts sogar ganz einzustellen. Heute Nacht um 4 war nichts in der Windel und um 9 auch nur minimal gepullert. Da muss ich mich ja nachts nicht zum Wickeltisch quälen und Elli wird dann auch nicht wach... Aber sie hat die ganze Woche wieder in ihrem Bettchen geschlafen, was mich echt erleichtert.

Tagsüber hat sie es nach wie vor nicht so sehr mit dem Schlafen. Die Welt ist einfach zu spannend. Frühen Nachmittag ist manchmal eine Stunde drin und auf dem Spaziergang schläft sie auch gerne einen Teil der Zeit, aber von einigen Stunden Mittagsschlaf am Stück kann nicht die Rede sein. Mir ist es allerdings auch deutlich lieber, wenn sie morgens länger schläft, jedenfalls im Moment. Das wird sich ja dann entsprechend regulieren, wenn sie eher ins Bett geht als wir. Ich plane ganz grob nach der 12. Woche langsam damit anzufangen, sie gegen 20 Uhr ins Bett zu bringen und dann nur mit Babyphone zu überwachen. Mal sehen, wie und ob das klappt. Bisher schläft sie mit etwas Unterstützung durch Spieluhr und Lichtspiel an der Decke eigentlich ganz gut ein, wenn sie nicht gerade Bauchweh hat. Ich versuche immer, dass sie mir nicht an der Brust einschläft abends, damit sich das nicht so eng verknüpft. Wie gesagt, mal sehen, wie das alles so klappt.

Montag hatten wir dann jedenfalls einen netten Tag bei meinen Eltern, wenn Elli auch sehr unruhig war nach der ganzen Aufregung beim Arzt.

Dienstag bis Donnerstag haben wir daher auch ruhig angehen lassen und haben bis auf unsere täglichen Spaziergänge nicht großartig was unternommen. Die Hebamme kam am Donnerstag, das war aber auch unspektakulär und nicht mehr groß hilfreich für die Dinge, die mich so beschäftigen.

Emil hat uns allerdings ordentlich auf Trab gehalten. Leider ist immer schwer heraus zu finden, was ihn genau umtreibt. Wir hatten jeden Abend beim zu Bett gehen Theater. Bauchweh bis Mittwoch. Nachdem ich aber freundlich gesagt habe, dass ich zukünftig schaue, dass er den Tee für den Magen dann auch tatsächlich austrinkt, waren es am Donnerstag Kopfweh. Der Papa hat ihn dann ins Bett geschickt zum Auskurieren und schlafen, ohne Sandmännchen, da Fernsehen bei Kopfweh ja nicht angebracht ist. Da war das ganz schnell besser. Es gab noch andere, sehr seltsame Ideen von ihm. Ich vermute nach wie vor, dass es ihm um Aufmerksamkeit geht.

Freitag hat meine Mutter dann den ersten Teil ihrer Geburtstagsfeier abends ausgerichtet. Essen in einem netten Hofcafe. Wir haben überlegt und sind dann mit beiden Kindern hin, Oma wollte natürlich auch die Enkelin vorzeigen. Insgesamt lief das tatsächlich gut. Elli war sehr interessiert und brav, hat sogar einige Zeit gut geschlafen und war insgesamt sehr niedlich. Emil war auch brav und sehr fasziniert von den großen Landmaschinen, die man draußen bestaunen konnte.

Auf der Rückfahrt merkte man dann aber doch, dass es aufregend war. Elli fing auf der Hälfte der Strecke an zu brüllen und Emil wollte schlafen und fing dann auch an zu quengeln. Sehr entspannt. Schatz ist dann auf einen Parkplatz, so dass ich stillen und Elli beruhigen konnte, wobei Emil aber weiter jammerte, dass er nach Hause will. Das hat mich echt Nerven gekostet. Es war zwar schon 21 Uhr, aber da kam wieder das Kleinkind im 8-jährigen durch und dafür war ich in der Situation wenig aufgeschlossen. Ich bin dann nach hinten zu Elli auf den Rücksitz und Emil ist nach vorne. Da war er dann natürlich hellwach. Grrr. Naja. Auch das haben wir geschafft.

Samstag hat Papa noch mal das Töchterchen 2 Std. gehütet (und musste dann auch Flasche geben) und ich war noch mal reiten. Ganz langsam und so weiter, trotzdem, es ist so lala mit dem Beckenboden. Ich hoffe auf den Rückbildungskurs und bin ernsthaft am Überlegen, schon mal mit Liebeskugeln zu trainieren.
Mein Wochenbett ist damit beendet und ich habe mal überlegt, was mir wirklich nützlich war und wollte euch das mal weiter geben:

Total hilfreich fand ich:
- das "Reisebidet" in der ersten Zeit. So eine Plastikflasche mit Stiel zum Spülen untenrum. Gibt es für kleines Geld beim großen Versandhaus. Obwohl ich ja bis auf ein paar Abschürfungen keine Geburtsverletzungen hatte, war das Teil Gold wert zum Kühlen und Spülen, besonders in den ersten Tagen im Krankenhaus und auch noch einige Zeit zu Hause. Man will da nicht so gerne herum wischen.

- Stilleinlagen aus Wolle/Seide mit Silber. Dadurch hatte ich so gut wie keine Nippelsalbe nötig und das, obwohl Elli ja viel an meiner Brust hing (und hängt). Dahinter hatte ich immer noch Einwegeinlagen zur Schonung der Klamotten. Inzwischen komme ich mit anderen Mehrwegeinlagen gut zurecht, aber die ersten 6 Wochen waren die unverzichtbar.

- es gibt auch so Gelpads für die Brustwarzen, die habe ich im Krankenhaus bekommen und dort auch benutzt. Zu Hause dann aber nicht mehr.

- Catering. Uns hat ja mein Papa bekocht und ehrlich, das war unglaublich toll. Man kommt ja, besonders in der ersten Zeit, einfach zu gar nichts. Und wenn man wie ich einen Mann sein eigen nennt, der maximal eine Tiefkühlpizza in den Ofen schieben kann, dann sollte man irgendwie vorsorgen.

- diese reizenden Netzschlüpfer und die Surfbretteinlagen auch zu Hause haben fand ich hilfreich. Wobei ich die Surfbretter gut eine Nummer kleiner hätte nehmen können. Irgendwann bin ich dann auf einfache Einlagen ohne Folie umgestiegen, die aber zumindest in die Unterhose geklebt werden konnten und sich nicht ganz so nach Windel anfühlten.

- ich hatte mir Stillnachthemden gekauft, weil ich generell lieber im Nachthemd schlafe. Tja, was soll ich sagen, ein Schlafanzug mit zumindest kurzer Hose ist besser. Vermeidet Unfälle mit den ollen Surfbrettern usw...

-der Nasenabsauger für den Staubsauger hat zwar nichts mit dem Wochenbett zu tun, ist aber wirklich eine nützliche Anschaffung. Auch wenn es einem komisch vorkommt, ein Baby auszusaugen! Die erste Erkältung kommt bestimmt und das Teil ist ungemein hilfreich.

-Stillbustier für nachts ist deutlich angenehmer als ein normaler StillBH, das kann ich auch echt nur empfehlen.

So, mehr fällt mir gerade nicht ein. Vielleicht ist das ja für die eine oder andere werdende Mutti noch etwas hilfreich.

Ich hänge noch ein paar Fotos an, Elli ist immer zu niedlich in der Trage, und wünsche allen eine schöne Woche!

Liebe Grüße,
Mary


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