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Baby-Tagebücher von Eleonore

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

37. Woche

Ein riesen Schreck

Der Bissen, der im Halse stecken blieb. Oder, wie hilflos man sich fühlen kann.

Diese Woche haben wir endlich die Sonne erst wieder erahnen können und dann sogar richtig sehen können. Nach Wochen voller grauem Himmel und Regen oder Schneefall hat sie sich wieder gezeigt. Da geht es mir gleich wieder richtig gut. Ich habe das Gefühl, dass es schön sein kann, nach Draußen zu gehen und freue mich, dass wir uns nicht in viele dicke Schichten von Kleidern zwängen müssen, die uns steif und unbeweglich machen. Getaut hat es zum Glück schon seit ca. 2 Wochen. Es türmt sich immer noch der Schnee dort, wo er von den Räumfahrzeugen zusammen geschoben wurde, aber seit 4 Tagen ungefähr ist unsere Einfahrt wieder Schneefrei und auch die Straßen sind es schon seit ungefähr einer Woche.

Letzten Dienstag hat Peter mir einen riesigen Schrecken eingejagt. Er saß mit Marleen und mir am Tisch und hat ein Grissini zum darauf herum kauen bekommen. Das ging auch eine ganze Zeit gut. Plötzlich fing er an zu würgen und zu würgen und bekam es nicht heraus. Ich habe ihn also aus seinem Hochstuhl genommen, kopfüber gehalten und ihm immer wieder auf den Rücken geklopft. Nach endlosen Versuchen kam endlich ein Stückchen heraus. Leider war das noch nicht alles und er hat immer noch nicht wirklich atmen können. Ganz schwer und gepresst und nur ca. 10% seiner normalen Atmung waren möglich. Er weinte inzwischen dabei, seine Augen waren weit aufgerissen und Panik war in ihnen zu sehen. Ich habe immer weiter geklopft und ihn dann immer wieder hoch genommen um zu sehen, ob es jetzt geht. Leider nicht. Verzweifelt wie ich war, habe ich ihn mit nach draußen, vor die Tür genommen, weil ich dachte evtl. ist dort jemand Erwachsenes mit Handy, der den Notruf rufen kann und er bekommt so frische Luft wie möglich. Als ich vor die Tür kam, hörte ich die Autotür der Nachbarin zuschlagen. Sie ist auch Krankenschwester und hat bis zum Herbst auf der Kinderstation im Krankenhaus gearbeitet. Ich habe nach ihr gerufen und bin los gerannt. Peter unter meinem Arm, mit dem Kopf nach unten hängend. Sie ist losgefahren und ich bin ihr sicher 10m hinterher gerannt und habe gewunken und gerufen. Sie hat mich zum Glück gesehen oder gehört und hat angehalten und gleich den Motor ausgemacht. Ich habe dann nur gesagt, er hat etwas im Hals und ich bekomme es nicht heraus. Sie hat ihn mir dann abgenommen und ihn auf ihre Beine gelegt und auf den Rücken geklopft, wieder hochgenommen und geguckt. Nichts. Mittlerweile war ich echt verzweifelt. Sie hat das dann noch zwei-dreimal gemacht und endlich!!!! kam ein 1x1x1cm großes Stück Grissini raus. Ich habe es ihm gleich aus dem Mund gefischt und er hat immer noch gewürgt, denn alles war voller Schleim und Tränen. Ich habe dann den Schleim auch noch mit der Hand entfernt und endlich konnte er wieder Atmen. Ich war so froh!!! Und dankbar!!! Das Ganze hat so um die 3 Minuten gedauert. Am Ende war Peters Hautfarbe tiefdunkelrot. Nach zwei Minuten war Peter wieder in strahlender Laune. Echt beeindruckend wie stark die Kleinen im „Jetzt“ leben. Ich habe bestimmt eine halbe Stunde später noch gezittert und den halben Tag danach noch beim Gedanken daran Tränen in die Augen bekommen und musste mich zusammen reißen um nicht zu Weinen.

Hinterher habe ich mich darüber mal im Internet schlau gemacht. Den Heimlich-Handgriff für Erwachsene kennt wohl fast jeder. Wir haben ihn auch in der Ausbildung gehabt. Das man ihn so bei Kleinkindern und Babys nicht anwenden kann, ist wohl auch jedem klar, der weiß, wie er geht. Ich wusste jedoch nicht, wie man ihn bei Kleinkindern und Babys anwendet. Nachdem ich mich mit anderen darüber ausgetauscht habe, wird er wohl auch in Erste-Hilfe-Kursen für Kleinkinder und Babys teilweise nicht gezeigt. Unter Umständen hätte dieser Heimlich-Handgriff aber Peters Leben retten können. Ich weiss jetzt nicht, ob ich einen Link hier einfügen darf. Wenn nicht, bitte macht euch übers Internet selber schlau. Es gibt mindestens ein sehr gutes Video, welches zeigt und erklärt, was man machen muss. Denn ein Krankenwagen braucht auch in Deutschland meist mindestens 10 Minuten und man ruft ja nicht sofort an. Zu spät kann es aber schon nach 4 Minuten sein. Also muss man selber reagieren.

