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Die erste Vorsorge & kein Ultraschall - Tagebücher aus der Schwangerschaft von Anna aus Hitzacker

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.

11. Schwangerschaftswoche

Die erste Vorsorge & kein Ultraschall

Über Vitaminversorgung, Kindsbewegungen, Stillen in der Schwangerschaft, meine aktuellen Marotten und wie ich ohne Ultraschall zurechtkomme.

Hallo ihr Lieben,

Woahh, hab ich eine miese Laune! Ich möchte gerade einfach nur meine Ruhe haben. Irgendwo rumsitzen oder liegen und in Ruhe gelassen werden. Mit zwei kleinen Kindern klappt das ja leider so gar nicht. Das führt leider zu ganz schön mieser Stimmung zuhause. Die Kids wollen einfach bespaßt werden (wobei eh nichts richtig ist, was ich gerade anbiete) und suchen gerade leider am liebsten nach negativer Aufmerksamkeit. Ein Blödsinn folgt dem anderen und ich weiß einfach nicht mehr weiter. Sie machen nur Mist und streiten und wieder Mist.
Ich selbst bekomme einfach den Hintern nicht hoch. Alles fühlt sich so anstrengend an, ich habe ständig Kopfschmerzen und übel ist mir auch immer wieder. Laufe ich einmal die Treppe bei uns hoch, brennen mir die Oberschenkel. Unfassbar. Ich muss rülpsen wie zehn Bauarbeiter und hab ich schon gesagt, dass ich meine Ruhe will?!

Mein Mann entlastet mich wann er kann. Aber mit einem Vollzeitjob, der ihn erst zum Abendessen daheim sein lässt, ist diese Zeit einfach begrenzt. Am Sonntag hatte er dann einen totalen Durchhänger, den ich abgefangen habe mit Kindern und Haushalt. Das scheint meine Kräfte für die kommenden Tage irgendwie aufgebraucht zu haben. Montag waren wir wieder beim Sport und danach noch eine Stunde um den See spazieren. Wir haben es am Wochenende einfach nicht vor die Tür geschafft, was man den Kindern am Montag sehr angemerkt hat. Danach ging es uns deutlich besser. Sogar die Sonne kam raus und die Temperaturen waren etwas angenehmer. Eine kleine Pause haben wir noch auf einer Sonnenliege gemacht und einfach die Zeit dort genossen.
Danach war ich so k. o., dass ich zuhause erstmal eine Stunde mit dem Mini mitschlafen musste. Dienstag war die Laune trotzdem im Keller. Ich hätte gerne eine Tüte Motivation und Energie. Ich weiß gerade wirklich nicht, wie ich den Zustand ändern kann. Wenn ich mich doch aufzwinge um eine Wäsche anzustellen oder so, schimpfe ich dabei nur vor mich hin. Haaaach, ist das alles doof! Ich hoffe, das wird bald wieder besser. Ich fühle mich dem einfach ausgeliefert und weiß nicht wie ich es ändern kann. Es nervt!

Aber ich wollte euch in diesem Beitrag ja hauptsächlich über meinen ersten Vorsorgetermin berichten. Der war immerhin sehr schön. Also:
Meine Hebamme war am Donnerstag da. Leider war es sehr wuselig, weil die beiden Kleinen ebenfalls dabei waren und ihr unbedingt viel zeigen und mit ihr spielen wollten, nachdem sie die erste Scheu verloren hatten. Vielleicht muss ich für nächstes Mal doch die Oma bitten einen Spaziergang mit ihnen zu machen, sodass wir etwas Ruhe haben.

Der Midi (fast vier) war ganz begeistert, fragte allerlei und besonders die Blutabnahme und Urinprobe hat ihn sehr fasziniert.
Er fragte, wie man das Blut denn nun wieder in den Körper zurückbekommt? Die Aussage, dass das Blut nicht wieder in den Körper kommt und beides dann noch mit der Post weggeschickt wird, konnte er kaum glauben.

