Verdrehte Woche voller Streptokokken, Geburthausgeburt und Aha-Erlebnissen.
Diese Woche ging es auf und ab. Sowohl betreffend einiger Informationen, als auch meiner körperlichen „Befindlichkeit“.
Ich habe mittlerweile seit Wochen enorme Beckenschmerzen. Besonders in der Leiste. Teilweise so stark, dass ich kaum noch gehen kann. Ich lasse mich zwar in unserer osteopathischen Lehrpraxis behandeln, doch bisher hielt das meistens nicht so lange an. Was mir hilft, ist wenigstens zu wissen oder eine Ahnung davon zu haben, was das Problem ist. Bei den Leistenschmerzen handelt es sich um das Lig. teres uteri, eines der Mutterbänder. Jedenfalls zieht dieses Band salopp ausgedrückt von den Eileitern durch die Leiste bis zu den Schamlippen. Also wenn sich die Gebärmutter aus babymäßigen Gründen vervielfacht, kann man sich nur denken, wie dieses Band gespannt wird. Nun ja. Was mir tatsächlich hilft: Becken- und LWS- Kinesiotape!!!! Also wenn es jemandem ähnlich geht, wäre das vielleicht auch eine Hilfe.
Das zweite, das auf und ab geht:
Ich habe am Montag meine Hebamme doch noch einmal kontaktiert, um vielleicht nicht doch noch einen Platz im Geburtshaus zur Entbindung oder sogar Hausgeburt zu bekommen. Sie hat mir keine Hoffnungen gemacht und ich habe mich gänzlich mit dem Gedanken Klinik arrangiert.
Grund für den erneuten Versuch war, dass Benjamin sich in letzter Zeit mehr mit dem „Start ins Leben“ beschäftigt hatte und über die Unterschiede der Geburtsmedizin und der Geburtshilfe nachgedacht hat. Ich habe mich darüber sehr gefreut. Allerdings hatte ich vor dem Anruf wenig Hoffnung, da ich ja bereits bei meinem ersten Hebammentermin gefragt hatte und da bereits die Warteliste lang war.
Gestern rief mich Anna vom Geburtshaus Jena an: sie und ihr Hebammenteam (Jena arbeitet in Dreier-Teams) würden mich noch für eine Entbindung im Geburtshaus betreuen.
Ich konnte es kaum glauben! Im Anbetracht der fortgeschrittenen SSW müssten wir uns nun natürlich noch einige Male treffen um sowohl die Formalitäten zu klären und uns kennen zu lernen. Ich habe mich so sehr gefreut!
Allerdings bekam ich genau einen Tag zuvor, nach meinem Anruf bei meiner Hebamme einen Anruf von meiner Berliner gynäkologischen Praxis die Nachricht, dass ich Streptokokken B habe. Damit hatte ich Geburtshaus innerlich gänzlich abgeschrieben, da ich nur etwas von Antibiotikum und Risiko wusste. Das habe ich Anna gleich am Telefon berichtet und war über ihre entspannte Reaktion sehr erstaunt. Jedenfalls konnten Benjamin und ich am letzten Samstag zu einem ersten Termin mit dem neuen Hebammen-Team im Geburtshaus antreten.
Die Hebamme Elisabeth, eine unheimlich angenehme, sympathische, ruhige Persönlichkeit, besprach mit uns jede Menge Formalitäten und klärte über die (doofen) Streptokokken auf. Wieder einmal mehr bin ich enorm überrascht über das Praktizieren der Medizin und tatsächlicher Studienlage…. Jedenfalls sind meine Bedenken, dass bei der Geburt etwas schief gehen könnte, gänzlich ausgelöscht.
Im Klinikum hätte ich einen peniblen Geburtsplan ausarbeiten müssen, was ich möchte und was nicht. Im Geburtshaus sind das zum Teil Selbstverständlichkeiten. Ich bin sehr glücklich nach diesem Hin und Her, denn unter den Rahmenbedingungen ist die Vorstellung eine Geburt zu durchleben am sympathischsten.
Das einzige, was nun noch quer liegt, im wahrsten Sinne des Wortes, ist Mini; leider.
Er liebt offensichtlich für sein Köpfchen den Raum unterhalb meines rechten Rippenbogens um mit seinem Popo tief im Becken zu hocken. Verstehe ich.... Im Becken mit dem Kopf ist es sicherlich total eng. Ich habe schon ein ernstes Wörtchen mit ihm geredet, dass wenn wir nun schon doch die Möglichkeit haben und das erste Mal in der geschützten Atmosphäre eines Geburtshauses das erste Mal richtig zu treffen, muss er sich noch mal, so lange das noch aus Platzgründen geht, drehen….
Soweit. Letztes Wochenende war ich Jena, nun bis Mittwoch wieder in Berlin und dann bis Montag wieder in Jena. Dann bis zum 05. Dezember wieder Berlin und dann geht es endgültig erstmal heim nach Jena. Ohne Fahrerei. Darauf freue ich mich schon. Langsam ist ein ganzer Unitag von 9 bis 17 Uhr doch anstrengend. Zum Glück haben wir jede Menge Liegen und ich kann mich zwischendurch hinlegen.
Dann Daumen drücken, dass ich nächstes Mal schreiben kann, dass Mini mittlerweile in wunderbarer Startposition liegt ;) Ich versuche zumindest mir keine Sorgen zu machen, auch wenn das manchmal gar nicht leicht ist….