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Tagebücher aus der Schwangerschaft von Anna

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.

24. Schwangerschaftswoche

Einer dieser Tage…

…, die es leider auch gibt. Merkwürdige körperliche Veränderungen in der Schwangerschaft, ein Mitschwangerer Mann und Sport mit Kleinkind.

Und wieder eine Nacht, wo ich denke, warum eigentlich nicht ein Elternteil Zuhause bleiben kann.

Die Nusstorte ist, ich weiß nicht wie oft, aufgewacht, hat gejammert und wollte sich immer wieder vergewissern, ob wir da sind. Einerseits wollte er wohl kuscheln, andererseits einfach schlafen und vermutlich noch irgendwas anderes. Keine Ahnung - ich wollte schlafen. Immer wenn ich dachte jetzt ist er eingeschlafen, wurde er zwei Minuten (gefühlt) später wieder wach.

Wenn die Nusstorte zur Ruhe kam, fing das Baby an, einen Stepptanz in meinem Bauch aufzuführen. Ich hätte auch gar nicht schlafen können. Das hätte vermutlich den selben Erholungseffekt gehabt. Jetzt wo mein Wecker klingelt und beide Kinder zufrieden vor sich hinschlummern, möchte ich auch gerne weiterschlafen. Geht aber nicht, die Arbeit wartet.
Wer hat sich das nur ausgedacht? Ich frage mich wirklich, wie das werden soll, wenn das Baby noch seine Stimme mit in den Pool wirft. Wir haben schon ernsthaft überlegt den Schatz für eine Weile auszuquartieren, wenn seine Elternzeit nach der Geburt vorbei ist. Wenn er morgens um fünf los muss mit einer Stunde Autofahrt möchte ich, dass er wenigstens halbwegs ausgeschlafen ist. Ich kann mir nach solcher Nacht dann die Omas für den Tag zur Hilfe holen. Bei Home-Office Tagen soll er nachts gerne helfen.

Hmmm … leider ist es wohl einer dieser Tage. Da die Nusstorte auch nicht ausgeschlafen war, war der Morgen einfach im Eimer. Ich hatte ein schlechtes Gewissen, weil ich trotzdem von ihm verlangen musste jetzt mitzumachen. Ich hätte uns so gerne wieder ins Bett gepackt und einen ruhigen Vormittag gemacht. Er wollte natürlich nicht mitmachen und das Ganze endete dann mit der Nusstorte kuschelnd auf Papas Arm (Home-Office ist echt super) und mir heulend auf einem Stuhl bevor wir dann losziehen konnten. Ich habe natürlich meinen Schlüssel zuhause vergessen, was mir vor der Tür mit den wartenden Eltern auffiel. Der Schatz war so lieb und hat ihn schnell rumgebracht, nachdem er den Autoschlüssel gefunden hatte, der natürlich verschwunden war. Die Nusstorte hat dann eine halbe Stunde gebrüllt, weil er natürlich mit Papa mitfahren wollte. Beim Ausziehen ist mir ein Knopf von der Jacke abgerissen und meine Hausschuhe gingen just ein paar Minuten später kaputt. Grrrr…

Danach hat sich zum Glück alles irgendwie beruhigt. Wir haben nur das gemacht, was gut tat und schön war und hatten dann tatsächlich einen entspannten Vormittag.
Hab ich schon gesagt, dass ich mich auf den Mutterschutz freue??!
Versteht mich nicht falsch, ich finde meine Arbeit toll und auch, dass ich den Kleinen mitnehmen kann. Aber dieses Drumherum. Zu einer bestimmten Zeit wo sein müssen, egal wie sehr es gegen die Natur des Tages geht missfällt mir sehr. Ich will mein Kind nicht morgens wecken und gegen alle Widerstände fertig machen müssen. Ich will es schlafen lassen, kuscheln und eben erst anziehen, wenn es uns passt. 9 Wochen noch.

