Diese Woche ist wieder einiges passiert: und nein, es geht mal nicht um Kinderwagen oder Babyklamotten :-)
Man wird schon schief angeschaut, wenn man ein Bierglas (ungebranded!) in der Hand hält und genüsslich das eine oder andere leert. Unbedingt ausprobieren! Man sieht förmlich, wie die Leute kurz davor sind, etwas zu sagen, sich aber dann doch nicht trauen. Könnte ich mich köstlich drüber amüsieren! :-)
Mit so einem alkoholfreien Bier lassen sich auch große und lange Feiern einigermaßen gut überstehen. Irgendwann ist dann zwar auch der Zeitpunkt gekommen, wo man nicht mehr tanzen kann, da das Gefühl aufkommt, die Murmel würde gleich abfliegen. Das passiert bei mir aber erst zu fortgeschrittener Stunde. Ab dann sitze ich brav auf meinem Barhocker und beobachte die immer betrunkener werdende Meute. Kann besser als ein Oscar-prämierter Hollywood-Film sein und muss man unbedingt mal machen!
Ich freue mich aber dennoch, auch bald mal wieder ein richtiges Glas Sekt zu trinken ;-) Habe schon überlegt, ob ich nicht so ein Piccolöchen mit ins Krankenhaus einschleusen (Alkohol ist da sicher verboten, oder?) und nach der Geburt mit meinem Mann teilen sollte.
Auf besagter Party war ich übrigens nicht die einzige Schwangere, aber die „Queen der Schwangeren“ (ich selbst habe mich nicht so getauft!), da ich am weitesten fortgeschritten bin.
Auf dem zweiten Platz dann eine sechsmonatige. Und zwar eine von der Sorte, die sich ständig über den Bauch streichelt. Das kann ich ja nun mal gar nicht ab und es macht mich irre! Und schon gar nicht in der Öffentlichkeit! Noch schlimmer ist allerdings, seine Brust zum Stillen in aller Öffentlichkeit auszupacken! Verlieren Frauen mit der Geburt jegliches Schamgefühl?!
Ich will nicht behaupten, dass ich meinen Bauch nicht auch anfasse, lässt sich ja auch kaum vermeiden. Aber nicht ständig und überall! Mir liegt das Kind manchmal quer, dann drücke ich es sanft in eine andere Richtung oder auch wenn es die ganze Zeit tritt, bekommt es gerne mal einen kleinen Klaps zurück.
Was sonst noch so in der letzten Woche passierte:
nach 15 Jahren habe ich meine Frauenärztin verlassen müssen. Statt ihrer ist jetzt ein neuer Mann in mein Leben getreten. Ich kann übrigens keinen Unterschied zwischen weiblichen und männlichen Gynäkologen erkennen! Er erzählt und erklärt anscheinend gerne und viel, aber das mag vielleicht auch daran liegen, dass er ein waschechter Hesse ist ;-)
Und er hat so ein High-Tech-Ultraschall-Gerät, wow, da sieht man ja alles! Außer für mich Ungeübte natürlich nur die leicht zu erkennenden Dinge wie Wirbelsäule oder Herz. Der Herr Doktor war ein bisschen traurig, dass Klein-Gator sein Gesicht partout nicht zeigen wollte. Aber immerhin ist meine Bilder-Sammlung jetzt um ein Ohr-Bild reicher. Wir puzzlen! Füße und Köpfe gibt’s ja auch schon.
Diese Woche waren wir nun auch schon das dritte Mal beim Hechelkurs. Das ist ja voll der Schmuh, man hechelt ja gar nicht die ganze Zeit! ;-) Dafür haben wir alle möglichen Geburtspositionen ausprobiert: stehend, sitzend, kniend. Nein, was es nicht alles gibt! Ich bevorzuge ja weiterhin die Wanne, aber auch mit dem Ball oder stehend kann ich ganz gut arbeiten.
Ich kann nur jedem empfehlen, einen Kurs in dem Krankenhaus zu machen, wo man auch entbinden möchte. Ich empfinde das als sehr angenehm, die Räumlichkeiten, alle Wege, die Atmosphäre und auch zumindest schon mal eine Hebamme zu kennen. Diese Woche waren dann sogar die Kreißsäle leer, so dass wir uns auch auf der Entbindungsstation ganz in Ruhe umschauen konnten. Es wird also langsam ernst!
In unserer kleinen Gruppe konnte die Hebamme natürlich viel mehr erzählen und zeigen, als es bei diesen Massenbesuchen der öffentlichen Infoveranstaltungen möglich ist.
Da war ich diese Woche dann auch gewesen. Hui, was für ein Andrang dort herrscht! Ich will wirklich nicht übertreiben, aber locker 80-100 Leute waren schon da. Und ich wette, die Hälfte der Leute hätte gar nicht die Zeit investieren müssen, wenn sie sich vorher richtig informiert hätten. Dieses kleine Krankenhaus nimmt z.B. keine Risikoschwangerschaften oder Mehrlingsgeburten, einfach weil es keine Kinderstation gibt. Auch kann man sich erst ca. vier Wochen vor Termin anmelden, da sie halt vollentwickelte Babys zur Welt bringen wollen und keine Frühchen.
Und dann diese Fragen! „Was kann ich bei Schmerzen tun?“, „Wie ist das mit der PDA?“, „Bis wann kann ich mich für einen Kaiserschnitt entscheiden?“ etc. Dabei sind es nicht einmal unbedingt die Schwangeren, die solche Fragen stellen, gerne auch sämtliche Anhängsel von Freund über Mann bis hin zur Mutter…
Davon muss ich mich erst einmal erholen. Ich wünsche eine tolle Woche und bis bald,
Hendrikje