Wir haben dann erstmal ein wenig gesprochen wie es mir so geht, haben die Anamnese gemacht und den Mutterpass ausgefüllt. Ich habe jetzt ein Kreuz bei der Risikoschwangerschaft, weil ich ja über 35 bin. Uiuiuiuiuiui. *ironie off*
Da sie bereits meine letzten beiden Geburten zuhause betreut hat, brauchten wir über diese nicht groß sprechen, weil sie ja dabei war.
Dann haben wir auf meinen Wunsch noch Blut abgenommen und lassen dieses auf diverse Vitamine, den Eisen- und Ferritinwert (Eisenspeicherwert), sowie Toxoplasmose testen. Trotz Katzenkontakt und Gartengewühle ist da nämlich noch keine Immunität vorhanden. Beim Rest allerdings schon. Röteln, Ringelröteln, Cytomegalie - gegen all das bin ich natürlich immun, sodass ich mir darum keine Sorgen machen muss und das auch nicht nochmal überprüfen lasse. Das ist auf jeden Fall eine Erleichterung mit kleinen Kindern zuhause.

Für die Vitamine möchte ich gerne einen neuen Ausgangswert haben. In der letzten Schwangerschaft waren einige Werte ziemlich abgesackt. Sie waren wieder so weit aufgefüllt, aber da ich auch in dieser Schwangerschaft wieder stille, muss ich einfach aufpassen. Zuerst wird das Bauchbaby versorgt, dann das Stillkind und der Rest bleibt für mich. Wir stillen zwar nur noch abends und mittags zum einschlafen, manchmal zum Aufwachen und ab und zu in der Nacht, aber trotzdem benötigt es Ressourcen meines Körpers.

Erst in der zweiten Schwangerschaft habe ich verstanden, dass der Satz: „Sie müssen jetzt für zwei Essen.“ Gar nicht groß auf die Menge oder Kalorien abzielt, sondern das man doppelt so nährstoffreich essen soll. Das ist ein erheblicher Unterschied, der mir erst gar nicht bewusst war. Ich habe mich mehr und mehr mit dem Thema Ernährung beschäftigt und musste leider zu dem Schluss kommen, dass es mit einfacher Nahrung nicht mehr möglich ist, meinen kompletten Nährstoffbedarf zu decken. Obwohl wir unser Gemüse und einige Milchprodukte und Eier über einen regionalen Demeterbauernhof beziehen, wo die Sachen direkt angebaut werden. Daher nehme ich seit einiger Zeit ein Mikronährstoffkonzentrat und merke deutlich, dass es mir damit besser geht. Auch Omega 3 nehme ich in algenbasierter Form und merke dies schnell an meinem Gehirn, wenn ich es ein paar Tage nicht nehme. Ich bin reizbarer und unkonzentrierter. Das brauche ich also und außerdem macht es die Zellen durchlässig, um die (substituierten) Nährstoffe überhaupt richtig aufnehmen zu können. Daran erinnerte mich meine Hebamme nochmal. Natürlich nehme ich auch ein Folsäurepräparat. Letzte Schwangerschaft dachte ich erst, dass ich diese ganzen Ergänzungssachen nicht brauche mit Zusatzstoffen usw. Das war aber leider ein Irrtum. Gegen Ende der Schwangerschaft war mein Folsäurewert so im Keller, dass ich da nun besser für mich sorge. Nicht nur um einem offenen Rücken des Babys entgegenzuwirken, sondern auch für das Wachstum des mütterlichen Gewebes ist die Folsäure sehr wichtig. Und wachsen muss und soll das ja alles schön. Vitamin d gibt es auch noch, da ich da leider einen Mangel hatte und ich schauen möchte, wie weit die Auffüllung gediehen ist.
Und ich esse eigentlich sehr abwechslungsreich, bunt, regional und selbst gekocht. Und in der letzten Schwangerschaft hatte ich sogar sehr gesunden Heißhunger auf Vollkorn und massenhaft Gemüse.