Als ich dann zu Hause war (die Nusstorte hat Oma&Opa Tag) habe ich mich, nach einem enttäuschenden Blick in mein Süßigkeitenversteck, mit der Decke aufs Sofa gelümmelt und die To-Do-Liste Liste sein lassen. Kurz darauf klingelte der Postbote - echt jetzt?! - und brachte einen großen Brief von kidsgo. MIT SCHOKOLADE DRIN!!! Liebe Barbara, wie machst du das nur? Das hat mir gerade echt den Nachmittag gerettet :D

Jetzt lieg ich hier eingekuschelt, heul ein bisschen vor mich hin, esse Schokolade und das Baby turnt ne Runde.

Ich habe den Nachmittag nur noch auf dem Sofa verbracht, nach Babyklamotten geguckt und später meine Jacke und den Hausschuh repariert. Das tat gut und abends ging es mir besser.

Und ja, ich habe ein Süßigkeitenversteck. Der Schatz möchte die Mitschwangerschaftspfunde von der Nusstorte endlich wieder los werden. Und wenn etwas rumliegt, nascht er auch. Also habe ich alles eingesammelt und mir ein Depot angelegt, weil sorry - eine Schokoladenliebhaberin wie ich, die arbeitet, stillt und schwanger ist ohne Schoki? Soweit geht meine Solidarität dann doch nicht.

Außer den Pfunden, die der Schatz gemeinsam mit mir aufgebaut hat, entwickelt er auch noch andere Mitschwangerschaftssymptome. Neulich hat er das Brot statt in den Brotkasten in den Kühlschrank geräumt. Er fängt plötzlich auch an von „dings“ zu reden, weil ihm die Begriffe nicht einfallen und vergisst den Briefkastenschlüssel am Briefkasten. Er sagt schon, ich solle aufhören, das auf ihn zu übertragen.
Dafür liebe ich ihn aber gleich noch mehr und fühle mich nicht so allein und exotisch, wenn ich wieder mein Trinkglas in den Kühlschrank stellen will und den Ninja bitte seine Dreckwäsche in den Müll zu bringen.

An, in und mit meinem Körper passiert ganz viel. Manches kenne ich von den vorhergehenden Schwangerschaften. Anderes ist gänzlich neu für mich.
Z. B. wachsen plötzlich meine Füße. Um fast eine ganze Größe. Warum nur? Ich habe keine Ahnung was das soll und ob das wieder zurück geht. Ich hoffe es sehr. Ich liebe nämlich meine kleinen 36er Füße. Plötzlich stoße ich in manchen Schuhen vorne an und manche Socken passen nicht mehr. Und die neuen Sneaker konnte ich in 37 mitnehmen (in 36 gab es sie nicht, also dachte ich ich probiers mal ne Nummer größer, dachte aber sie passen wie immer nicht).

Eigentlich bin ich mit meinen 1,55m eine kleine Person, an der alles irgendwie klein ist. Meine Hände, meine Füße, meine Taille. Die Rundungen sind an den richtigen Stellen und passen zu mir. Jetzt ist alles irgendwie nur riesig und unstimmig. Ja ich liebe meinen Babybauch und dass dadurch diese fiesen Röllchen über der Taille verschwinden, die nach der Geburt der Nusstorte plötzlich aufgetaucht sind. Aber meine Brüste sind einfach nur noch riesig. Ich hab das Gefühl nur noch aus Brüsten und Bauch zu bestehen. Ich laufe ständig wo vor, weil ich die Dimensionen meines Körpers falsch einschätze. Jetzt komme ich nicht nur nicht an die höher gestellten Sachen dran, sondern langsam auch nicht mehr an die, die auf ebener Fläche weiter weg stehen. Ans andere Ende des Tisches z. B. oder die Sachen, die hinter dem Spülbecken stehen. Ich weiß, viele lieben ihren schwangeren Körper besonders. Solche Momente habe ich auch. Aber ich wünsche mir nach über 2 Jahren mein „kleines“ c/d-Körbchen zurück und meine schöne Kleidung. Ich vermisse meine Sanduhrsilhouette.

