Was für eine Woche! Wir haben einige Vorsätze über Bord geworfen. Ganz kurz ging es uns auch irgendwie doof damit. Aber was ist falsch daran, seinen Alltag – und vor allem die Nächte – erträglicher zu gestalten?! Und die Gesundheit sollte schon mal gar nicht leiden…
Die Woche hat eigentlich ganz harmlos angefangen. Wir haben uns mittlerweile alle aneinander gewöhnt, zumindest haben wir uns alle an Max gewöhnt. Für ihn kann ich da nicht in voller Gänze sprechen, aber wenn ich ihn mir anschaue, wie er auf Mama’s oder Papa’s Bauch selig einschlummert, dann scheinen wir für ihn zumindest keine Unbekannten zu sein :o) Für Max gibt es nichts Schöneres, als irgendwie im Körperkontakt mit uns zu sein, was einen einfach nur dahin schmelzen lässt. Obwohl ich zugeben muss, dass es auch Momente gibt, in denen man nach stundenlangem Geplärre einfach mal eine klare Antwort auf die Frage „Was ist denn eigentlich dein Problem?!“ ( Bitte in einer ganz scharfen, genervten Tonlage!) bekommen möchte, wenn dann doch auch mal das ewige Kuscheln und Herumtragen nicht hilft. Aber solche Momente gehören wohl dazu, sonst wäre es ja auch zu einfach. Allerdings werden die Nerven dünner und die Belastbarkeit schwindet, wenn eine Nacht nach der anderen flöten geht, ohne dass man wirklich Schlaf findet. Und hier kommt der erste Riss in unsere Konsequenzfähigkeit… (die übrigens bei der Hundeerziehung so wahnsinnig gut funktioniert hat, dass ich mir keine Sorgen gemacht habe, dass ich in eine Situation komme, in der ich so „einknicke“). Also was?
Schnulleralarm!
Max hat während und nach dem Stillen immer so unglaublich lange an der Brust nuckeln wollen, dass ich schon ganz durch den Wind war. Erst habe ich es mit meinem kleinen Finger versucht, aber den wollte Max gar nicht mehr hergeben, was die Nerven nicht unbedingt mehr schont als die Brust. Wenn ich es dann gewagt habe, mir meinen Finger zurückzuholen, hat Max lautstark kundgetan, dass er das ziemlich scheiße findet und nur weil er satt ist, noch lange nicht ruhig werden möchte. Meine Hebamme hat dann gesagt, dass wir den Schnuller doch einfach ausprobieren sollen, wir könnten ihn ja dosiert einsetzen, also nur nachts. Da der Kleine sowieso immer schon am Daumen nuckelt, wollte ich vom Schnuller eigentlich Abstand halten, zudem schwirrt mir immer dieses große böse Wort „Saugverwirrung“ durch den Kopf, also habe ich mich erst geweigert. Als Max dann gar nicht zur Ruhe kommen wollte und wir alle möglichen Gründe minimiert hatten, haben wir es dann einfach getan. Seit diesem Moment (irgendwann tief in der Nacht, äh, früh am Morgen) sind die Nächte gerettet. Max bekommt nach dem Stillen, sofern er nicht schon eingeschlafen ist, den Schnuller, nuckelt fünf bis zehn Minuten daran und lässt ihn dann fallen oder wir ziehen ihn wieder weg. Und dann schläft das Kind. Und zwar drei bis vier Stunden am Stück. Der nächtliche Stresspegel hat sich mal eben in Luft aufgelöst!
Mit der Schnuller-ja-oder-nein-Frage haben wir uns zwar im Voraus auseinander gesetzt, aber jetzt im Nachhinein für uns entschieden, dass wir nicht aus allem eine Wissenschaft machen und uns ganz bewusst auch weder für, noch gegen einen Schnuller positionieren. Was die große Diskussion da draußen auch für und gegen Schnuller auswirft – das interessiert uns nicht die Bohne, so! Wir entscheiden, wie es für uns am Besten ist und werden mit allen Konsequenzen gut leben können.
