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Baby-Tagebücher

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.
43. Woche

Hitzewelle

Diese Woche hat es temperaturmäßig in sich. 35°C im Juni sind für Brudi und mich ganz schön anstrengend. Der kleine Kerl schwitzt selbst in der Wohnung wie blöd nur mit Windel bekleidet. Abhilfe verschafft da nur das regelmäßige Plantschen in der Badewanne oder unter der Dusche.

Mich verlangsamt das heiße Wetter etwas kreislaufmäßig. Ich bin nach dem schlechten Nachtschlaf teilweise echt zu gerädert, bestimmte alltägliche Dinge im Haushalt zu erledigen. Lieber versuche ich mich noch auszuruhen oder sogar zu schlafen, wenn Brudi sein Nickerchen macht. Oft komme ich erst gegen Mittag in Schwung. Abends pack ich dann meist in ein Powerstündchen alles was noch so ansteht und gehe dann früh schlafen.
Aber nun zur vergangenen Woche.
Montags steht erst mal das Auspacken der Taschen an und das Wäsche waschen. Brudi ist ein guter Helfer und sortiert mit. Nachmittags ist dann Ballett wie immer. Leider kann ich die Tänze meiner Töchter nicht wie versprochen anschauen, da bei den Kindern nach der Aufführung am Wochenende nun die Luft raus sei. Schade! Aber es gibt ja Videos davon. Auf dem Heimweg machen wir noch einen Stopp bei der Eisdiele, während Brudi im Kinderwagen powernappt.

Dienstags ist die Nacht ganz grauenhaft. Brudi möchte fast stündlich gestillt werden. Daher machen wir am Morgen gar nichts, sondern schlafen noch mal 2 ½ Stunden. Gegen Mittag füllen wir dann den leeren Kühlschrank. LH ruft an und hat Zeit, die Mädels abzuholen. Ist mir recht, dass Brudi nicht noch mal in die Gluthitze raus muss. So kommt er außerdem zu seinem 2. Schlaf, da dieser in der letzten Zeit oft durch das Abholen der Mädels nicht möglich ist, bzw. durch das Ein- und Aussteigen aus dem Auto jäh unterbrochen wird. Ich kann noch etwas Hausarbeit wegschaffen.

Mittwochs muss LH schon um 5.45 Uhr los aufgrund eines Auswärtstermines. Daher obliegt mir die Ehre, mit allen drei Kindern vor 7.55 Uhr bei der Schule zu sein. Aber, was soll ich sagen, wir wuppen das. Wir sind sogar schon um 7.22 Uhr da (LH verlässt dann erst normalerweise frühestens das Haus mit den Mädels) und können aufgrund der Uhrzeit glücklicherweise ohne Suche direkt vor der Tür parken, welch ein Luxus.
Dann bekommt Brudi sein Frühstück und ich bereite die Wohnung putzfertig vor, damit die Putzfee freie Bahn hat. Auch einige Rechnungen kann ich noch überweisen und auf dem Schreibtisch klar Schiff machen, während Brudis Morgensschläfchen. Dann treffe ich meine Freundin und ihr mittlerweile 3 Monate altes Töchterlein in deren Viertel auf dem Spielplatz, der herrlich kühl und schattig ist. Brudi kommt auf seine Kosten beim Schaukeln, an Bänken entlanglaufen und Sand futtern. Wobei, Wassermelone war auch dabei ;)
Dann erledigen wir noch den monatlichen Großeinkauf bei der Lieblingsdrogerie mit Parkplatz. Nach ein bisschen Ausruhen ist es dann auch schon wieder Zeit die Mädels abzuholen. Sonnenschein hatte Schnuppertag in ihrem zukünftigen Hort und ist total begeistert. Zuhause gibt es dann erst mal Eis aus dem Tiefkühler. Brudi ist mal wieder um seinen Nachmittagsschlaf gebracht worden und ist ab etwa 17.00 total durch. Da hilft nur kurzzeitig das Bad in der kühlen Wanne mit Sonnenschein. Gegen 18.30 Uhr versuche ich es mit Abendbrei, aber Brudi saut nur rum und der Brei landet überall, aber nicht wirklich im Mund. Was mich zusätzlich nervt, ist die Tatsache, dass ich auf Nachfrage erfahre, dass LH erst gegen 22 Uhr heimkommen wird. Er hätte es mir doch vor zwei Tagen gesagt, als er mich über den Auswärtstermin informierte. Sorry, im Familienplaner stand’s jedenfalls nicht und ich kann mich nicht an eine mündliche Info erinnern. Also fluche ich kurz vor mich hin in der Küche und mache Brudi dann ein Fläschchen, das er bereitwillig trinkt und dann selig schlummert. Problem gelöst. *Zähneputzen wird überbewertet.*

