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Tagebücher aus der Schwangerschaft

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.
25. Schwangerschaftswoche

Mutter werden - Frau bleiben...

Nestbautrieb mit unerwünschter Hilfe und Schwestern unter sich...

Während sich Antonias Berichte mittlerweile fast wie ein Krimi lesen, kann ich nicht viel Besonderes bezüglich der Schwangerschaft aus der vergangenen Woche zu berichten. Aber ehrlich gesagt bin ich sehr froh darüber und auch Antonia würde Euch bestimmt viel, viel lieber über Alltagsdinge berichten. Ich wüsste überhaupt nicht momentan, wie wir so eine Situation hier handeln sollten. Denn ein Krankenhausaufenthalt würde natürlich erst einmal alles zusammenbrechen lassen. Davor hatte ich auch beim zweiten Kind immer Sorge, dass die Schwangerschaft einen plötzlich so richtig aus dem Alltag reißt und ich nicht mehr für die schon vorhandenen Kinder da sein kann. Durch meinen Armbruch und den im Sommer folgenden Beinbruch im vergangenen Jahr habe ich ja eine Idee davon bekommen, was es heißt, als Mutter plötzlich auszufallen. Und in der Situation war ich immerhin zu Hause und die Sorgen betrafen nur ein paar gebrochene Körperteile.
Also bin ich sehr dankbar, dass mich nur ein dicker werdender Bauch, ein gelegentlicher Krampf im Bein und ein wenig Sodbrennen an die Mühen einer Schwangerschaft erinnern. Sonst genieße ich die häufigen Kindbewegungen und verfalle gelegentlich in einen ersten Putz- und Aufräumwahn. Der Nestbautrieb hat mich bei allen Kindern gepackt und so turnte ich noch in der 41. Schwangerschaftswoche auf der Leiter rum, weil die Küchenschränke unbedingt noch einmal von oben geputzt werden mussten. Momentan überwiegt noch die Aufräumphase und ich sortiere fleißig aus, was uns nur Platz und Zeit wegnimmt. Unerwartete Hilfe im negativen Sinne haben wir auch noch mal von „unseren“ Kellerdieben bekommen, die tatsächlich ein weiteres Mail in unseren Keller eingebrochen sind. Ich war echt geschockt davon am Wochenende, weil das mittlerweile nach einem gezielten Einbruch aussieht und es fühlt sich einfach schrecklich an, wenn so in den Privatbereich (auch wenn es nur der Keller ist) eingedrungen wird. Die beiden Mädchen fanden den Polizeibesuch zwar spannend, aber wir sind mehr als genervt von dem Ganzen.
Schwanger prallen solche Situationen einfach auch schlechter an mir ab. Ich rege mich über alles viel ausgiebiger auf und bin gleichzeitig sauer, dass da jemand mir und meinem kleinen Baby solchen Stress bereitet.
Aber ich habe diese Woche auch etwas für meine Entspannung getan und den ersten Termin bei der Psychologin gemacht, bei der ich auch die Fortbildung zur geburtsvorbereitenden Hypnose hatte. Erst mal hat sie sich meine Sorgen und Ängste bezüglich der Geburt angehört, bevor wir diese etwas genauer eingekreist haben. Viele meiner Bedenken resultieren sicher noch aus der ganz anders verlaufenen Geburt unserer großen Tochter. Aber mitnehmen aus dieser ersten Stunde werde ich schon mal, noch besser in der Schwangerschaft und auch unter der Geburt für mich zu sorgen und klar zu kommunizieren, was ich brauche. Also genau das, was ich immer allen „meinen“ Frauen mit auf den Weg gebe. Aber mir selbst stehe ich da wohl oftmals selbst im Weg. Und ein voll gefüllter Alltag lässt natürlich auch wenig Raum, aber es ist so wichtig, einfach auch mal nur schwanger sein zu dürfen. Den nächsten, dann hypnosespezifischeren Termin haben wir in zwei Wochen. Da mein Mann mit war, war dies auch ein Termin, bei dem wir uns nur mal als werdende Eltern fühlen durften, was sehr schön ist.
Unsere Babysitterin hat uns am Wochenende einen kinderfreien Abend und damit einen Kinobesuch ermöglicht. Diesmal war ihre knapp drei Jahre jüngere Schwester mit und es war sehr wohltuend diese beiden sehr harmonischen und entspannten Schwestern zu erleben. Denn unsere beiden Damen sind hier gerade überwiegend im Streitmodus unterwegs inklusive hauen, kneifen und Haare ziehen. Das ist soooo nervig und ich kann meine Mutter rückblickend so gut verstehen, denn meine Schwester und ich haben uns auch nichts geschenkt. Trotzdem haben wir heute ein sehr gutes Verhältnis. Deshalb bin ich sehr gespannt, welche neue Dynamik unser Baby in unsere Familie bringen wird. Mit den Streitereien muss man wohl leben lernen, sobald man mehr als ein Kind hat. Unsere Babysitterin erzählte, dass ihre Mutter, wenn sie nach Hause kam und die Schwestern streiten hörte, sie einfach noch mal zehn Minuten um den Block gegangen ist. Meist hatte sich dann alles schon geklärt und die Situation war für alle entspannter. Was für eine gesunde Selbstfürsorge. Das werde ich mir mal merken, wenn unsere Kinder größer bzw. sogar in der Pubertät sind. Denn gehts der Mutter gut, gehts auch den Kindern gut.
Also bloß nicht die Frisörbesuche im ersten Babyjahr aufgeben.
Für Väter trifft das natürlich auch zu.
Darum gönne ich mir jetzt noch einen Kaffee, bevor ich meine kleinen Damen abhole und zum Schwimmkurs weiter hetze...