Mittwoch Abend hat sich spontan ergeben die ersten Kleidungsstücke für das Baby einzuräumen.
Der Schatz hat einen Waschbeckenunterschrank, bis auf die Schubladen, fertig gebaut. Hier stand vorher (wegen der Nähe zum Wickeltisch) die Kleidungskiste der Nusstorte. Nun haben wir entschieden hinter eine Tür kommt die Kleidung der Nusstorte und hinter die andere die des neuen Babys. Weil das Bad sehr klein ist, haben wir uns für Schiebetüren entschieden, die schon seit dem Einbau sehr begeistert von der Nusstorte hin- und hergeschoben werden. Es hatte ihn gewundert, dass die eine Seite leer ist. Er weiß, dass da die Kleidung fürs Baby rein soll, aber noch ist sie eben leer. Mittwoch Abend hat er die Türen wieder hin- und hergeschoben und immer seinen Namen und Baby gesagt. Da habe ich ihn spontan gefragt, ob wir für das Baby schon etwas Kleidung in den Schrank legen wollen. Die Idee fand er gut. Ich habe also einen Body, ein Wickeljäckchen, eine Hose und ein paar Socken rausgesucht, der Nusstorte erklärt, was das ist und ihm die Teile gegeben. Er trug die Sachen dann zum Schrank und legte sie rein. Dabei sagte er: „Hose. Kalt. Baby." (Hose fürs Baby, damit es keine kalten Beine hat). Das war schön.

So genervt, tränenreich und durcheinander alles irgendwie auch ist, so sehr platze ich dann wieder fast vor Vorfreude. Mein Gefühlsleben gleicht wirklich einer Achterbahn. Ich freue mich, wenn ich wieder ausgeglichener bin.

Die bestellten Stoffwindeln sind schon angekommen - ohhhh sind die klein und niedlich. Und wenn ich Werbung mit einem kleinen Baby sehe und denke, dass ich bald auch wieder so ein süßes kleines Bündel mit seinen knuddeligen Speckbeinchen habe, was ich nie so doll knuddeln darf wie ich gerne würde, dann könnte ich platzen vor Freude. Die ersten Lach- und Niesversuche, die einem das Herz schmelzen lassen. Dieses leise grunzen, wenn es Hunger hat und die Brust sucht und die geballten kleinen Fäustchen, die sich langsam entspannen, wenn das Sättigungsgefühl einsetzt. Ich freue mich sehr auf mein Baby.

Und ich bin, zumindest vorerst, beim Sport fündig geworden. Ich habe 10 Minuten Pilates-Workouts für Schwangere auf YouTube gefunden. Nachdem die Beckenschmerzen so viel besser geworden sind, tat/tut jetzt nämlich die Steißregion super weh. Donnerstag habe ich das erste mal gesportelt und war den Nachmittag tatsächlich fast Beschwerdefrei. Es liegt wohl wirklich an fehlender Muskulatur.
Und das kriege ich hin. 10 Minuten ist besser als nix, das geht ohne Umziehen in der Jogginghose und ich kann einfach vom Sofa rutschen und loslegen :D ja ich weiß das ist nicht ideal. Obwohl für mich gerade schon. Der neue Teppich hat nämlich genau die richtige Dicke, um für Sport bei dem man nicht schwitzt als Matte herzuhalten. Samstag hat’s wieder geklappt, mit der Nusstorte daneben. Er wollte auch Sport machen. Leider will er dann aufs Handy drücken, wo das Video läuft, oder positioniert sich so in den „Herabschauenden Hund“, das er mich (im Vierfüßer) halb ausknockt beim Hochkommen. Warum sollte man auch Platz lassen zwischen Mama und sich?!

Eine schöne Woche wünsche ich euch,

Eure Anna

Tagebuch Anna

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