Um die große Angst vor der Saugverwirrung noch zu steigern, schlug mir meine Hebamme Mitte der Woche vor, es mal mit Stillhütchen zu probieren. „Scheiße“, dachte ich, „nicht mal stillen kannste richtig.“ Wie das kam? Nachdem ich volle zwei Wochen unter wirklich großen Schmerzen gestillt habe und mir immer wieder gesagt habe, dass die Schmerzen besser bzw. verschwinden werden, hat mich dann am Mittwoch hohes Fieber gepackt und für zwei Tage flachgelegt. Ich bin noch artig zum Arzt gewackelt, um sicher zu stellen, dass dies nichts mit der Kaiserschnittnarbe zu tun hat und habe dann die Hebamme gerufen, um auch sie einen Blick auf das Wrack, also mich, werfen zu lassen. Sie vermutete, dass das Fieber durch die „tiefen, großen Wunden in beiden Brustwarzen“ kommen könnte und befand mich für sehr tapfer, dass ich trotz der Schmerzen weitergestillt habe. Um ehrlich zu sein, habe ich dies nur geschafft, weil ich mir jeden Tag gesagt habe, dass ich von jetzt auf gleich aufhören werde, wenn ich es nicht mehr aushalte. Aber der Stolz und mein Wille haben das zum Glück fürs erste nicht zugelassen. Jedenfalls war ich sehr skeptisch und meinte noch, dass ich vielleicht lieber die Schmerzen aushalten werde, weil Max sonst womöglich nicht mehr so an die Brust gehen wird. Aber eigentlich war ich doch ganz froh, dass es eine Alternative gibt, die mich weiter stillen lässt, aber die Schmerzen lindert. Am selben Tag hat mir Julian also noch Stillhütchen besorgt, in der fälschlichen Annahme, Max und ich würden beim Stillen jeweils ein lustiges Hütchen aufsetzen. Höhö, wenn es so weit ist, dann sage ich Bescheid, oder er erkennt es an der Alufolie um meinen Kopf, mit der ich außerirdische Lebenszeichen empfangen will.. oder so.
Jedenfalls: aaaaaaaaaaaah, Besserung! Seit dem ersten Benutzen stille ich gerne, ohne Angst, entspannt und vor allem: ohne Tränen. Allein die Ruhe, die ich beim Anlegen nun habe, weil ich mir keine Sorgen mehr machen muss, ob er auch ja mindestens zweikommafünf Zentimeter mehr als nur Brustwarze in den Mund nimmt… Und Max trinkt, als hätten wir es nie anders gemacht. Und auch bei diesem Thema denke ich nun: ich schei… spare mir das Dafür- oder Dagegen sein – ich tu’s einfach, weil es für mich in meiner Situation das Beste war und ist, und wenn die Wunden geheilt sind, versuche ich es wieder ohne. Wenn es dann ohne Hütchen nicht mehr funktioniert, dann benutze ich sie eben weiter. Dass ich mich über mögliche Folgen nicht verrückt mache, hilft schon so viel, die Situation zu entspannen, dass ich gar keine Lust mehr habe, mich im Internet noch verrückt zu lesen, wie ich es sonst leider gerne getan habe.
Natürlich denke ich in solchen Momenten zunächst an die negativen Folgen, aber wenn ich dann tief durchatme und die Kette bis zu Ende denke, dann weiß ich, dass es immer eine Lösung gibt. Und dass es immer Menschen geben wird, die den Weg, den ich bzw. den wir gehen, so nie gehen würden. Aber da muss man einfach drüber stehen. Ich denke, solange wir uns unsere Gedanken zu allem machen und nicht blind irgendwelchen Meinungen folgen, liegen wir genau richtig.
Daraus schließe ich die Erkenntnis der Woche: unser Weg ist genau der richtige – für uns! Yiah! Check!
Da muss ich gerade mal wieder kurz an die Erziehung von Tony denken. Da wurden wir nämlich auch das ein oder andere Mal belächelt oder schief angeguckt. Nämlich wenn wir unserem Besuch gesagt haben, dass sie den Hund, obwohl ein niiiiiedlicher kleine Welpe, bitte ignorieren sollen, wenn sie zu Besuch sind. Dass sie ihn erst zu sich rufen sollen, wenn sie ein paar Minuten bei uns sind und er irgendwo entspannt liegt. Dass man ihn am Esstisch bitte komplett unbeachtet lassen soll, egal ob er gestreichelt werden will oder sein Spielzeug bringt. Obwohl ich es leid war, immer das Warum und Wieso zu erklären, habe ich es in den meisten Fällen wieder und wieder getan, um von manchen dann ein totaaaaal ernst gemeintes „Ahaaaa, jaaa, looogisch“ zu ernten.
