Direkt nach dem Aufwachen spürte ich leichtes Bauchdrücken und kaum war die Decke weg, sah ich auch wieso. Rechts vom Bauchnabel erhob sich eine Bergkette, die bis dato noch nicht da war und links dann ein Steilhang...
Hallo,
nachdem ich gerade beim Abschicken meines Berichtes eine tote Leitung erwischt habe, muss ich nun schnell noch einmal alles abtippen. Aber kein Problem, unsere Tage sind vom Warten auf das Ergebnis der Fruchtwasseruntersuchung mitbestimmt, und jeder ungenutzte Zeitraum bringt einem nur trübe Gedanken.
Am Montagnachmittag erhielten wir einen Anruf vom Labor. Die fragten allen ernstes, was sie denn genau untersuchen sollten. Nach einer Erklärung meinerseits, welches Chromosom, wo und mit welcher Methode untersucht werden müsste, war ich echt fertig. Da meint man, die Leute wüssten mit einer Diagnose was anzufangen und so selten ist das Syndrom nun auch wieder nicht. Auf jeder Seite eines Humangenetikers ist es neben den verschiedenen Trisomien und anderen Genveränderungen aufgeführt.
Bis Mittwoch war ich dann noch Arbeiten und nun habe ich erstmal bis Pfingstmontag Urlaub. Wirklich gut geplant und das Wetter, wie bestellt! Da lohnt sich frühes Aufstehen. Morgens geht Damian zur Tagesmutter, ich schmeiß den Haushalt und kann man gründlich die Schränke ausräumen und nachmittags dann in einen Park oder in den Beach-Club.
Schon letzten Sommer haben wir dieses Fleckchen entdeckt und da es unter der Woche keinen Eintritt kostet, bietet es für uns, in Ermangelung eines eigenen Gartens eine wirkliche Alternative. Überall Strandliegen, Sand für 1.000 Burgen und einige Pools... für Kinder ein echtes Paradies. Damian war heute so kaputt, das er im Fahrradsitz auf der Rückfahrt eingeschlafen ist. Damit hatte sich zwar unser geplanter Einkauf auf dem Rückweg erledigt, aber das kann ich auch morgen noch erledigen.
Unseren Vatertag haben wir am Sonntag auch dort nachgeholt, da Papa am Donnerstag leider arbeiten musste. Trotz Sonnencreme und UV-50-Anzug hat Damian einen leichten Sonnenbrand an Armen, Schultern und Beinen. Ich glaube, das liegt auch am Sternzeichen. Papa ist wie er auch ein Krebs und beschwert sich auch nach einem Tag schon über einen Rotstich an Schultern und Brust.
Momentan habe ich den Eindruck, die Tage fliegen nur so vorbei. Irgendwie läuft die Schwangerschaft nur so nebenbei und man sieht sie mir auch weiterhin nicht an. Damian hält mich tagsüber auf trab und irgendwann muss auch der Haushalt erledigt werden. Dennoch, wenn ich abends im Bett liege, meine ich die ersten Klopfzeichen zu bemerken. Ganz leicht, und auch wenn ich fälschlicherweise ab und zu mit einer Darmwindung sprechen sollte, so denke ich doch, dass es bei der kleinen, in mir heranwachsenden Person ankommt. Freitagmorgen, haben wir dann auch schon einen ersten Blick auf unser Krümelchen werfen dürfen. Direkt nach dem Aufwachen spürte ich leichtes Bauchdrücken und kaum war die Decke weg, sah ich auch wieso. Rechts vom Bauchnabel erhob sich eine Bergkette, die bis dato noch nicht da war und links dann ein Steilhang... Nach einigen Augenblicken hatte ich wieder eine Ebene, aber das wird mir lange im Gedächtnis bleiben.
Während meiner 1. Schwangerschaft erzählte mir meine Schwester, dass sie das Gefühl der Interaktion mit dem Bauchbewohner, das Treten und Boxen, sowie das Entdecken der kleinen Ausbeulungen sehr vermisst. Damals war ihre Tochter knapp anderthalb Jahre alt und nachdem ich nun wieder die ersten zaghaften Stupser spüre, weiß ich was sie meint. Die Glücksgefühle, die einen als werdende Mutter innehalten lassen und man zugleich jedem daran teilhaben lassen möchte. Umso mehr freue ich mich nun auf den weiteren Verlauf der Schwangerschaft.
Momentan zeigt auch Damian ein vermehrtes Interesse an Babys. Er schaut in alle Kinderwagen, nur um der Mutter dann mitzuteilen, das da ein Baby darin liegt. Inzwischen haben wir schon mal unseren Buchladen aufgesucht, um nach einem Buch zu suchen was ihm das nächste halbe Jahr erklärt, das Mama einen dicken Bauch kriegt und irgendwann auch ein Baby mit nach Hause bringt, aber bis jetzt war noch nichts passendes dabei.
Heute Morgen kam eine Bekannte vorbei, die das Hobby der Fotografie hat und Damian hatte sie in null-komma-nix um den Finger gewickelt. Ganz so wirr wie seine Locken, muss es manchmal wohl auch in seinem Kopf zu gehen. Aber so konnte sie wirklich tolle Bilder mit verschiedenen Motiven machen, dass ich mich schon auf nächste Woche freue. Sobald wir dann die Fotos da haben werd ich euch auch ein oder zwei zukommen lassen. Danach waren wir noch schnell beim Kinderarzt, da sich Damian am Samstag einen wirklich langen Splitter in die Ferse gelaufen hatte, der beim Herausziehen wiederum in 3 Teile splitterte. Die Ärztin hat sie dann mit einer Nadel entfernen können und das Festhalten an sich hat ihn wohl wesentlich mehr gestört als die Nadelpiekser. Wenigstens ist er dann böse auf mich und seiner Ärztin ist er eh nie lange böse.
Nun ja, weiter gibt es auch keine Neuigkeiten, Diese Woche wird weiterhin von Warten mitbestimmt, aber bei dem tollen Wetter und der Dauerbeschäftigung mit Kind und Haushalt wird auch Sie schnell vergehen.
Bis nächsten Woche,
Saskia
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