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Baby-Tagebücher

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.
25. Woche

Ode an den Schlaf

Ich leide unter Schlafentzug, Maja will unbedingt sitzen und mein Mann verliert seine Angst im Umgang mit seiner Tochter.

Hallo ihr Lieben!

Ah der Schlaf, der Schlaf. Mein treuer Begleiter und mein bester Freund seit Anbeginn meiner Zeit. Es war so schön, so routiniert, so entspannt. Aber wenn ich eines in den fast 6 Monaten mit Baby gelernt habe, dann, dass das einzige was sicher ist, dass nichts sicher ist. Alles ist nur eine Phase und geht vorbei. So auch unsere Routine, auf die ich so stolz war. Die ist nämlich komplett durcheinander gekommen. Maja braucht ewig zum Einschlafen, wird abends alle 40 Minuten wach zum Stillen, nachts alle 1-2 Stunden. Das kleine Röschen wurde letzte Woche mal um 4 Uhr richtig wach, mal um 6, mal um 8. Es spielt dann ca 1,5 Stunden im Bett (ich gebe ihr meinen Haarreif, mit dem sie sich ziemlich lange beschäftigen kann), dreht sich auf den Bauch, krabbelt umher, kratzt am Bettkopf, spielt am Bart vom Papa oder im Gesicht von Mama herum. Wir, Eltern, nicken tapfer und konsequent weiter. Nach einiger Zeit möchte das Röschen gefüttert werden und schläft wieder für 1,5-2 h ein. Wobei sie aber gerne alle 30 Minuten neu andocken möchte. Sie hängt ständig an der Brust, fast wie ein Neugeborenes. Nachts lässt sie sich auch nicht mehr in ihr Bettchen zurücklegen. Ich bin da einerseits verständnisvoll und andererseits bequem und lasse die Kleine einfach bei uns im Bett schlafen. Das habe ich ja ohnehin sehr gerne und schlafe gerne Nase an Nase mit Maja ein.

Obwohl ich dem erholsamen Schlaf hinterhertrauere, freue ich mich, worauf die Veränderung hindeutet. Denn auch das habe ich mittlerweile gelernt: wenn die Routine über Bord fällt, kommt ein neuer Entwicklungsschritt on Board. Und, tja, was soll ich sagen. Maja macht sich nun ans Sitzen. Es ist lustig und ich frage mich, ob das wieder ein Hinweis auf ihren Charakter ist. Sie macht alles irgendwie, aber führt es nicht so richtig aus. Ist sie zu ungeduldig, zu inkonsequent, gibt sie sich mit kleinen Schritten zufrieden oder lernt sie alles parallel? Sie dreht sich nach wie vor nur in eine Richtung. Das Krabbeln hat sie angefangen, aber noch nicht gemeistert - sie rutscht auf allen Vieren und macht einen "Schritt mit der Hand". Sie robbt wie wild- mal hüpft sie irgendwie beim Robben, dann hebt sie den Po an, dann robbt sie auf der Seite. Wenn sie von A nach B kommen möchte, sieht das jedes Mal anders aus - z.B. rutscht sie zwei Mal auf allen Vieren, wirft sich mit voller Wucht nach vorne und robbt zwei Schritte. Am Ende noch eine Drehung et voilá - Maja ist an Punkt B angekommen. Seit gestern macht sie beim "Krabbeln" eine Seitwärtsbewegung mit dem Po und versucht, sich so hinzusetzen. Im Stubenwagen dreht sie sich auf den Bauch, rutscht ans Ende des Wägelchens und zieht sich am Rand hoch. Irgendwie geht das alles jetzt so extrem schnell. Ich warte nur darauf, dass sie das Sprechen anfängt - Kreischen und Schreien kann sie bereits ganz wundervoll, vor allem beim Autofahren. Ganz die Mama.

Ich staune auch nicht schlecht über ihre Feinmotorik und Koordination - letztens hat sie mit einem Spielzeug gerasselt und mir dabei in die Augen geguckt. Die Rassel fiel ihr aus der Hand und ohne meinen Blick loszulassen, griff sie zielsicher nach dem Ding und spielte weiter. Oder heute zum Beispiel hatte sie die Rassel in der rechten Hand und einen Beißring in der linken. Mit rechts rasselte sie wild, während sie links seelenruhig am Beißring herumbiss. Wahnsinn.