Die Nacht zum Donnerstag verläuft prima. Sonnenschein hat um 8.00 Uhr U9 beim Kinderarzt. Daher kann ich den Morgen etwas ruhiger angehen lassen und sie kommt in den Genuss, etwas länger liegen zu bleiben, unsere kleine Langschläferin. Dort kommen wir auch direkt dran. Wir verlassen die Praxis mit einer weiteren Erkenntnis: Sonnenschein hört auf dem einen Ohr wohl etwas schlechter. Dafür ist der Sehtest diesmal -anders bei der Schulärztin- mehr als perfekt. Wie dem auch sei, wir werden abklären lassen, bevor die Schule beginnt. Nachdem ich Sonnenschein im Kindergarten abgeliefert habe, kann ich noch schnell beim Elterncafé hereinschauen. Im Auto schläft mir Brudi natürlich ein. Um ein „Oh, wie schön, wir sind ja schon zuhause-Aufwachen“ zu vermeiden, entscheide ich spontan nun endlich mal wieder das Auto waschen und saugen zu gehen und bei der Gelegenheit auch mal den Staub des letzten Jahres im Innenraum zu beseitigen, inklusive der Einstiegsspuren im Kinderbereich. Brudi ist klasse, er wacht erst auf, als das Auto fertig gesaugt ist. Nach einem Plastikmilchsnack starten wir den Heimweg. Dort angekommen parke ich ihn im Kinderwagen, um in seiner Sichtweite schnell den Feinschliff in unserer Einfahrt zu erledigen. Brudi spielt anfangs brav mit der Wagenkette, meldet dann doch Protest an, weil er mich häufig nicht sieht. Das ist seine Art zu fremdeln. Doch da muss er kurz durch. *die 7 min Regel * Nachdem wir das Auto geparkt haben, gehen wir zur Belohnung eine Runde plantschen und seine gute Laune ist wieder hergestellt. Ich bekomme einen Anruf. LH scheint seine Aktion vom Vortag wohl doch noch einmal überdacht zu haben und bietet mir an, die Mädels erneut abzuholen. So kommt Brudi erneut nachmittags zu seinem Schläfchen und seine Batterien wieder aufzuladen. Im wahrsten Sinne des Wortes. Brudi kann nun auf das Sofa klettern!!! Mit 9 Monaten. Angefangen hat es damit, als ich vor ein paar Tagen die Großen verdächtigt habe, die Windelbox umgeschmissen zu haben, die immer auf dem Sofa steht mit Fieberthermometer etc. und ein Klares: „Das waren wir nicht!“ zu hören bekam. Nun kann ich es mit eigenen Augen sehen: Brudi läuft zur Ecke des Sofas, stemmt sich hoch, erst das eine Bein, stemmt weiter, das zweite Bein folgt, er sitzt und inspiziert die geheimnisvolle Box und klatscht. Auch scheint ihn das Hangeln seiner Schwestern zu inspirieren: Brudi hangelt wie ein Affe zwischen Tripptrapp und Tisch, am liebsten mit Kopf nach unten kamikazemäßig. Oder er schiebt den Stuhl vor sich her und benutzt ihn dann als Leiter, um auf den Tisch zu klettern. Bin ich froh, dass wir ne gute Unfallversicherung haben. ;) Die Mädels waren auch immer sehr agil. Aber an sowas kann ich mich in dem Alter nicht dran erinnern, oder hab ich mal wieder nur mal vergessen? Ich muss mal wieder in ihre Babybücher schauen. Einige tiefe Schränke haben jetzt auch wieder Kindersicherung, da Brudi nun im Stehen Schränke aufmachen kann und neulich fast das heilige Schokomus zu Bruch gegangen wäre.

