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Baby-Tagebücher

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.
32. Woche

Heißes Bad bei erstem Schnee

Relax mit Babys – der Plan für den Winter steht.

Ich fahre schnell, kleine Schneeflocken prallen an meinem Gesicht ab, Jeppe lächelt mich durch das Dach der Lastenradkabine an. Ein Ausflug, das gefällt dem Baby. Seit Monaten möchte ich eine Schwimmgruppe gründen. Leider hatte bisher niemand so richtig Lust. Heute ist das anders. An der Therme in Eppendorf warten einige Moms mitsamt Babys, einige waren zuvor noch nie gemeinsam im Schwimmbad.

Das Bad ist wunderschön. 1914 eröffnet versprüht es noch heute den Charme der Jahrhundertwende. Große Kuppeln, riesige Sprossenfenster, atmosphärische Lichter, thermenwarmes Wasser – hier lässt sich der nahende Winter gut aushalten. Ich parke vor dem Eingang und freue mich auf wohlige Wärme. Auf den Straßen liegt eine dünne Schneeschicht, Bäume, Pfützen und Wiesen sind vom Frost überzogen.

Ich liebe diesem Ort. Vor zwei Jahren ging es mit Smilla wöchentlich in diese Therme. Unsere private Schwimmgruppe hatte zu Hochzeiten um die 40 Mitglieder. Aktiv vor Ort war also immer jemand anzutreffen und es gab kaum einen Termin, an dem unser Babyschwimmen ins Wasser fiel. Während draußen der Schneesturm tobte, lagen wir Erstlingsmamas mit unseren Babys im heißen Wasser, beobachteten durch die Bogenfenster das winterliche Treiben und bugsierten den anschließend schlafenden Nachwuchs ins nächste Café, um Mittagessenbedarf, Kaffeegelüste und Nachrichtenhunger zu stillen.

Jeppe liebt das plätschernde Wasser, den Springbrunnen, kaut auf seinem grünen Bade-Rochen, schäkert mit einigen Rentnern im Heißwasserpool, und schläft auf dem Nachhauseweg ein. Nächste Woche gibt es die Wiederholung unserer Unternehmung. Woche für Woche, bis die Kleinen irgendwann in ihre Kitas verschwinden und Vormittagsbespaßung à la Mama nicht mehr benötigt wird. Entspannung wird aber immer benötigt. Und so ist es doch praktisch, dass hier vorerst alle auf ihre Kosten kommen.

Leider ist Entspannung im Alltag nicht ganz so leicht. Irgendetwas ist immer und dann naht auch noch Weihnachten mit all seinen schönen Seiten und stressigen Aspekten. Am Wochenende eine heiße Badewanne, einmal die Woche Yoga – wenn dazwischen aber das zahnende Baby heult, die Wohnzimmerlampe ohne ersichtlichen Grund den Geist aufgibt, die Waschmaschine ebenfalls kapituliert, und die Mischbatterie der Dusche heiß und kalt nach Belieben mixt, wenn die bereits geschriebene E-Mail einfach im nirgendwo verschwindet, das Kleinkind zigmal hintereinander das selbe Buch lesen möchte und jeder Versuch Ordnung ins Chaos zu bringen scheitert, dann ist einmal die Woche Babyschwimmen in der Therme kein Allheilmittel.

Wie man diese Tage bewältigt, die morgens schon fies sind, über den Vormittag weiterhin nichts Gutes versprechen und sich am Nachmittag mit ihrer erschöpfenden, katastrophalen Gesamtheit preisgeben? Keine Ahnung. Irgendwie geht es allen Familien so. Niemand hat dafür eine Lösung. Alle versuchen das Beste daraus zu machen. Es gibt gute Momente und dann eben auch diese Tage, die einfach schlecht laufen.

Auf dem Hinweg zum Schwimmbad war heute Morgen alles schlimm. Nichts hatte zuvor funktioniert, alles war blöd und ich – natürlich – mal wieder viel zu spät. Nach drei Stunden im Warmen, nach nettem Geplauder und frisch geduscht sah die Welt völlig anders aus. Besser! Alles eine Frage der Einstellung. Heute gibt’s noch Plätzchenbacken, Kinderspaß und Freunde-Nachmittag; also doch noch ein sehr guter Tag!

Tagebuch Marisa



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Schwimmen, Babyschwimmen, Holthusenbad, Entspannung, Baden, Therme