Ich wünsche Euch eine schöne Woche mit vielen entspannten „Und jetzt mal nur ich!“- Momenten

Anja



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Kommentare von Lesern:

Stefanie, Frankfurt29.03.2012 13:32

Hallo Anja,
Danke für deine prompte Antwort. Ja, trance-aehnliche Zustände trifft das Ganze ziemlich gut. Kann mich daran erinnern dass ich ganz oft die Augen geschlossen hatte und ganz bei mir war. Die Wehen habe ich als Druck in Erinnerung nicht als Schmerz. Auch ohne Hypnobirthing. Aber mich hat das so neugierig gemacht, dass ich das jetzt ausprobieren werde. Meine Trainerin wird auch für mich eine CD individuell besprechen. Ich versuche es dich wissen zu lassen wie's dann letztendlich war.
Auch dir alles Gute weiterhin...

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Anja, Berlin28.03.2012 20:41

Liebe Stefanie,

große eigene Erfahrungen habe ich bisher noch nicht, aber in dem Kurs war eine Kollegin, die schon länger so mit den Frauen arbeitet. Sie hat viel Positives berichtet. Das Ganze hat ja nix mit der Show-Hypnose zu tun, die man aus dem TV kennt. Im Grunde übt man vor der Geburt ein, in eine tiefe Entspannung zu gehen bzw. durch bestimmte Sugestionen den Wehenschmerz zu mindern/ auszuschalten. Durch das regelmäßige Üben lernt man halt, recht schnell in diesen Zustand zu kommen. Frauen, die gut und in Ruhe durch die Geburt gehen kommen ja auch oft ohne Hypnobirthing-Kurs in diese Trance-Zustände zwischen und während der Wehen. Die doch meist nicht ganz so intime Krankenhausatmosphäre erschwert dies aber oft. Frauen, die vorher die Selbsthypnose erlernt haben, können sich aber auch in dieser Umgebung besser in ihre Geburtsarbeit begeben. Das ist so in etwa die Idee von Hypnobirthing. Ich werde von meiner Hypnosetherapeutin wohl noch eine von ihr besprochene, auf mich zugeschnittene Cd zum Üben erhalten. Da werde ich Dir nach dem nächsten Termin vielleicht mehr berichten können.
Vieles aus dem Hypnosbirthingbereich wird auch in einer guten Geburtsvorbereitung vermittelt (die Frauen in ihrer Kraft stärken; positive Bilder von der Geburt entwickeln; Ängsten durch Aufklärung begegnen; Atem- und Entspannungstechniken). Ich wünsche Dir einen guten Kurs, aus dem Du viel für Dich mitnehmen kannst und natürlich eine kraftvolle und schöne Geburt nach Deinen Vorstellungen.
Liebe Grüße, Anja

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Stefanie, Frankfurt28.03.2012 11:28

Hallo Anja,
Ich freue mich jede Woche auf deine Berichte. Ich habe eine Bitte, kannst du nächste Woche mal bisschen was zu Hypnobirthing schreiben. Hab mir jetzt auf jeden Fall das Buch bestellt. Meine erste Geburt war sehr positiv und ohne Ängste trotz 36 Stunden Dauer wg. Einleiten. Diesmal würde ich nur gerne -wenn moeglich- auf das Dolantin zum Schluss verzichten und stattdessen Selbsthypnose in den Rucksack packen. Ich mache ab heute /34. SSW einen Crash-Kurs / zu den Atemtechniken. Mich würden deine eigenen Erfahrungen bisher und Wichtiges aus dem Hypno-Leiter-Kurs interessieren. Danke + LG

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