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Tagebücher aus der Schwangerschaft von Julia

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.

12. Schwangerschaftswoche

Auf einmal kein Geheimnis mehr!

Während der Sommer alles gibt, verfliegt die Zeit und irgendwie wird auf einmal alles viel realer!

Huch, nun ist schon wieder eine Woche vorbei und die Sonne scheint noch immer! Ich liebe Sonne und kriege im Winter immer schlechte Laune, daher werde ich an dieser Stelle nicht über die Hitze stöhnen. Lieber schwitze ich, als dass es ständig grau und dunkel ist. Wer wohl mit Fug und Recht über die derzeitigen Temperaturen stöhnen darf, sind die Hochschwangeren. Ich habe kürzlich eine gute Freundin und meine Schwester mit ihren 7-Monats-Bäuchen schwitzen sehen und da war ich wirklich ganz froh, wieder ein Winterbaby zu kriegen!

Und das ist ja nicht der einzige Vorteil. Dicke Strickjacken, lange Mäntel und überhaupt viele dicke Sachen kaschieren auch etwaige Röllchen besser als Trägertop und Minirock! Übertrieben ausgedrückt. Wobei ich finde, dass es sehr sehr viele schöne Sommerkleider für Schwangere gibt, die wirklich toll aussehen. Und so ein luftiger Maxi-Rock verhüllt auch total stilvoll und mit einem schicken Top sehen die Frauen dann aus wie Fruchtbarkeitsgöttinnen. Komisch, bei den Gesprächen mit obigen Schwangeren haben wir u.a. (auch mit Nicht-Schwangeren) darüber diskutiert, wie man seinen eigenen Körper als Schwangere empfindet. Manche finden sich total schön, andere einfach nur "fett" und ausgerechnet eine, die bis zum siebten Monat gerade mal 5 kg zugenommen hatte, fand, dass schwanger einfach nur hässlich aussieht, wenn man nackt ist...

Ich weiß nicht...aber ich erinnere mich, dass ich mich hochschwanger auch ganz schön fand und dass ich auch jetzt meinen an einigen Stellen schon gerundeten Körper alles andere als hässlich finde. Vielleicht Geschmackssache?

Zurück zu meiner Schwangerschaft und der guten Schwelle der 12. Woche. Juhu, der Erdnuss und mir gehts gut (mir vor allem stetig besser, was die Übelkeit angeht) und es gab...toi...toi...toi...bisher keine Komplikationen. Nun ist auch die Zeit es überall offiziell zu machen. Beide Seiten der Familie wissen nun Bescheid und so langsam weihen wir auch Freunde und Bekannte ein. Die Reaktionen sind eigentlich durchweg positiv, teilweise erstaunt. Vielleicht weil unser Großer jetzt "schon" 3 1/2 ist, hat keiner mehr damit gerechnet, dass wir uns weiter vergrößern! Und vielleicht auch, weil mein Mann noch studiert und ich arbeite und wir wegen dieser Arbeit überhaupt hierher gezogen sind...

Inzwischen weiß ich in Bezug auf die Arbeit auch schon was ich will. Auch Zuhause haben wir auch schon angefangen ein wenig umzuräumen und umzubauen, da unsere Wohnung relativ klein ist und wir für Wickeltisch, Babybett und Co. das letzte an Platzreserven herausholen müssen. Insgesamt wird der Gedanke an "das Neue" nun schon ein ganzes Stück konkreter. Einfach schon dadurch, dass es nicht mehr "nur" unser süßes Geheimnis ist.

Auch ein wenig deswegen, weil ich mir inzwischen schon Gedanken mache, wo ich entbinden will und wie. Naja, "wie" kann man sich ja nicht so richtig aussuchen, aber wo und vielleicht noch mit wem. Anwesende Personen meiner Wahl im Kreißsaal, sollte neben meinem Göttergatten eigentlich auch eine Hebamme meines Vertrauens sein. Doch bei der Suche nach einer solchen musste ich schnell feststellen, dass man kaum noch eine findet, die Geburtshilfe macht. Babypflege oder Elefantenturnen, Akupunktur, "So bin ich gut zu mir"-Kurse u.v.m. von teilweise auch zweifelhaftem Nutzen wird reichlich angeboten. Aber Geburtshilfe?

