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Baby-Tagebücher von Mareike

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

26. Woche

Stillen bis zur Schulzeit?

Eigentlich wollten wir mit der Beikost starten, wenn Maximilian ein halbes Jahr alt ist, doch es kommt immer wieder etwas dazwischen...

Maximilians Erkältung ist weg, aber der Schlafrhythmus ist geblieben. Das heißt, dass er zurzeit spätestens alle drei Stunden nachts trinkt. Dadurch fühle ich mich sehr an die ersten Wochen zurückerinnert – nur dass der kleine Dickspatz inzwischen das Doppelte wiegt. Von „Ab einem halben Jahr sind Kinder physisch in der Lage durchzuschlafen“ merke ich nichts. Vielleicht liegt es daran, dass er sich in den drei verschnupften Nächten an das häufigere Trinken gewöhnt hat. Oder daran, dass er die Nährstoffe dringend braucht, denn am Tag trinkt er manchmal nicht so gut, da er alles andere so aufregend findet. Und das auch, obwohl ich jetzt schon immer extra mit ihm zum Stillen ins Schlafzimmer gehe, wo es äußerst reizarm ist. Aber dann wird eben die Lampe begutachtet, oder dem zwitschernden Vogel vorm Fenster gelauscht, oder, oder, oder – Max ist da nicht wählerisch, er findet alles spannend. Woran es auch liegen mag, es ist eben, wie es ist. Und wenn er nächste Woche die letzte Fünffachimpfung bekommen hat, wird es sicher auch erstmal nicht anders.

Vielen Dank für die ausführlichen Beikosttipps, die mir sehr geholfen haben! Es ist auch bei mir so, wie Gerd es beschrieben hat. Man besucht irgendwelche Gruppen, tauscht sich mit anderen Eltern aus, schafft sich unzählige Fachbücher an und verbringt Stunden im Internet, um auf Baby-Ratgeber-Seiten und in Internetforen Informationen zu sammeln. Das ging bereits in der Schwangerschaft los und aktuell ist es eben das Thema Beikost für das so einige Stunden draufgehen. Ich muss zugeben, dass mich das im Grunde ziemlich nervt und ich mich schon unheimlich darauf freue, wenn dies beim zweiten Kind überflüssig ist, weil ich dann ja schon sooo erfahren bin :-) Ich hatte ja gehofft, diesem diesmal durch das Gespräch mit der Hebamme zu entgehen, doch leider hat mich dies eher noch mehr verwirrt. Nach dieser zusätzlichen Recherchewoche allerdings fühle ich mich recht sicher und die Beikost kann kommen!

Beinahe wäre es auch schon losgegangen, aber es kam immer wieder etwas dazwischen. Als Maximilian ein halbes Jahr alt wurde, kam der Schnupfen – also kein guter Moment für so etwas Kompliziertes, wie das erste Mal vom Löffel essen. Ein paar Tage später hatte ich bereits alles vorbereitet und wollte den Flaschenwärmer, in dem sich das Karottenglas befand, anschmeißen, als mein Freund rief: „Der hat so komische Flecken.“ Aus heiterem Himmel hatte Maxl auf einer Seite rote Flecken zwischen Auge und Ohr. Na klasse, wie soll man denn feststellen, ob er auf die Karotte allergisch reagiert, wenn er schon vorher Ausschlag hat? Also wurde das Gläschen wieder in den Schrank gestellt und dafür die Brust hervorgeholt. Und was war nach dem Stillen zu sehen? Natürlich gar nichts, die Flecken waren so schnell wieder weg, wie sie gekommen waren. Wollte der kleine Dickspatz sich etwa nur vor dem Brei drücken? Am folgenden Tag wollte ich wieder alles vorbereiten, doch dann haben wir uns entschieden, noch mal abzuwarten, da Maximilian bereits seit längerem keine voll Windel mehr hatte und Karotte zusätzlich zu Verstopfungen führen kann. Bis heute hat sich der kleine Mann nicht dazu hinreißen lassen, mehr als ein paar Pupse loszulassen. So langsam bereitet uns das auch ein bisschen Sorge. Ich habe bisher nicht notiert, wann Max Stuhlgang hatte, da es immer regelmäßig dazu kam, vom Gefühl würde ich aber sagen, dass wir schon sehr nah an 10 Tagen ohne sind. Und auch Bauchmassagen und Fieber messen bewirken rein gar nichts... In drei Tagen steht dann die Impfung an und da es ja auch blöd ist, so kurz davor mit etwas so Neuem anzufangen, wird es wohl erst danach plus ein paar Tage Auskurieren etwas. Mal sehen, was uns dann wieder vom Beikoststart abhält! Wir scherzen ja schon, dass ich ihn, wenn das so weiter geht, noch stillen werde, wenn er in die Schule kommt...

Diese Woche hat Maximilian sich auch vom Bauch auf den Rücken gedreht. Das war jedoch bisher eine einmalige Aktion, ebenso wie er das vom Rücken-auf-den-Bauch-Drehen noch nicht oft wiederholt hat. Aber wurscht, ich hab gesehen, dass er es kann und alles andere fällt unter die Überschrift: Was so ein echter Dickspatz ist, der macht halt alles in seinem Tempo und nur dann, wann es ihm gerade gefällt.

Ansonsten probiert er immer wieder neue Sachen mit seinem Mund aus. Vor sich hinbrabbeln, prusten, prusten mit irgendeinem Gegenstand im Mund, kreischen (nicht, weil ihm was weh täte, sondern um sein Organ zu testen – und das ist aber auch ein Organ, dieser hohe Quietschton fährt einem regelrecht durch Mark und Bein). Besonders interessant ist, wie er kommuniziert. Mein Freund regt ihn öfters mal an: „Sag mal ja!“ und fast immer antwortet Maxl darauf. Natürlich sagt er nicht „ja“, aber dafür „gege“, „engard“, „bah“,...

