Es stimmt: es ändert sich vieles, aber nicht alles! Einiges sollte man sich bewahren, auch wenn man jetzt einen kleinen Knirps an seiner Seite hat, der voll und ganz auf einen fixiert ist.
Die erste Woche zu Hause haben wir gut überstanden. Es ist doch eine mächtige Umstellung: von der Rundum-Betreuung im Krankenhaus zu auf sich selbst gestellt zu sein zu Hause. Ich bin froh, dass wir uns die Zeit genommen haben und ausreichend lange im Krankenhaus geblieben sind. So konnten Jonah und ich uns viel Zeit zum Stillen üben nehmen und immer auf fachkundige Hilfe zurückgreifen.
Das würde ich auch immer wieder jeder Neu-Mama empfehlen. Nehmt euch die Zeit zum Stillen im Krankenhaus und fragt immer wieder die Hebammen, wenn Unklarheiten auftreten. Zu Hause ist keiner mehr da, der einem helfen kann. Und gerade anfangs ist das Stillen ja eine ordentliche Geduldsprobe.
Jonah hat z.B. seine Lieblingsseite, da klappt es soweit gut und ich habe auch das Gefühl, dass er ausreichend Milch bekommt. Die andere Seite, hui, da wird immer rumgezappelt, -gehampelt und –gestrampelt, vier Züge genommen und dann ist wieder Action angesagt. So eine volle Mahlzeit dauert dann mal locker eine Stunde. Zwischendurch verfällt er immer mal wieder ins Milchkoma. Oh je, aber mittlerweile habe ich immer was zu lesen neben mir liegen. ;-)
Ich könnte mich jedes Mal köstlich darüber amüsieren, wie er aufdreht, aktiv wird und grunzt, wenn er Hunger hat. Ich nenne ihn dann liebevoll „Milchschwein“. :-)
In der Öffentlichkeit zu Stillen kann ich mir übrigens immer noch nicht vorstellen, aber vielleicht kommt das ja noch mit der Routine ;-)
Seitdem er auch ordentlich trinkt, bin ich gefühlt stündlich am Windeln wechseln. Gott sei Dank war der Wickeltisch und alles drum herum schon vorbereitet! Aber einen Windelvorrat muss ich mir erst mal noch zulegen. Das ist ja unglaublich, wie viele Windeln und Feuchttücher man pro Tag so verbraucht! So ein Paket reicht ja gerade mal zwei Tage…
Auch da muss man erst einmal seinen eigenen Rhythmus herausfinden. Im Krankenhaus haben sie gesagt, erst wickeln und dann stillen. Geht bei uns überhaupt nicht. Dann ist großes Geschrei angesagt und das ganze Haus hat etwas davon. Ich stille immer eine Seite, dann Windeln wechseln und dann die andere oder manchmal auch erst ganz zum Ende. Hat auch den charmanten Vorteil, dass ich nur einmal wickeln muss, da während des Stillens eh ein Geschäft erledigt wird… ;-)
Ansonsten herrschen in unserem Badezimmer wohl so um die 28°C, damit der Herr es ja auch schön warm hat :D
Die Nächte verliefen bisher allesamt sehr gut, worüber ich mehr als froh bin! Wer nur einmal in der Nacht wach wird, hat Mami’s und Papi’s Segen ;-) Und das darf gerne so bleiben!
Es ist doch erstaunlich, wie viel Kraft in einem steckt. Normalerweise bin ich ein acht, eher neun Stunden Schläfer. Nun reichen auch nur fünf Stunden. Manchmal überkommt mich dann doch die Müdigkeit, da schnappe ich mir den kleinen Mann und er darf auf Mamis Brust schlafen während ich auch ein wenig schlafe. Sozusagen eine Win-win-Situation für beide ;-) Und genau das ist jetzt wieder an der Reihe…
Viele Grüße
Hendrikje