Was tun, wenn das Stillen das Kind nicht satt macht?
Liebe Anna Margarete-Tagebuchleserinnen,
Anna nimmt endlich zu: Sie liegt jetzt bei 4 Kilo. Weiterhin bleibt ein Rätsel, wo die Muttermilch bleibt, die sie augenscheinlich aus der Brust „trinkt“. Denn eine sog. Stillprobe sagt, dass auch nach optisch gutem Saugen, nur wenig (lächerliche 10-30 Gramm) im Kind ankommt. Auch die Hebamme sagt, dass alles richtig ist, die Mama hat genug Milch, das Kind saugt gut und hat regelmäßig den Mund voll Milch. Also ernähren wir sie weiter mit der Flasche –mit Vor-Nahrung und abgepumpter Muttermilch. Zwei bis drei Mal am Tag lege ich sie an, in der Hoffnung, dass sie doch noch auf den Geschmack kommt. Damit habe ich nun auch meinen „Frieden“ geschlossen, nachdem ich in den letzten Tagen sehr entmutigt war.
Dieses Prozedere ist sehr arbeitsaufwenig, denn neben dem Abpumpen und regelmäßigen Anlegen sind wir mit dem Reinigen und Desinfizieren der Fläschchen/Sauger gut beschäftigt. Heute wurden wir mit einem Lächeln belohnt, das hat den Eltern richtig gut getan.
Gemäß Stillexpertin und meiner Hebamme kann man die Kleine ausschließlich an die Brust gewöhnen. Allerdings strapaziert das sowohl die Eltern als auch das Kind. Den Stress möchte ich uns allen aber ersparen, denn die Vormilch ist eine gute Alternative. Außerdem ist die Flasche die ernährungstechnische „Zukunft“.
Nachdem die Fütter-Entscheidung gefallen ist, wird ebenfalls der Tagesrhythmus immer besser, so dass ich auch mal etwas Zeit für mich oder die anderen Hausarbeiten finde. Heute Nacht konnte ich sogar fast 4 Stunden schlafen, weil sie bis 04:00 Uhr durchgehalten hat. Ein Vorteil der Flaschenfütterung ist, dass mein Mann mir beim Füttern helfen kann. Er übernimmt die Frühschicht gegen 06:00 Uhr und kümmert sich anschließend um das Frühstück. So kommen wir beide auf ein notwendiges Maß an Schlaf. Wir haben die „Schlafmütze“ für Anna entdeckt, denn wir glauben, sie schläft länger, wenn der Kopf warm ist.
Seit einigen Tagen gehe ich auch wieder einkaufen, und zwar mit Kinderwagen. Speziell alte Damen fragen regelmäßig, ob sie in den Wagen reinschauen dürfen. „Oh, ist die klein“, sagen fast alle und wie schön das doch gewesen wäre, damals mit dem eigenen Kind. Man kommt also schnell ins Gespräch mit den anderen Kunden. Auch die Großeltern haben viel Freude an dem kleinen Wesen. Es ist erstaunlich, wie viel Zuneigung und Interesse Babys erhalten.
Nächste Woche steht die U3 bei der Kinderärztin an. Außerdem will ich mich um PEKIP oder Pikler-Kurse kümmern. Kennt vielleicht eine Leserin/ein Leser eine gute Adresse/Kursleiterin in Meerbusch oder Düsseldorfer Raum? Die Angebote für den Raum Meerbusch sind ja eher dünn = drei Termine. Würde mich über Tipps sehr freuen.
Herzliche Grüße über das www an die kleinen und großen Familien von
Isabell aus Meerbusch