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Tagebücher aus der Schwangerschaft von Leandra

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.

6. Schwangerschaftswoche

Unerwartet, aber dennoch sehr Willkommen

Ich bin schwanger und jetzt? Mein erster Termin beim Frauenarzt. Morgenübelkeit und sehr viel Schlaf. Panik und Freude.

Vor zwei Wochen erfuhr ich von meiner Schwangerschaft. Ich hatte eine Woche zuvor meinen 25. Geburtstag im Kreise meiner Liebsten gefeiert und rechnete nicht damit, dass mein Leben wenige Tage später Kopf stehen sollte. Ich wollte den Schwangerschaftstest schon beiseitelegen und mich wieder an meine Ausarbeitung für die Uni setzen, da erschien der zweite Strich auf dem Test.

Atmen, Atmen, Atmen! Panik! „Nein, dass kann nicht sein. Und jetzt? Sicherlich ist der Test falsch. Was mache ich denn jetzt?“
Meine Reaktion, die kleine Schwester anrufen. Die wusste dann auch erst einmal Rat. „Jetzt atme erst einmal!“. Auf die Idee bin ich auch schon gekommen. Sie riet mir einen Termin bei meiner Frauenärztin auszumachen und mich erst einmal zu beruhigen.

Also hieß es warten. In zwei Stunden sollte mein Freund nach Hause kommen. Als er dann heimkam und ich schon in der Tür stand, fragte er gleich: „Stimmt etwas nicht?“. Ich: „JA!!!“. Er: „Bist du schwanger?“. Darauf folgte viel Freude, Panik, Freude und noch mehr Freude. Zu sehen, wie glücklich diese Nachricht meinen Freund machte, ließ mich ruhiger werden. Zusammen würden wir das schon schaffen.

Am Mittag waren wir zu einer Wohnungsbesichtigung in Lübeck eingeladen. Mit vielen Gefühlen im Herzen und unzähligen Gedanken im Kopf machten wir uns auf den Weg zu der Wohnung. Ein Altbautraum, kernsaniert und tatsächlich finanzierbar. Wir bewarben uns für die Wohnung im 3. OG. Man kann es ja immerhin mal probieren.

Als kleiner Einwurf eine Erklärung unserer aktuellen Lebenssituation: Mein Partner und ich führen eine Fernbeziehung zwischen Lübeck und Göttingen. Ich studiere in Göttingen im dritten Mastersemester. Mein Freund wohnt in Lübeck und hat nach seinem Theologiestudium, begonnen Medizin zu studieren. Für den Sommer/Herbst ist der Umzug nach Lübeck geplant, um mehr Zeit zusammen zu haben. Ich werde weiter in Göttingen studieren und dort meinen Abschluss machen. So war bisher der Plan! Aber die sind ja bekanntlich zum Verwerfen da.

Am Nachmittag ging es dann zu einem unbekannten Frauenarzt (da ich in Lübeck noch keinen habe) um uns die Schwangerschaft offiziell bestätigen zu lassen. Zunächst waren wir froh am Freitagnachmittag überhaupt einen Termin bekommen zu haben. Wir wollten Gewissheit haben und nicht länger warten. Leider war der Termin dann ein Graus. So hatten wir uns den ersten Termin beim Frauenarzt nicht vorgestellt. Wenig einfühlsam und im gebrochenen Deutsch erklärte uns der Arzt, dass ich schwanger bin. Die vaginale Untersuchung macht es nicht wirklich besser. „Ob ich nächste Woche nochmal vorbei kommen kann um den Mutterpass abzuholen?“. Nein danke! Daher freue ich mich nun um so mehr auf meinen zweiten Termin, bei meiner Gynäkologin in Göttingen. Hoffentlich wird uns dort der richtige Rahmen gegeben um unser Kind willkommen zu heißen.

In den darauffolgenden Tagen meiner Schwangerschaft fühlte ich mich super. Ich strahlte und war viel mit Freunden unterwegs. Wir erhielten die Zusage für die Wohnung in Lübeck, suchten nach einer passenden Küche und schauten uns schon einmal die Babybetten bei dem Möbel-Schweden an. Unser Glück war perfekt. So könnte es weitergehen. Schwanger sein ist schön!

Am Sonntag, den 27.05., landete ich dann wieder auf dem Boden der Tatsachen. Es plagt mich seit Tagen eine schwere Morgenübelkeit, ich liege nur noch flach und muss mich mehrmals am Tag übergeben. Auf der Arbeit habe ich mich krankschreiben lassen und das Studium muss nun auch erst einmal hintenanstehen. Zum Glück konnten wir den Termin bei meiner Gynäkologin vorziehen und nun geht es schon heute zum Ultraschall. Ich hoffe, ein paar Tipps zu erhalten wie ich besser mit der Übelkeit umgehen kann. Ich mache mir Sorgen, da ich nichts runter bekomme. Ich möchte nicht, dass mein kleiner Krümel unterversorgt ist.

Ein Gespräch mit der Gynäkologin und meiner Hebamme haben mich schon einen großen Schritt weitergebracht, auch wenn ich immer noch das Bett hüte. Ich trinke nun viel Ingwertee, esse kleine Portionen alle paar Stunden und nehme ein Homöopathisches Mittel gegen die Übelkeit. Da dieses leider nicht so gut angeschlagen hat, probiere ich ab heute ein Mittel aus Belgien. Meine Hebamme hat es mir empfohlen, da es im Vergleich zu dem anderen weniger müde machen soll. Nach der Einnahme verschlafe ich tatsächlich den gesamten Tag. Einen Versuch ist es wert. So viel zu meiner Schwangerschaftsübelkeit.

Ansonsten war der Termin bei meiner Gynäkologin so schön wie erhofft. Sie hat sich viel Zeit für uns genommen und wir konnten ganz in Ruhe den Herzschlag unseres Kindes beobachten. Unser kleiner Schatz wächst hervorragend. Da wurden glatt ein paar Tränen aus den Augenwinkeln gewischt, vor allem bei meinem Partner. Ein schöner Moment, den wir im Herzen behalten werden.

Wenn alles gut verläuft, geht es für uns am Freitag trotz Übelkeit Richtung München. Mein Schatz hat in weiser Voraussicht einen Sitzplatz in Fahrtrichtung für mich reserviert. Wir besuchen eine alte Freundin und machen uns ein gemütliches Wochenende in den Bergen. Dort kann ich mich ausruhen und werde gleich von zwei lieben Menschen umsorgt.

Soweit erst einmal von mir. Unten seht ihr unseren ersten Ultraschall. Auch mit der Schwangerschaftslektüre haben wir schon begonnen. Dazu mehr in den kommenden Wochen.

Eure Leandra

Bild: Privat



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In diesem Beitrag geht's um:

Schwangerschaftstest, Hebamme, Übelkeit