Die schwüle Nacht zum Freitag schlaucht Brudi und mich wieder extrem. Ab 24 Uhr stille ich gefühlt stündlich. Das für den Vortag angekündigte Gewitter hat mit den drei Tropfen nicht wirklich für Abkühlung gesorgt. Sehr erfreut bin ich, dass Brudi beschließt, schon um 9.00 Uhr zu schlafen. Ich lege mich dazu und stelle mit Entsetzen fest, dass es bereits 11.30 Uhr ist, als wir aufwachen. Also mache ich uns schnell tagesbereit und gehe mit Brudi den Wochenendeinkauf erledigen. Dann gibt’s auch schon Mittagsessen. In letzter Minute treffe ich 14.45 Uhr beim Kindergarten ein, um Sonnenschein als Letzte abzuholen. *Im Boden versink*. Nachdem auch Goldkind abgeholt ist, gehen wir zu Fuß weiter zu meiner Schule. Meine ehemalige Klasse hat mich zu ihrem Abschiedsfest eingeladen. Es ist sehr nett, wieder auf Kinder, Eltern und Kollegen, aber auch auf ihre Geschwister, meine ehemaligen Schüler, zu treffen. Brudi wird wieder umgarnt von den Schülerinnen. Meine Töchter vergnügen sich derweil mit den anderen kleineren Geschwisterkindern auf dem Schulhof. Leider müssen wir uns nach 1 ½ Stunden schon wieder loseisen. Sonnenschein hat am Abend ihre Verabschiedung als Große im Kindergarten. Also schnell zu Hause den Sand abduschen, alle drei Kids und mich fein machen und wieder los. LH treffen wir bei meiner Schule, der Goldkinds dort vergessenen Schulranzen eingesammelt hat. Ich wusste, dass wir den vergessen würden. Sonnenschein ist sehr aufgeregt vor dem Auftritt: “Mama, weißt du, ich darf da in echt was durchs Mikrofon sagen.“ und rennt voraus in den Festsaal. Mit reichlich Verspätung beginnt dann die Aufführung. Einfach nur schön! Dann dürfen die Mütter mit den Kindern tanzen. Es wird mir endlich so wirklich bewusst. Ich muss mir echt die Tränchen verkneifen: Mein kleines, großes Kind kommt in die Schule! Anschließend feiern wir mit dem Rabbiner Schabbat und es gibt ein festliches Abendessen. An unserem Tisch herrscht eine gute Stimmung und wir sind erst gegen 22.30 Uhr zuhause. Ein wunderschöner Sommerabend!

Samstags schlafen wir alle lange aus und frühstücken gemütlich. Normalerweise ist bei uns Samstag ja ein Ruhetag…Aber heute halte mich mal nicht so daran…Es steht so viel an. Während Brudi schläft, beginne ich mit den Vorbereitungen für die Makkabiade. Ich kann es noch fast nicht glauben, dass unser kleines Abenteuer nächste Woche schon beginnt. Zunächst beginne ich ein kleines Nähprojekt, da ein sehr lieber Spieler noch mal Nachwuchs bekommen hat. Es wird ein Namenskissen mit Blumen. Anschließend schreibe ich TO DO-Listen und verstaue schon einmal erste Dinge in Wäschekörbe, damit ich in einer Woche nur noch einpacken und Koffer schließen muss. (Das mach ich immer so vor großen Reisen). Dann ist Brudi wieder wach und möchte Mittagessen. Als dann wieder der Rest aus der Synagoge zurück ist, geht’s mit der NY-Freundin samt Tochter auf den Spielplatz, LH ist derweil beim Friseur. Unter der Woche ist er dazu nicht gekommen. Abends dann das übliche Duschen. Brudi findet es klasse, wie das Wasser der Brause ihn kitzelt. Er hält sich nur noch mit einer Hand fest an der Badewanne und läuft sehr sicher. Ohne Probleme geht er danach ins Bett. Die Couch machen mir die Mädels streitig und schauen Confed-Cup. Goldkind ist nämlich zur Star-Torwartin ihrer Klasse aufgestiegen. Fußball steht grad hoch im Kurs, wobei ich dem Runden und dem Eckigen noch nie was abgewinnen konnte. Brudi ist jetzt schon ballverliebt. Ist halt der Junge ;)