Ich erinnere mich, dass 2009 die Diskussion über die horrend hohen Versicherungssummen für Hebammen aufkaum. Anscheinend zeigt das jetzt direkte und schwerwiegende Folgen. Wirklich traurig! Bei meinem Großen konnte ich noch aus einer langen Liste und einer Vielzahl von Hebammen wählen. Jetzt habe ich Schwierigkeiten überhaupt eine zu finden. Zur Klärung: Ich suche eine Beleghebamme! Eine, die mich und die ich vorher schon ein wenig kennenlernen kann, die mich in die Klinik begleitet wenn es losgeht und meine "Anwältin im Kreißsaal" ist! Aber scheinbar werde ich diesmal mit dem Schichtdienst vorlieb nehmen müssen.

Zum Ort: Ja Klinik! Geburtshaus oder Hausgeburt kommen für mich nicht in Frage. Nicht dass ich der Natur nicht traue, aber ich habe einfach keinen Mut zum Risiko! Jedenfalls nicht in dieser Beziehung.

Der nächste Termin beim Arzt scheint mir gerade weit weit entfernt. Langsam werde ich ernsthaft neugierig, ob wir einen Jungen oder ein Mädchen kriegen. Alles bleibt spannend! Ich hoffe jetzt erst einmal auf eine weitere schnelle Woche! Die nächste könnte ein wenig anstrengend werden, da ich dreimal dienstlich verreisen muss u.a. übers Wochenende!

Wünsche allen wunderschöne Sommertage!

Eure Julia



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Kommentare von Lesern:

Julia, Mainz09.08.2013 11:08

Hallo Moni!
Danke für´s Mutmachen! Ist schon richtig, ist ja mein zweites Kind aber gerade deswegen, dachte ich, ich wüsste jetzt schon genauer, was ich ihr vorab sagen kann, was ich will und was ich nicht will...naja, inzwischen weiß ich, dass es wirklich keine gibt und ich werde mit dem Schichtdienst vorlieb nehmen. Meine "alte" macht das noch, wohnt aber inzwischen gute 600 km weit weg...;-)

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Moni, Köln08.08.2013 22:15

also zum thema beleghebamme kann ich auch was los werden und dir vll ein wenig mut zum schichtdienst machen.
vorweg: es ist dein 2.tes kind. du hast also schon ein bissl ahnung was du da machen mußt.
bei mir war es ähnlich. 2009/2010 war es eigentlich fast noch problemlos eine beleghebamme zu bekommen. ich hatte auch wahnsinnig glück mit meiner, auch was wellenlänge und so angeht.
zur geburt meines 2. kindes 2012 war das schon schwieriger.
erstens weil ich in einer komplett anderen klinik entbunden hab und zweitens, weil da kaum auswahl war. zwischen der klinik und meinem zuhause sind zwar "nur" 2 stadtteile, aber da das ne komplett andere stadt war, haben die sich eher in die andere richtung orientiert.
naja zu meinem pech hat sich meine hebamme so gut wie nie bei mir gemeldet und alles lief über den ab ihrer praxis. hätt ich ihre handynummer oder so gehabt, hätt ich vll mal früher angerufen warum ich kaum kindsbewegungen habe (lange geschichte). als ich dann zum gebären in die klinik geschickt wurde hatte ich dann auch keinen bock mehr auf die, zumal sie es zum kaiserschnitt gar nicht mehr geschafft hätte. also hat mich mein mann und die diensthabende hebamme prima betreut. ich bin mir sicher das sie das auch getan hätte wenn ich auf normalem weg entbunden hätte. die klinik war einfach super.
und weil ich halt kein bock mehr auf diese beleghebamme hatte, hab ich mir halt gesagt: sch* drauf. du hast das schon mal gemacht. du kriegst das wieder hin.
(für alle die weiter oben einen schock bekommen haben: der kleine ist quitschfidel, gesund und gut drauf (auch wenn es was gedauert hat))
p.s. ich nehme an deine alte beleghebamme macht das nicht mehr?
viel erfolg

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