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Tagebücher aus der Schwangerschaft von Julia

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.

8. Schwangerschaftswoche

Anstrengende Tage

Die Übelkeit bestimmt meine Tage und ich realisiere diese Schwangerschaft jeden Tag ein bisschen mehr

Hallo ihr Lieben,

diese Woche stand ja wieder ein Termin bei meiner Frauenärztin an, da sie dann erstmal für ein paar Wochen im Urlaub ist. Auf dem Ultraschall konnte man erkennen, dass der kleine Punkt schon etwas gewachsen ist und erstmals wurden auch Herztöne festgestellt. Dieser Besuch hat mir glücklicherweise geholfen, die Schwangerschaft weiter zu realisieren und eine Bindung zu dem kleinen Wesen in meinem Bauch aufzubauen. Komischerweise ging das nämlich in meiner ersten Schwangerschaft rückblickend viel schneller. Ich hatte auch damals Ängste und Sorgen aber die große Freude schob diese oftmals einfach zur Seite. Dieses Mal brauche ich anscheinend viel länger, die Emotionen an mich heran zu lassen. Vielleicht liegt es aber auch einfach daran, dass ich jetzt viel weniger Ruhe und Zeit für mich alleine habe. Unsere kleine Maus hält uns mit ihren knapp eineinhalb Jahren natürlich auch noch ganz schön auf Trab.

Die Myome in meiner Gebärmutter sind immer noch klein und weit genug von dem Zwerg weg, sodass sie bisher weiterhin keine Probleme verursachen. Meine Frauenärztin meinte sogar, dass ich es in Erwägung ziehen könnte, natürlich zu gebären. Letztes Mal war das durch die recht frischen Operationsnarben ein undenkbares Szenario, aber nun ist ja alles gut verheilt und aus ihrer Sicht würde nichts dagegensprechen. Es ist natürlich noch früh, sich darüber schon den Kopf zu zerbrechen, aber ich behalte das Thema mal im Hinterkopf.
Die Übelkeit hat letzte Woche leider keinen kurzen Zwischenstopp bei mir eingelegt, sie hat mich jetzt vollkommen erfasst und ich kriege meinen Alltag gerade mal so hin. Also, schwanger sein ist definitiv nicht mein bevorzugter Seinszustand. Ich weiß natürlich, dass es einigen Frauen prächtig geht und man ihnen das dann auch förmlich anzusehen scheint, ich hingegen sehe blass und übermüdet aus. Dicke Ränder unter den Augen unterstreichen das noch. Na ja, was solls, ich hoffe einfach auf Besserung nach den ersten drei Monaten und versuche bis dahin, die Zähne zusammen zu beißen. Meine Ärztin hatte mir zwar ein noch recht neues Medikament gegen die Übelkeit verschrieben, doch obwohl mir dadurch weniger schlecht war, kam ich mit den starken Nebenwirkungen nicht so gut zurecht. Ich war extrem müde und fühlte mich wie weggetreten, dazu kamen noch starke Kopfschmerzen. Seit ein paar Tagen nehme ich jetzt Nausema, Vitamine für ein besseres Wohlbefinden in der Schwangerschaft, und ich glaube, die helfen tatsächlich etwas. Man sollte keine Wunder erwarten, aber seit der Einnahme ist die Übelkeit erträglicher geworden. Übrigens heißt Übelkeit bei mir nicht, dass ich auf Essen verzichten müsste – ganz im Gegenteil, manchmal habe ich das Gefühl, nur während ich irgendetwas kaue, geht's mir einigermaßen gut. Ich hoffe, das zieht sich jetzt nicht über die gesamte Schwangerschaft.

Einen kleinen Schreck hatte ich dann vorgestern Morgen, ich hatte ganz leichte, minimale Schmierblutungen. Ich weiß, dass das in den ersten Wochen immer mal vorkommen kann, jedoch ist mir eben auch klar, dass sie auch ein erster Hinweis auf eine nicht intakte Schwangerschaft sein könnten. Ich beobachte das jetzt erstmal weiter und versuche ruhig zu bleiben und mich etwas mehr zu schonen. Komischerweise hat mir dieser morgendliche Schrecken emotional auch etwas Klarheit verschafft. Die Angst, dass etwas schief gehen könnte, zeigt mir, wie sehr ich doch schon an dem kleinen Pünktchen in meinem Bauch hänge und ich habe mir vorgenommen, weniger über mein Unwohlsein zu klagen.

Ein ganz anderes Thema, die Hebammensuche. Bei meiner Tochter hatte ich mir – ein bisschen auch aus Naivität heraus – keine Hebamme gesucht. Ich wusste, dass es ohnehin schwierig sein würde, eine Hebamme zu finden, schließlich hört man das überall. Als es dann nach der Geburt so überhaupt nicht mit dem Stillen klappen wollte, hat mir meine Frauenärztin noch schnell jemanden zur Nachsorge gefunden. Unsere liebe Hebamme kam dann eine gute Woche nach der Geburt das erste Mal zu uns. Dieses Mal habe ich sie daher sofort kontaktiert und bin total froh, dass sie uns nun von Anfang an betreut.

Momentan plagt mich ab und zu das schlechte Gewissen, da ich meinen Arbeitgeber noch nicht eingeweiht habe. Dieses möchte ich erst nach meinem nächsten Besuch bei der Gynäkologin tun, etwa zu Beginn der 13. SSW. Auch sonst wissen es bisher nur unsere Eltern und eine meiner engsten Freundinnen. Es geht mir dabei aber gar nicht darum, dass in den ersten drei Monaten noch mehr schiefgehen kann als im zweiten und dritten Schwangerschaftsdrittel. Ich möchte die ganze Situation einfach noch ein bisschen für mich selbst sortieren und genieße daher durchaus mein kleines Geheimnis.

Euch wünsche ich eine schöne Woche, alles Gute.

Eure Julia

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Anke (kidsgo-Tagebuch-Betreuerin)

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In diesem Beitrag geht's um:

Schwangerschaftsübelkeit, Ultraschall, Herzschlag