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Tagebücher aus der Schwangerschaft von Sandra

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.

40. Schwangerschaftswoche

Hallo Amelie!

Sie ist endlich da!

Es war endlich soweit!


Letzte Woche Mittwoch hatte ich einen Frauenarzttermin, zur Akupunktur und um die kleine Maus noch mal auszumessen. Alles prima, der Gebährmutterhals war nur noch auf einen Zentimeter und der Muttermund ganz weich.

Am Donnerstag durfte die kleine Maus auf keinen Fall kommen, laut Ben, denn da fand das erste Sommerfest der Kita statt und ich war noch mit der Kugel da. Auch Samstag konnte ich den Flohmarkt in unserem Garten starten.

Für meinen Mann war es enorm wichtig, dass sie generell am Wochenende nicht kommt, denn Sonntag, den 17.07. ist unser erster Hochzeitstag und er möchte da gerne jährlich mit mir etwas schönes machen.

Unsere kleine Maus fand das wohl nicht so toll, dass wir da was alleine ohne die Kinder machen wollen. Um 01.50 Uhr in der Nacht am Sonntag wachte ich mit einer Wehe auf, es machte einen leisen Knall und schon floss das Fruchtwasser aus mir. Ich sagte sofort „Schatz, die Fruchtblase ist geplatzt“ und musste lachen. Die Kleine weiß ganz genau was sie will. Mein Mann stand förmlich direkt im Bett und war sowas von nervös. Er rannte durch die Wohnung und packte die letzten Sachen.

Die Wehen kamen erstmal nicht wirklich, aber ich rief schon mal in unserer Wunschklinik an. Die sagten mir, dass sie momentan voll seien und ich noch die anderen Kliniken anrufen solle. Sollten auch diese voll sein, darf ich mich gerne noch mal melden.
Langsam fingen die Wehen immer regelmäßiger an. Mein Mann rief die andere Kliniken an, alle voll. Vielleicht unser Glück?
Er rief noch mal in der Wunschklinik an und wir durften sofort kommen. Oma und Opa kamen noch, um auf Ben aufzupassen und dann fuhren wir los.

Ich hatte nun Wehen im zweiminuten Abstand und musste sie auch schon veratmen.
Von der Tiefgarage der Klinik bis zum Kreißsaal hatte ich auch immer wieder Wehen.
Mein Mann durfte sofort mit ins Zimmer und dort wurde CTG geschrieben, die Wehen waren intensiv, aber total auszuhalten, ich lachte, machte Witze und freute mich einfach, dass wir bald unsere Tochter kennenlernen dürfen.

Nach der Stunde hat uns die Hebammenschülerin eine Badewanne gemacht, das Licht gedämmt und eine Duftlampe mit Lavendel abgemacht. Wir waren sofort entspannt als wir den Kreißsaal betraten.
Ich zog mich aus und setzte mich sofort in die Badewanne, es war einfach herrlich und die Wehen waren sofort angenehmer. Irgendwann wurde es mir auch zu warm und die Herztöne von der Kleinen waren nicht mehr optimal. Wir versuchten es und machten das Wasser kühler, die Hebammen und mein Mann brachten mir abwechselnd kalte Tücher, aber es wurde nicht besser. Also, leider raus aus der Wanne und ab ins Bett. Die Abkühlung tat mir gut, aber den Wehen absolut nicht.
Sie wurden sehr stark, so stark dass ich den Drang hatte zu pressen. Die Hebamme untersuchte mich - 7 cm offen aber der Kopf liegt nicht optimal und drückt so auf den Knochen, dass ich den Pressdrang habe.

Es wurde immer stärker und ich konnte nach ca zwei Stunden nicht mehr. Wir versuchten es zuvor mit Lachgas, das entspannte mich etwas, aber irgendwann konnte ich nicht mal mehr in den Wehenpausen, von gefühlt einer Minute, gar nicht mehr entspannen. Ich war so verkrampft, dass die Kleine keine Chance hatte, sich richtig zu positionieren.
Die Schmerzen waren ausschließlich im Unterleib und fühlten sich durch den Druck so an, als würde mein Unterleib aufreißen und verbrennen.

Ich entschloss mich zu einer PDA und bat darum. Der Anästhesist kam ein paar Minuten später, besprach alles mit mir uns legte dann nach ein paar Anläufen, wegen immer wieder eintretenden Wehen, die PDA. Jede Wehe vor der Wirkung der PDA ließ mich verzweifeln. Ich wusste nicht, wie ich mich bewegen sollte, verspannte komplett und konnte mich währenddessen nicht mehr bewegen.

Die PDA war unsere Rettung. Ich entspannte und strahlte wieder. Ich freute mich so sehr auf die restliche Geburt und dass ich weiterhin selbstbestimmt gebären kann.