Nun warte ich noch auf die Blutwerte und bin auf die Ergebnisse gespannt.

Das Tollste ist, dass meine Hebamme eine Fortbildung zur Schwangerschaftsmassage gemacht hat und jetzt Frauen zum üben braucht. Da habe ich mich direkt für gemeldet, weil ich nach so einem Angebot ohnehin schauen wollte. Eine Schwangerschaftsmassage habe ich noch nie gemacht und bin nun sehr gespannt darauf. Und zu meinem Vorhaben mir gutes zu tun passt sie perfekt. Dafür sehen wir uns dann schon Anfang Februar wieder. Ich freu mich drauf.

Während des Anamnesegesprächs fragte meine Hebamme direkt, ob ich schon was spüren würde vom Kindchen. Ich dachte, dass das so früh noch gar nicht möglich ist, aber tatsächlich spüre ich bereits seit der 10. Ssw. einen kleinen Ball. Dieser schiebt sich manchmal eine kleine Strecke an meiner Bauchdecke entlang. Ganz leicht von rechts nach links. Und dann ist es auch wieder weg.
Diese Woche hat mich das Baby das erste mal so richtig begrüßt. Dieser kleine Ball drückte sich richtig von innen an meinen Bauch als wollte es sagen: „Hallo Mama, hier bin ich. Spürst du mich?“ So ein schöner Moment. Das wird immer häufiger, aber noch nicht täglich. Meist, wenn ich abends im Bett liege.
Das Paddeln, Blubbern und Seifenblasenplatzen spüre ich aber noch nicht.
Die Hebamme sagte das wäre die Gebärmutter. Ich habe zwar keine Ahnung warum sie da so rumwandert, aber eingebildet ist es definitiv nicht. Vielleicht schwimmt das Baby ja dadrin durch meinen Bauch :D ich weiß es nicht. Muss ich die Hebamme unbedingt noch fragen. Auch bei der vierten Schwangerschaft lernt man noch dazu. In der ersten Schwangerschaft habe ich das Baby erst um die 20. Ssw. gespürt. Und das ohne Vorderwandplazenta. Erstaunlich wieviel früher es nun ist. Also mach dir bitte keine Sorgen, wenn du dein Baby noch nicht spüren solltest!

Kleiner Nachtrag: Heute Abend bei 10+6 habe ich die ersten Paddelbewegungen von meinem Baby gespürt. Es kam wieder hoch zur Bauchdecke und blubberte daran einen Moment. Es hat sich wie ein ganz leichtes kitzeliges Streicheln angefühlt. So ein schöner Moment. Als ich meine Hand auflegen wollte um Hallo zu sagen, zog es sich fix wieder zurück.

Insgesamt haben wir knapp anderthalb Stunden für den Termin gebraucht und werden uns dann in vier Wochen zum nächsten Vorsorgetermin wieder sehen.

Ich habe euch ja schon erzählt, dass ich das Thema Schwangerschaft sehr natürlich angehe und erstmal zu keinem Ultraschall gehen werde ohne medizinische Indikation. Für viele ist das unvorstellbar und ich werde gefragt, wie ich das nur aushalte, da dieser Blick in den Bauch natürlich für einen Moment den beruhigenden Nachweis gibt, dass alles dadrin in Ordnung ist. Deswegen möchte ich euch erzählen wie ich die ersten Wochen herumbekomme. Denn natürlich mache auch ich mir zwischendurch Sorgen, ob alles am richtigen Platz sitzt, ob es noch lebt, ob alles gut ist. Ich weiß auch, dass das nicht für alle Frauen der richtige Weg ist, besonders wenn man schon Komplikationen wie Eileiterschwangerschaft oder Fehlgeburt hinter sich hat. Ich finde die Schwangere muss sich sicher und wohl fühlen. Das ist der Kernpunkt für die Vorsorge, wie auch die Geburt. Und beides sollte so gestaltet sein, dass sich die Schwangere/Gebärende sicher fühlt. Das sind für jeden andere Dinge die dieses Gefühl hervorrufen und ausmachen. Und das ist ok so!
Ich fühle mich so am wohlsten und möchte euch dabei ein Stück mitnehmen.