Falls ich den Link hier einfügen darf, hier ist er:
http://www.netmoms.de/magazin/gesundheit/erste-hilfe-fuer-kinder/was-tun-wenn-ein-kind-einen-fremdkoerper-verschluckt/

Der Rest der Woche verlief dann eher unspektakulär. Mein Bruder und die Freundin sind Mittwoch Nacht angekommen. Wir haben das Einkaufszentrum besucht. Die Beiden waren spazieren und haben auch eine Fahrt in die Berge gemacht um noch richtig Schnee zu erleben. Dort waren es dann aber 2,5m, so dass sie nur auf den Straßen gehen konnten. Mittwoch war mein Tageskind das letzte Mal da. Die Mama hat jetzt ab März eine andere Arbeitszeiteinteilung und bis dahin erstmal eine Freundin zu Besuch. So dass sie mir ganz kurzfristig mitgeteilt hat, dass sie mich nicht mehr für die Kleine braucht. Und da ich momentan wieder schlimme Nächste habe, war mir das wirklich recht.

Mein Bruder hat mir noch mehr von kidsgo mitgebracht. Einen Duftstein, den man mit ätherischen Ölen beträufeln kann und zwei Öle, sowie ein paar Gesichtscremes und einen Kalender mit Bildern vom Herkules und Bergpark in Kassel. Und ein Buch. Älgi heißt es. Ich habe es aber noch nicht geschafft, darin zu lesen. Vielen Dank für die Sachen.

Peter ist jetzt erstmal auf weiche Kost von mir gesetzt worden. Ich habe einfach zu große Angst, dass er noch mal einen so großen festen Bissen in den Hals bekommt. So langsam nähert er sich Essensmengen, die wie ein drittel Mittagsgläschen ab dem 6. Monat sind. Aber am liebsten will er immer noch mein Essen haben. Nicht immer was ich für ihn zubereite. Heute durfte er dann mit mir eine Scheibe Brot mit Hapå teilen. Das ist ein süßlicher Brotaufstrich, der aus Milch gemacht ist. Von dieser Art gibt es hier merkwürdig viele Aufstriche. Joghurt will er auch gerne immer etwas ab haben. Weiches Brot, aus der Mitte der Scheibe, hat er toll abgebissen und gut zerkaut/zerlutscht.

Er robbt jetzt mittlerweile immer wieder Strecken von ca. 1m recht zügig. Am liebsten dann, wenn ich nicht hingucke. Wenn ich ihn zu mir locken will, dann macht er es meist nicht :) . Das Wort „nein“ bekommt momentan einen neuen Rekord in Sachen Häufigkeit. Aber irgendwie noch so ohne erwünschte Wirkung. Kabel sind sehr verlockend. Beides, zum daran ziehen und darauf beißen. Der Ofen war heute nicht an, da hat er ganz begeistert an ihm gelutscht. Er hat vom Kinderwagen die Bremsen probiert. Sie schienen zu schmecken. Mal sehen, was er noch so alles erreichen wird, ohne das er es soll, und sich nicht drum scheren wird, was wir gerne wollen.

Heute haben wir auf der Veranda ein kleines Picknick gemacht. Da ist er auch ganz begeistert herum gerobbt. Hinterher war er dann ganz müde und hat im Kinderwagen noch bestimmt eine Stunde auf der Veranda geschlafen.
Das war es für diese Woche von uns. Mein Bruder fährt morgen wieder und ich möchte gerne noch eine Stunde heute Abend mit ihm verbringen.

LG Eleonore

Bild: privat



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Kommentare von Lesern:

Eleonore, Mosby22.02.2014 21:19

Ja Moni, genauso hatte ich es auch gelernt. Von unten nach oben klopfen und das Kind über'm Schoß. Das hat aber leider nicht geholfen. Und obwohl ich ihn wirklich mit dem Kopf nach unten hängen hatte, kam das Stück einfach nicht raus.
Seitdem bin ich wirklich wieder sehr ängstlich, wenn er isst. :-(

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Moni, Köln18.02.2014 13:58

Da sag ich dir, da wird einem ganz anders. Bei uns ist das kurz vorm Kiga mitm Stück alten Hörnchen passiert. Hab ich aber auch erst nicht gecheckt. Ich hab im erste Hilfe Kurs für Kinder gelernt, daß man sich die übern Schoß legen soll und kräftig aufn Rücken, von unten nach oben, hauen soll. Bei uns ist es Gott sei dank gleich rausgekommen.
Aber die Muffe geht dir, daß sag ich dir.

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