Übrigens waren alle Hebammen ein Traum. Erst hatten wir eine Hebammenschülerin und eine Hebamme die fast kontinuierlich bei uns waren. Nach dem Schichtwechsel hatten wir wieder eine Schülerin und eine Hebamme. Alle vier haben sich zuvor meinen Brief mit meinen Wünschen ganz gründlich durchgelesen. Keiner klopfte an der Türe, sie kamen alle ganz leise rein. Sogar das Licht wurde gedämmt und als die Sonne aufging wurden die Vorhänge zugezogen. Ich wurde nur untersucht, wenn es nötig war oder ich es verlangt habe (insgesamt 3 mal während der Geburt)
Sie haben mich einfach machen lassen und haben mich ernst genommen und waren für mich da, sobald ich sie brauchte. Sie haben mich massiert, getröstet, Mut zugesprochen und mit mir gemeinsam geatmet.

Die PDA wirkte und ich merkte wieder so einen wahnsinnigen Druck. Dieses Mal nicht vorne sondern hinten als würde ich auf Toilette müssen. Ich sagte es der Hebamme und fragte, ob sie mich noch mal untersuchen könnte. Dies machte sie auch und sagte zu mir „pressen sie mal“. Ich machte es und sie sagte „ja sie liegen richtig der Kopf kommt, sie hat die perfekte Position gefunden“.
Ab da durfte ich bei den Wehen pressen. Ich freute mich so sehr, auch wenn es anstrengend war. Bei jeder Pause lächelte ich und sammelte erneut Kraft fürs Pressen.

Mein Mann setzte sich zur Hebamme, denn er wollte es auch sehen. Ich durfte das Köpfchen mit der Hand fühlen. Ich war im Vierfüßler und presste immer, wenn ich das
Gefühl hatte, hörte aber wieder auf.
Mein Mann sagte nach der Geburt „es war so schön wie immer wieder der Kopf kam und wieder weg ging“.

Dann kam eine starke Wehe und ich versuchte es mit ganzer Kraft und da war auch schon der komplette Kopf draussen. Die Hebammenschülerin durfte das Köpfchen halten und hat der Maus geholfen sich zu drehen. Es gab noch zwei Wehen und sie lag zwischen meinen Beinen. Ich hatte absolut keine Schmerzen nur diesen unglaublichen Druck, diese Kraft.

Ich nahm sie ganz alleine zu mir hoch und legte sie auf meinen Bauch. Was für ein irres Gefühl!

Nachdem die Nabelschnur auspulsiert war, durfte mein Mann diese durchtrennen.
Danach kam die Plazenta und die Hebammen haben uns diese ganz ausführlich gezeigt und erklärt. Wunderschön!

Nach ca. einer Stunde kam auch die Ärztin, die nach Verletzungen schaut. Leider hatte ich über einen Liter Blut verloren und mein Kreislauf sackte zusammen. Ich sagte ihnen, dass es mir nicht gut geht und sie versuchten immer wieder mit mir zu reden, damit ich bei Bewusstsein bleibe. Ich habe gemerkt, dass es mir immer schlechter ging und habe meinem Mann die kleine Maus gegeben. Er wurde dann direkt in ein anderes Zimmer gebracht.

Er sagte mir im Nachhinein, dass alle ziemlich aufgeregt waren und ganz viele Ärzte und Schwestern ins Zimmer kamen. Ich habe davon nicht mehr viel wahrgenommen.
Mir wurde ein zweiter Zugang gelegt und durch beide Zugänge wurde mir Kochsalzlösung gegeben. Ein Arzt hat mir etwas gespritzt und ein paar Minuten später war ich wieder da und mir ging es viel besser. Anschließend wurde ich an zwei kleinen Rissen an den Schamlippen und einem kleinen Riss an der Scheide genäht. Davon habe ich kaum etwas gespürt.

Mein Mann und unsere kleine Maus, namens Amelie wurden dann wieder raus geholt und ich durfte sie direkt anlegen. Ein unbeschreiblich schönes Gefühl und der Trubel war sofort wieder vergessen.

Amelie ist nun über ein Tag alt, wiegt 3550g und ist 50 cm groß, mit einem stolzen Kopfumfang von 35 cm.

Sie ist genau so wie ihr Bruder, total entspannt, ruhig und zufrieden. Einfach schön. Mal schauen ob es so bleibt.

Ich wünsche allen, denen eine Geburt bevorsteht eine ebenfalls selbstbestimmte und tolle Geburt. ♥️

Sandra

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Dir alles Gute,

Barbara (kidsgo-Tagebuch-Betreuerin)

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Tagebuch Sandra



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Selbstbestimmte Geburt, natürliche Geburt, Amelie Geburt, Stuttgart, Kreislauf, PDA