In der ersten Schwangerschaft habe ich mich auch von Schall zu Schall gehangelt. Seit ich gar keinen Ultraschall mehr machen lasse, werde ich aber tatsächlich immer gelassener. Klar kann was schief gehen. Aber das liegt nicht in meiner Hand. Ich achte auf mich, gönne mir Ruhe, Pausen und Bewegung und versuche mich so gut es geht mit Nährstoffen aufzustellen. Das kann ich aktiv tun, um dem Baby die bestmöglichen Bedingungen zu schaffen.
Der Alltag tut seine Ablenkung dazu.
Die ersten Wochen finde ich auch immer schwierig, bis ich das Kind spüren kann. Ab da habe ich für mich einen verlässlichen Indikator. Wo Bewegung ist ist auch ein schlagendes Herz. Das habe ich in der letzten Schwangerschaft gemerkt, während derer ich keinen einzigen Ultraschall hatte. Mit dem Auftauchen der regelmäßigen Kindsbewegungen schwand mein Wunsch nach einem Ultraschall im selben Maße.

Die Statistik ist mit jedem Tag mehr auf unserer Seite und solange ich keine Symptome eines Abgangs habe, gehe ich einfach davon aus, dass alles in Ordnung ist und mein Baby fleißig wächst. Symptome einer falschen Einnistung machen sich bis zur 8. Ssw. bemerkbar. Diese ist nun deutlich überschritten und noch immer ist alles prima. Keine Schmerzen, außer das ziehen vom Wachstum und keine Blutungen.
Klar bin ich aber auch mal unsicher. Wenn ich mich einen Tag so gar nicht schwanger fühle, die Symptome mal weg sind und überhaupt wie kann da einfach so ein kleines Menschlein gebaut werden, ohne das man da groß was von merkt?

Ich lese mir gerne in der Schwangerschaftsapp oder aus dem Babynewsletter durch was in der Woche beim Baby passiert, sich bildet und wächst. Das versuche ich für mich zu visualisieren. Wie sich die kleinen Hände mit allen fünf Fingern bilden, wie sich das Herz mit all seinen Kammern bildet, wie sich die Wirbelsäule aufbaut, usw. Ich weiß nicht, ob es Einfluss hat. Aber so habe ich das Gefühl mit positiver und unterstützender Aufmerksamkeit bei meinem Baby und seinem Entwicklungsprozess zu sein.
Abends im Bett, wenn alle anderen Kinder schlafen, lege ich gerne meine Hände auf meinen Unterbauch und schicke dem Baby einen Gruß, spüre hin und freu mich, dass es da ist. Das ist unser kleiner Moment. Und zu diesem Moment kommt es nun manchmal hoch und drückt mich im Bauch. Diese Schwangerschaft kommt mit so einer herrlichen Ruhe im Bauch daher. Das ist einfach schön. Habe ich glaub ich schon erzählt. Erstaunt mich aber immer wieder.

So. Jetzt hab ich doch wieder etwas positiven Mut geschöpft, obwohl ich Sorge habe, dass hier gerade ein Magendarminfekt ausgebrütet wird. Na wir werden sehen. Entweder meld ich mich nächste Woche später, oder ich erzähl euch was über ein paar schöne Tage und meine Schwangerschaftsmassage. Drückt mir bitte die Daumen, dass es letzteres ist! Der letzte Magendarminfekt vor einem Jahr war echt die Hölle und das brauch ich nicht nochmal!

Liebe Grüße von Anna

Tagebuch Anna

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