Maja liebt, liebt, liebt Essen und Wasser. Kürbis mit etwas Sonnenblumen- und Rapsöl ist der Hit. Ebenso der Brei mit Apfel, Birne oder Banane. Mehr haben wir bisher noch nicht eingeführt. Ich warte weiterhin darauf, dass Maja richtig sitzen kann. Dann kommt sie in ihren Sitz und wir starten mit BLW. Dann kommt langsam auch Eiweiß, Fleisch und Gluten dran. Bisher bleibt es jedoch bei den Breien.

Wir haben letzte Woche einige Ausflüge hinter uns gebracht. Wir haben einen Freund besucht, waren wieder meine Großeltern besuchen, die Schwiegereltern sowieso. Die Sonne schien so wunderschön und wir waren sehr viel an der frischen Luft, im Wald, am See und in verschiedenen Parks. Maja ist begeistert von der Natur, genießt sie aber weiterhin nur aus der Trage heraus. Mit dem Kinderwagen probiere ich es erst wieder, wenn sie sitzt und wir von der Wanne auf den Sitz umsteigen.
Ich merke, Majas Fähigkeit zu sitzen wird so einiges verändern und wird einen großen Meilenstein in der Entwicklung ausmachen. Vielleicht können wir dann endlich weitere Strecken zurücklegen (in der Trage möchte ich sie nicht zu lange am Stück haben).

Meine Woche bestand ansonsten aus nichts anderem. Haus, Baby, Spazieren gehen und Besuche und Kaffee, viel Kaffee. Mit dem Essen habe ich es mir etwas zu gut gehen lassen und prompt die Konsequenzen der fehlenden Gallenblase erfahren. Der Schlaf, der so viel zu Wünschen übrig lässt, macht mir zu schaffen. Ich konnte mit Schlafmangel noch nie gut auskommen. Ich bekomme da direkt Bauchschmerzen und schlechte Laune sowieso. Zum Glück hat mich mein Mann einige Male gerettet und morgens die Kleine übernommen, sodass ich wenigstens die 2 Stunden dann ohne Unterbrechung schlafen konnte, bis die Kleine wieder hungrig wurde.
Nicht meiner, aber ein großer Meilenstein in Majas und Papas Beziehung wurde letzte Woche erreicht. Die Beziehung zwischen den beiden musste langsam aufgebaut werden, mein Mann hatte nicht sofort eine enge Bindung zu ihr. Hinzu kam die Angst und das Trauma, nachdem er alleine mit ihr zuhause bleiben musste. Letzte Woche wurde das Eis zwischen den beiden aber entgültig gebrochen und sie sind beste Freunde geworden. Mein Mann kann mit Maja jetzt, wo sie "stabiler" ist, besser spielen und verliert langsam aber sicher die Angst davor, ihr weh zu tun oder zu schaden. Nachdem er sie zum ersten Mal im Spiel zum Lachen gebracht hat, merke ich eine Riesenveränderung in ihm und ehrliche, große, ungetrübte, sorglose Freude im Umgang mit unserer Tochter.

Ansonsten haben wir keine größeren Abenteuer erlebt - unser Kräutergarten wächst herrlich, all meine Blumen haben sich gut eingelebt und die meisten Tomatenpflanzen wachsen auch ganz gut. Fussel wuselt weiterhin herum, Mila die Katzendame verteilt weiterhin überall ihr Fell. Alles ist beim Alten, und doch irgendwie ständig anders. Alles ist und fühlt sich gut und richtig an, so wie es ist. Gut, dass ich es fühlen kann - denn sehen kann ich es nach wie vor nicht.

Mit freundlichen Grüßen und in freudiger Erwartung meiner Brille,
Laura

Foto: Privat

 

Foto: Privat

 



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Kommentare von Lesern:

Quitte25.05.2021 12:54

Und wann bekommst du deine Brille, meine liebe Pipi Lauri??

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In diesem Beitrag geht's um:

Sitzen, Krabbeln, Robben, Schlafentzug, Entwicklungssprung