Klasse findet es Maximilian, wenn man ihm etwas vorsingt, was ihn auch ablenkt, wenn er am Quengeln ist. In den ersten Wochen nach der Geburt musste ich feststellen, dass ich dabei aber an einer höchst komplizierten Krankheit leide, der „Ein-Stropheritis“. Kennt Ihr die auch? Zum Beispiel beim schönen Gute-Nacht-Lied „Der Mond ist aufgegangen“. Die erste Strophe hab ich ja noch hinbekommen, aber dann hat Max ja noch nicht geschlafen und weiter ging es mit: „Wie ist die Welt so stille und mhmhmhmh...“, gut macht sich auch: „lalalalala...“. So ging es mir mit sämtlichen Liedern, weshalb ich dann regelrecht Liedtexte gepaukt habe. Nun habe ich ein kleines Repertoire, das ich immer wieder zum Besten gebe. Wobei ich anmerken muss, dass mein Bestes natürlich grottenschlecht ist, aber Maxl ist (noch) zufrieden damit. Dabei singe ich ihm nicht nur die klassischen Kinderlieder und typischen Schlaflieder, sondern auch andere, bei denen mir der Text oder die Melodie besonders gut gefallen oder die einfach Freude bereiten. Etwa „Die Gedanken sind frei“ (damit er auch mal einen freien und regen Geist entwickelt :-), „Dat du mien Leevsten büst“ (vor allem wegen des Wortes „Leevsten“ - Liebster), „Möge die Straße“ (wegen Melodie und Text) oder „Der Vogelfänger bin ich ja“ (weil es so fröhlich und von Mozart ist); auch die Hits der Comedian Harmonists kommen immer mal wieder zum Einsatz. Wenn ich dann so richtig falsch losschmettere, kann ich nur sagen: Unsere armen Nachbarn!

Sonst ist diese Woche nicht viel passiert, außer dass ich endlich die Steuererklärung fürs letzte Jahr fertig bekommen habe, was mich mächtig erleichtert. Ich konnte diese endlosen gesammelten Unterlagen und Rechnungen nicht mehr sehen, aber mit einem kleinen Schatz an der Seite, hat die Bearbeitung wirklich ewig gedauert. Nun hab ich den dicken Packen fertig und werde in der nächsten Woche den Finanzbeamten damit beglücken!

Vielleicht kann ich im nächsten Bericht ja endlich vom ersten Karottengemansche erzählen?!
Euch eine schöne Woche!



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Kommentare von Lesern:

Gerd. Norddeutschland25.05.2009 20:07

Hi,

ich mal wieder.....
Als 2-facher Vater und also einmal Beikost-erfahren: Locker angehen lassen und einfach mal versuchen. Gar keine großen Gedanken machen, am Anfang kriegen die kleinen ja eh noch Muttermilch dazu, was das Wichtigste enthält.
Und wenn es nicht klappt, dann eben nicht. Tanja hat NIE etwas vom Löffel gegessen, so dass meine Frau einfach voll weitergestillt hat (ohnehin einfacher und kostengünstiger). Und mit 9 oder 10 Monaten hat Tanja dann plötzlich Brötchen geknabbert und sich selbst binnen kurzem auf feste Nahrung umgestellt......

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veronika, hh25.05.2009 11:55

:-) ja, da sind wir wieder am selben punkt! ich studiere auch grade mehrere bücher zum thema b(r)eikost (bzw beikost auch ohne brei, um es noch komplizierter zu machen) und bin auch echt irgendwie abgenervt... man darf aber, wie mich jemand zum glück drauf hinwies, nicht vergessen, dass das thema auch was mit einem langsam beginnenden loslösungsprozess zu tun hat und deswegen emotional ist. ich hätts zwar nie gedacht am anfang - aber ich könnte von mir aus inzwischen auch ewig voll weiterstillen... aber jetzt will die kleine auch was anderes, das ist sehr deutlich, und das soll sie dann auch haben, ne?! :-) wir haben ihr jetzt kürzlich einfach mal spontan nen pastinakenbrei angeboten, das ist wirklich kein thema - die kleinen wissen ja nicht, dass das jetzt was besonderes und besonders bedeutungsvolles ist. ich sag mal: sie fands sehr interessant! seitdem gibts immer wieder mal, wenns grade passt, ein paar löffel, jetzt auch möhre - ohne plan, ohne feste zeit - sie schluckt sowieso praktisch nichts davon! deswegen würde ich auch keine angst vor verstopfung haben! noch ist das nur ein neues spiel, und wenn sie wirklich anfängt zu essen, lege ich eine zeit, also z.b. mittagsmahzeit, fest. ich meine: wir stillen heute alle nach bedarf, warum sollten wir uns also in irgendwelche klinischen 50er-jahre-muster pressen, was den beikoststart angeht? ich glaube das wird sich in den nächsten jahren ganz schnell entwickeln, dass immer mehr leute baby-led-weaning machen (fingerfood statt brei und weiter voll stillen bis die kinder von allein zum essen übergehen)("stillen nach bedarf" auf englisch: Baby led feeding, also baby led weaning quasi abstillen nach bedarf). das b-l-w-buch ist sehr lehrreich - auch wenn man dann doch brei nimmt - um zu verstehen, wie es überhaupt zu den starren brei-regeln gekommen ist (weil man früher schon ab dem dritten monat zufütterte und deswegen sehr vorsichtig sein musste, ist nach 6 monaten aber nicht mehr so!) also, glück auf und guten appeti

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