Meine Vergesslichkeit wird immer schlimmer und mein Sohn hat das Schaukeln gelernt.
Liebe Leserinnen und Leser,
Vielen Dank für die beiden Kommentare unter dem letzten Bericht. Diese haben dazu beigetragen, dass ich das Thema Geburt nun auf mich zukommen lasse und solange es dem kleinen Bauchbewohner gut geht, sollte mir die Art der Geburt egal sein. Für mich war es sehr hilfreich, einen Blick von außen zu erhalten, da man oft mit seinen Gedanken alleine ist.
Wahrscheinlich reagiere ich etwas sensibel auf das Thema, weil mein erster Sohn mit einem Kaiserschnitt geboren wurde und ich sehr lange daran zu nagen hatte. Ich bin mir bis heute nicht sicher, ob der Kaiserschnitt wirklich hätte sein müssen. Die Begründung war damals Geburtsstillstand und da ich selber die Situation nicht beurteilen kann, muss ich dem Urteil der anwesenden Hebamme vertrauen. Versteht mich nicht falsch, ich bin sehr froh darüber, dass wir in einem Zeitalter leben, in dem eine Geburt mit Kaiserschnitt problemlos möglich ist und Leben retten kann. Gleichzeitig habe ich eine Freundin, die in einem Krankenhaus arbeitet und immer wieder erzählt, dass nicht jeder Kaiserschnitt wirklich notwendig gewesen wäre. Aber das ist ein Thema, zu dem wirklich jeder eine andere Meinung hat.
Nun muss ich mich dafür entschuldigen, dass dieser Bericht erst jetzt folgt. Ich habe es schlicht und einfach Tag für Tag vergessen zu schreiben. In der Regel schreibe ich diese Berichte immer am Abend - so auch jetzt. Dies ist die Zeit, in der ich die meiste Ruhe habe.
Wie sehen meine Tage aktuell aus: Nachdem ich in der Nacht 1-2 Mal bei meinem Sohn war, da er gerufen hat, stehen wir ca. um 6 Uhr auf. Die Uhrzeit bestimmt mein Sohn - sobald er wach ist, ist an Schaf nicht mehr zu denken. Wir kuscheln aber noch mindestens 30 Minuten und machen uns dann für den Tag fertig. In den Kindergarten wird er sehr häufig von meinem Mann gebracht. Ich fange in dieser Zeit bereits an zu arbeiten. Zum Glück aktuell nur im Homeoffice. Um 14 Uhr endet mein Arbeitstag vorerst und es geht zum Kindergarten.
Den Nachmittag verbringe ich mit meinem Sohn. Gegen 18 Uhr machen wir uns fertig fürs Bett und meistens schläft er ab 19 / 19:30 Uhr. Ab dieser Zeit arbeite ich an drei Tagen in der Woche nochmals 1-2 Stunden (je nachdem wie früh ich morgens angefangen habe). Dann ist der Tag auch schon vorbei. Die letzten Wochen vor dem Mutterschutz arbeite ich noch mal etwas mehr als sonst, da ich gerne Tätigkeiten zu Ende bringe. Mein Projekt ist in den letzten Zügen und ich würde sehr gerne einen sauberen Abschluss finden. Ich habe zwar bereits eine Vertretung für einen Teil meiner Aufgaben erhalten und werde diesen auch noch einarbeiten können, aber der offizielle Start seiner Tätigkeiten liegt erst vier Wochen nach dem Beginn meines Mutterschutzes. Ungern würde ich zu viele offene Aufgaben so lange liegen lassen.
Zu meinem aktuell recht durchgetakteten Zeitplan gehört noch, dass ich sehr vieles vergesse. Ich habe mehrere To-do Listen im Haus verteilt und sogar wieder damit angefangen, einen analogen Kalender zu schreiben. Dieser hängt an meiner Bürotür, sodass ich mehrmals am Tag dran vorbei laufe und direkt erkenne, was ich mal wieder vergessen habe bzw. was am Tag noch so ansteht. Auch dieser Bericht steht seit vielen Tagen auf der Liste und immer wieder sage ich mir, dass ich mich am Abend hinsetzte und schreiben werde und immer wieder ist der Gedanke aus meinem Kopf heraus, sobald ich einen anderen Raum betrete. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass diese Vergesslichkeit während der ersten Schwangerschaft auch so extrem war.
Ansonsten genieße ich aktuell sehr die freie Zeit, welche ich mit meinem Sohn verbringen kann. Mir wird immer deutlicher bewusst, dass es in einigen Wochen anders sein wird und ich mich nicht nur auf ihn konzentrieren kann. Immer dann, wenn das Wetter es zugelassen hat, haben wir die Zeit im Freien verbracht. Seit drei Tagen kann er selber schaukeln. Es hat von heute auf morgen geklappt und nun kann er nicht genug davon bekommen. Ich bin gleichzeitig so stolz und auch so fasziniert über das, was er in den letzten Jahren alles gelernt hat. Insbesondere beim Schaukeln haben wir nicht extra geübt, sondern eher immer mal wieder während des Schaukelns gesagt "Jetzt Beine nach vorne und nach hinten ….".
Ich wünsche Euch allen einen schönen Sommer.
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