So, und nun zum Ergebnis: Tony bellt nicht wenn es klingelt, weil er weiß, dass nicht er Besuch bekommt, sondern wir. Mittlerweile darf er zwar von selbst den Besuch begrüßen, aber er tut dies auf ganz ruhige freundliche Weise, ohne den Menschen zu bedrängen, also anzuspringen oder so.
Wenn wir essen, dann interessiert ihn das so wenig, wie das Fernsehprogramm, er weiß, dass er in diesen Momenten total abgeschrieben ist.
Was ich damit sagen will ist, dass wir auch in dieser Beziehung unseren eigenen Weg gegangen sind, ohne uns beirren zu lassen. Und darauf sind wir sehr stolz! Ein toller Nebeneffekt ist natürlich, dass wir nicht nur den schönsten, sondern auch den liebsten Hund der Welt haben :o)
Ich bin schon sehr gespannt auf den Moment, in dem Max den Hund bewusst wahrnimmt. Überhaupt können wir es kaum erwarten, von beiden Babyaugen gleichzeitig bewusst angeschaut zu werden, ohne dass ein Auge nach ein paar Sekunden in der Tiefe des Raumes verschwindet (obwohl das natürlich (natürlich!) auch ganz schön süß ist). Überhaupt bin ich ganz ungeduldig, was die nächsten Entwicklungsschritte angeht. Wann wird er uns wohl das erste Mal ganz bewusst anlächeln? Ich bilde mir ja gerne ein, dass er dies schon manchmal tut, aber wenn er dann wieder in den unmöglichsten Momenten (nach ewigem Geplärre, man ist schon ganz genervt und möchte einfach nur schlafen) den Mund zu einem zufriedenen Lächeln verzieht, dann glaube ich doch noch nicht so recht dran. We’ll see.
Das Highlight der Woche war das erste Bad für Max in den eigenen vier Wänden. Wir hatten ein bisschen Bammel davor, denn bisher wurde er nur einmal im Krankenhaus gebadet und fand das aber mal so richtig bescheiden. Die Schwester, die ihn lehrbuchmäßig von oben bis unten ‚abgewaschen’ hat und uns dabei ihre einzelnen ‚Arbeitsschritte’ in einem Tempo erklärt hat, dass ich aber mal so überhaupt gar nichts behalten konnte…. naja, die hatte wohl ihren Teil dazu beigetragen, dass Max das Baden eher doof fand. Ich möchte der Schwester nicht zu nahe treten, sicherlich war jeder ihrer Handgriffe.. sagen wir mal.. nicht verkehrt, aber ein wenig mehr Behutsamkeit käme den Säuglingen sicher zugute und fänd mehr Zuspruch als das mechanische Abschrubbern.
Jedenfalls hatten wir uns auf lautes Geschrei eingestellt und waren ganz überrascht, dass Max das Baden scheinbar richtig genossen hat. Ich habe ihn auch nicht einfach ins Wasser ‚gesetzt’, sondern langsam daran gewöhnt und statt „ich wische von hier nach da und halte dabei hier und putze gleichzeitig da und zerre und ziehe hier“ haben wir ihn erstmal im Wasser ankommen lassen und dann ganz langsam ein bisschen gewaschen. Fand er jut! Wer hätte gedacht, dass ich ein Baby baden kann? :o) So wächst langsam, nach und nach, unser Selbstvertrauen im Umgang mit dem Kleinen.
Während ich hier schreibe, hat sich übrigens mein Fieber zurückgemeldet. Keine Ahnung, was jetzt wieder ist, aber schön isses jedenfalls nicht. Ich wollte doch eigentlich mal einen ersten richtigen Ausflug mit Max starten. Zu meinen Eltern fahren zum Beispiel. Bisher beschränken sich unsere Outdoortätigkeiten ja auf’s Spazierengehen/-fahren im Kinderwagen. Und nach drei Wochen, gefühlt ausschließlich in geschlossenen Räumen, brauche ich wirklich mal wieder einen Tag unterwegs! Nun ja, dann warte ich eben noch ein bisschen.
Alles Liebe für die Woche!
Du , die Wanne ist voll - uhuhuh
Your the one that I want - honey
Die Wanne ist voll - uhuhuh
Lets go hinein und dann sei mein
You have the Badewanne that I want
„Die Wanne ist voll“ (H. Fedderson & D. Hallervorden)