Am Sonntag bin ich bis 10.30 Uhr alleine mit den Kids, da LH seit 5.30 Uhr im Büro ist, um Dinge wegzuschaffen für die nächsten 2 ½ Wochen. Ist aber kein Problem. Brudi schläft bis 9.00 Uhr und die Kids sind bis 8.30 vor dem IPad geparkt. Den Mädchen möchte ich gerne das Brötchen holen in der Bäckerei drei Häuser weiter beibringen. Aber es scheitert. Die Kleine ist Feuer und Flamme, aber die Große hat wie immer Angst vor neuen Situationen. Es artet in Krokodilstränen aus. Also packe ich mir Brudi in die Trage, lasse beide gemeinsam mit Einkaufszettel, Geld und Tasche bewaffnet die Straße überqueren, schicke sie sie zurück in die Bäckerei, als die Große vorm Schlange stehen erneut Panik bekommt und siehe da, nach 30 min haben wir dann doch wirklich Brötchen auf dem Tisch. Gut gemacht! Dann ist auch schon LH zurück. Erst spielen die Mädels noch ein Weilchen mit dem Kaufladen, den wir abends zuvor auf Wunsch vom Dachboden geholt haben, nachdem ich in der Woche Stück für Stück endlich mal wieder das Kinderzimmer durchsortiert hatte und wieder einige Spielsachen oben in die Boxen auf den Schränken wanderten bzw. in die Flohmarktkiste. Anschließend nimmt LH alle Kinder mit für die Spielplatzrunde, damit ich weiter für Israel packen kann. Bei der Gelegenheit werden auch endlich unsere Vorhänge wieder weiß und direkt wieder aufgehängt. Sommerputz so zu sagen.
Nach dem Mittagessen gehen dann beide Männer schlafen, während ich zum Yoga radle. Tut mir sooo gut! As ich heimkomme, sind meine Lieben auf dem Sprung für die 2. Spielplatzrunde. Ich habe kurz Zeit für mich, schreibe etwas an diesem Bericht und mache dann die Wohnung montagsbereit. Als wir wieder zu fünft sind, gibt es Abendessen nach dem Staub abduschen. Leider bekomme ich meine drei nicht um 20.00 Uhr ins Bett, bzw. Brudi nur kurzzeitig als unsere Videokonferenz für alle Trainer & Betreuer mit letzten Instruktionen vor dem großen Abenteuer startet. So sitzen wir als komplette Family in abwechselnder Besetzung vor dem PC –zur Belustigung der anderen TN- und lauschen, diskutieren und notieren.
Erst gegen 22.30 Uhr schlafen dann alle Kids gemeinsam in unserem Bett ein. Auf das frühe Aufstehen „freue“ ich mich.

Nun beginnt die letzte Schulwoche, vollgepackt mit Terminen. Ich hoffe, dass ich es noch vor Sonntag schaffe, einen Kurzbericht zu verfassen. Ob es gelingt, von Jerusalem aus regelmäßig Bericht zu schreiben, weiß ich noch nicht. Die nächsten 3 ½ Wochen werden auf jeden Fall sehr aufregend für uns alle.
Habt ne schöne Zeit & einen schönen Ferienstart, bzw. Vorfreude darauf…

Bis ganz bald,
Eure Sara


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Dir alles Gute,

Anke (kidsgo-Tagebuch-Betreuerin)

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Bild: Privat



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In diesem Beitrag geht's um:

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