„Aber Mamaaaaa! Leif hat doch jetzt vier Zähne, der kann ja jetzt ALLES mitessen!“
Woche 37.+38
Viel passiert in den letzten Wochen und ich muss meine Berichte massiv aufarbeiten bzw. endlich mal nachreichen.
Mit Leifs Haut läuft es übrigens weiterhin ganz gut, sicher weil es nicht mehr so bitterkalt ist, der Winter langsam dem Frühling weicht und weil ich weiterhin versuche regelmäßig “fettig“ einzucremen.
Liebe Ina, hab übrigens gleich nach Deinem Tipp vom vorletzten Bericht mich auf die Suche nach der neuroderm-Creme gemacht, hab sie aber nicht erstanden.
Die Apothekerin sagte, wirklich ganz freundlich:
„Joaah, die ist wohl günstig … da ist aber nix Gutes drin.“
Hab mich dann mal per www. eingelesen,
Hauptbestandteile sind Glycerin und Paraffin,
ersteres ist Alkohol, zweiteres ein Wachs auf Erdölbasis,
beides entzieht dem Körper Wasser,
was mir eher kontraproduktiv erscheint.
Und das Erdöl-Produkte nicht toxisch sind und sich auf keinen Fall in den inneren Organen einlagern, mag ich schwer anzweifeln und für eine Pharmaunternehmen-Weisheit halten.
Leif ist mit Begeisterung bei seinen Knie-, Stehübungen dabei und hat netterweise den Bogen schon ganz gut raus, dass er kaum mehr mit dem Kopf hinknallt, was mich wirklich sehr erleichtert.
Er hat sich zwar meist flott beruhigen lassen, aber der RUMMMS beim Aufschlag und die Gedanken, was da jetzt wohl wieder alles durcheinander geschüttelt wurde … näää, man muss nicht alles mitnehmen.
Meine Mutter war für eine Woche da und hat mit Leidenschaft jede Bewegung unserer Jungs beobachtet, natürlich gabs da bei Leif einfach mehr Neues.
An ihrem zweiten Tag saßen wir in der Küche und sie meinte:
„Seit wann steht Leif eigentlich?“ „Wie? Steht?“
„Ja, schau doch mal ins Wohnzimmer!“
Na und da stand er, relativ locker an die Couch gelehnt, grinste wie ein Honigkuchenpferd, sich seiner Leistung durchaus irgendwie doch bewusst.
Am Nachmittag hat er es dann gleich noch mal gemacht.
Mats war mit seinem Puzzle auf die Couch ausgewichen, weil er seinen kleinen Bruder einfach nicht abschütteln konnte, den hat das aber erstmal so richtig angespornt.
Kurz später stand er zum zweiten Mal ganz allein auf seinen kleinen Füßen und das “nur“, weil er unbedingt mitpuzzeln wollte.
Seit diesem Tag ist das Stehen immer wieder toll und spannend für ihn.
Wenn irgendwas wirklich wichtig ist, z.B. der gerade noch vor seiner Nase liegende, aber dann fix auf die Couch verräumte Spielekarton mit den vielen bunten Figuren, Karten, etc.
- dann ist der kleine Mann wie ein flinkes Wiesel hin gekrabbelt und >>zack<< aufgestellt.
Dementsprechend verwundert es wohl niemanden, dass unser absolut wertvollstes bzw. sogar unverzichtbarstes Kleidungsstück momentan grad – die allerpopeligsten Stoppersocken sind.
Jaa, im Moment geht einiges vorwärts.
Zahn Nummer 4 hat sich endlich durchgearbeitet und Mats erzählt es ungefragt jedem, der sich seinem kleinen Bruder nähert, wirklich völlig egal ob im Supermarkt oder der Nachbarin im Hof.
Ganz abgesehen davon, will er dem Kleinen jetzt alles Gute angedeihen lassen: Gummibärchen, Pizza, Schokolade, …
„Aber Mamaaaaa! Leif hat doch jetzt vier Zähne, der kann ja jetzt ALLES mitessen!“
Ich bin mir nicht sicher, ob Mats sich bewusst ist, dass er selbst 20 Zähne in seinem Mund hat. Wäre schon eine interessante Frage, wobei ich darauf tippe, dass er „gaaanz viele“ sagen würde,
was ja durchaus… so ungefähr halt… also … auch gut vier Stück sein könnten ;)
Essenstechnisch sind wir auch weitergekommen.
Nicht nur, dass der junge Herr weiterhin gerne isst und auch ordentliche Portionen zu sich nimmt, er sitzt jetzt auch endlich bei uns am Tisch.
Eine echte Erleichterung für uns beim Füttern und eine viel bessere Übersicht für Leif, was da so alles abgeht, wenn seine drei Leutchen gemeinsam am Tisch sitzen.
Da er sitztechnisch noch nicht so fit ist, steht der Hochstuhl immer noch auf dem Dachboden, aber wir haben den Sitzerhöher rausgekramt.
Ein viereckiges, gepolstertes aufblasbares Luftkissen, am Stuhl zu befestigen und mit drei Gurten um das Kind im Bauch-, Beckenbereich sicher zu fixieren.
Ein tolles Teil, es bringt uns Großen viel Freiheit und jetzt können wir auch viel besser sehen, ob der Löffel gut angekommen ist bzw. bleibt alles drin, was sagt die Mimik, schmeckts auch???
Ich bekomms immer nur ein bisschen anne Pimpernellen, wenn er sich zu einer Seite rüberlegt, um was aufheben zu wollen oder auch nur um nachzuschauen, wo denn mal grad die letzte Nudel hingefallen ist.
Der Sitz gibt nicht nach und auch die Gurte halten bestens, aber Leif verbiegt sich schon wie ein Fragezeichen, dass ich doch immer wieder damit rechne, dass er irgendwann mal Übergewicht bekommt und …
Ganz abgesehen davon, hat Leif am Esstisch ein neues “Spiel“ entwickelt.
Gefällt ihm neuerdings etwas nicht, vermittelt er uns das indem er sich auf Deubel komm raus durchbiegt. Was bei unseren Küchenstühlen bedeutet, dass man sich über kurz oder lang den Kopf anschlägt.
Allerdings erschreckt ihn das gar nicht, sondern er machts gleich öfters … wuaahh, hat schon was sehr befremdliches wenn er mit seinem Kopf immer wieder tock, tock, tock macht.
Hab schon mehrmals meine Hand zwischen Kopf und Stuhl gesteckt, fand er dann aber nicht lustig, dass ich sein Spielchen aktiv unterbreche.
So gesehen freu ich mich schon drauf, wenn er von selbst besser sitzt und wir den Stokke an den Tisch schieben,
najaaa, mal sehn – die Problematik ist damit allerdings ja nur teilweise behoben. Mmmhm.
Apropos essen, den Italien-Test hat er jetzt schon mehrmals bestanden. Nudeln sind okay, wenn sie nicht mehr ganz sind und dicker, weicher Pizzarand mit Tomatensauce wird begeistert schnabuliert.
Warum Italien-Test?
Jaa – während unseres Elternzeit-Urlaubes sollen ja auch unsere Jungs auf ihre Kosten kommen und das nicht nur am Strand.
So gesehen schon schön, wenn die beiden sich auch gut wochenlang lecker italienisch oder besser sizilianisch essen vorstellen könnten.
Beste Grüße, Nicole