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Baby-Tagebücher von Julia

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

15. Woche

Spieglein, Spieglein an der Wand

Wie man sich zum Clown macht und was die U4 mit sich brachte

Liebe Leserinnen und Leser,

wer ein Kind hat, muss spätestens mit drei Monaten wissen, wie man Quatsch macht. Und das macht so viel Spaß! Ida gibt sich seit einiger Zeit nicht mehr mit den gleichen Liedern und Fingerspielen zufrieden. Die werden langweilig. Sie braucht mehr Input! Das Mäuschen kann zwar natürlich noch nicht sprechen, aber mit ihrem Gesicht und ihrer Körperhaltung signalisiert sie uns ganz klar, dass sie das gerade ziemlich langweilig findet, wenn die Mama schon wieder das Lied mit der kleinen Schnecke singt. Die „Itsy Bitsy Spider“ findet Ida da noch etwas lustiger. Also lerne ich jetzt mehr Lieder – Abwechslung muss her. Mit mehr Bewegung als nur einer Hand, die auf dem kleinen Babybauch herumkrabbelt. Denn wenn die „Räder im Bus“ sich drehen, quietscht Ida vor Freude. Und so lernen Mama und Papa in kleinen Schritten, wie man sich immer mehr zum Clown für sein Kind macht.

Sehr schön zu sehen ist auch, wenn wir abends vor dem Zubettgehen noch ein paar Späße vor dem Spiegel machen. Als Ida erste Bilder in dem Spiegel wahrgenommen hatte, war das sehr interessant. Später hat sie dann ihr eigenes Gesicht erkannt. Ob sie da nun sich selbst oder ein anderes Baby vermutet hatte, kann ich nicht sagen. Aber sie fand das andere Baby dort im Spiegel sehr sympathisch. Denn es hat sie immer angelächelt. Mittlerweile bin ich mir ziemlich sicher, dass sie mich, sich selbst und auch ihren Papa ganz klar im Spiegel erkennt und auch den Zusammenhang versteht, dass wir uns spiegeln. Sie schaut zuerst in den Spiegel, lacht, schaut mich über den Spiegel an und kontrolliert meine Reaktion, indem sie sich zu mir dreht. Wenn dann noch im Hintergrund der Papa im Spiegel auftaucht und sie anlacht, strahlt sie übers ganze Gesicht.

Etwas, was mich nicht zum Strahlen bringt, ist, dass meine neu gewonnenen Freiheiten wohl nur von kurzer Dauer waren. Denn das Abpumpen funktioniert plötzlich nicht mehr. Ich hatte eigentlich immer mehr als genug Milch. Doch jetzt schaffe ich es nicht einmal mehr 30 Milliliter aus einer Brust zu gewinnen. Ist das Kopfsache, oder trinkt Ida meine Brust jetzt immer leer? Auch hier suche ich natürlich direkt nach Fehlern und denke zu viel nach. Der Gedanke, jetzt schon abstillen zu müssen, versetzte mich etwas in Panik. Das passt so gar nicht in meine rosarote Planung in meinem Kopf. Ich möchte meinem Baby jetzt noch keine Fertigmilch geben. Wahrscheinlich würde sie die gar nicht trinken wollen. Sie ist doch sonst auch so mäkelig, wenn die Milch nur ein Müh zu kalt oder warm ist. Trinke ich zu wenig? Habe ich zu viel Stress? Liegt es an mir? Ich habe keine Antworten auf meine Fragen gefunden. Vielleicht muss sich die Milchproduktion erst an den größeren Hunger des ständig wachsenden Babys gewöhnen. Vielleicht funktioniert es in ein paar Wochen auch alles wieder wie gewohnt.
Den ersten Schritt Richtung fester Nahrung macht Ida bereits. Sie kann nun Dinge greifen und sie sich gezielt in den Mund stecken. Das tut sie jetzt immer häufiger. Besonders wenn ihr der Kiefer wieder einmal schmerzt, da die Zähne wohl einschießen. Sie nimmt, wenn ich ihren Beißring nicht parat habe, gern meinen Finger und führt ihn sich Richtung Mund.

Bei der U4, die diese Woche anstand, gab es gute Nachrichten. Idas Hüften haben sich gut entwickelt und sie muss nun nicht mehr breit gewickelt werden. Das Köpfchen selbst halten und sich hochziehen lassen hat auch wunderbar geklappt. Nur leider liegt Ida nicht sehr sicher auf ihrem Bauch. Noch nicht – denn das üben wir jetzt fleißig. Sie hält sich sehr gut, aber kann ihre Arme noch nicht selbstständig aufstellen. Sie „kankelt“ noch etwas hin und her. Ich vermute, dass ihr das Halten auf dem Bauch wegen der zwei Windeln Schwierigkeiten bereitet hat. Jetzt mit einer Windel kann sie sich besser ausbalancieren. Auf die Meningokokken-B-Impfung, für die wir uns entschieden haben, hatte Ida leider eine Impfreaktion. Das kleine Beinchen wurde an der Einstichstelle etwas warm und rot und tat ihr wohl auch weh. Eine ganz normale Reaktion und nichts Besorgniserregendes. Aber einem Baby erklären, dass es das Beinchen stillhalten muss, damit es nicht mehr wehtut, das geht leider nicht. Also habe ich viel getröstet, mit einem kühlen Waschlappen die Einstichstelle gekühlt und am Ende brauche Ida dann doch ein Schmerzzäpfchen, weil sie nicht aufhören wollte zu strampeln und zu weinen. Ob es nur das Bein war, was ihr wehtat oder ob sie sich insgesamt schlecht gefühlt hatte? Ich weiß es nicht. Aber ich konnte die kleine Maus auch nicht leiden lassen. Die Kinderärztin hatte empfohlen, bei Schmerzen nicht zu lange zu warten, bis wir ihr das Medikament geben. Ich bin bei Medikamenten eigentlich sehr vorsichtig und nehme selbst auch eher keine Tabletten. Sie schlief dann eine Weile und danach ging es ihr auch schon wieder besser. Das Bein wurde etwas kühler und war auch nicht mehr so rot. Ich bereue es nicht, sie impfen lassen zu haben, denn der B-Stamm der Meningokokken kommt laut der Ärztin häufiger vor als der C-Stamm, dieser ist jedoch etwas gefährlicher und wird deshalb empfohlen. Die Übertragung von Meningokokken erfolgt über Tröpfchen, und jeder 10. trägt diese Bakterien in seinem Rachenraum. Uns war es deshalb wichtig, Ida zu schützen.

Ach, bevor ich es vergesse: Bis auf ein paar Ausnahmen hat Ida diese Woche wieder durchgeschlafen. Juhuu! – Nur leider findet sie tagsüber schlechter in den Schlaf. Vermutlich ändert sich an ihrem Schlafrhythmus am Tag auch bald etwas. Ziemlich pünktlich wurde sie am Vormittag noch einmal müde, dann zur Mittagszeit und am Nachmittag ebenfalls. Ihre Mahlzeiten waren an diesen Zeiten angelehnt. Ihr Vormittagsschläfchen findet jetzt immer häufiger erst mittags statt. Manchmal verschläft die kleine Langschläferin aber auch den ganzen Vormittag. Herrlich! – so kann es weitergehen.

Liebe Grüße

Julia



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In diesem Beitrag geht's um:

Spiele, U4, Meningokokken, Abpumpen