Liebe gleicht Stress aus
Zu diesem Schluss kamen Forscher der US-Universität Rochester. Erstmals konnten sie in einer Untersuchung belegen, dass eine erhöhte Konzentration von Stresshormonen in der Schwangerschaft die spätere Lernfähigkeit von Kleinkindern beeinträchtigt – dass diese negativen Effekte jedoch ausbleiben, wenn ein Kind im Säuglingsalter Fürsorge und Geborgenheit erfährt. Für ihre Studie entnahmen die US-Wissenschaftler um den Psychologen Thomas O‘Connor bei 125 Frauen in der 17. Schwangerschaftswoche Fruchtwasserproben, um den Cortisol-Spiegel zu messen. Dieses Stresshormon produziert der Körper in Belastungssituationen, um Kraftreserven freizusetzen. Im zweiten Schritt untersuchten die Psychologen die kognitiven Fähigkeiten der 17 Monate alten Kleinkinder, ließen sie spielen, puzzeln und führten Erinnerungstests durch. Außerdem analysierten sie die Beziehung zwischen Mutter und Kleinkind, indem sie das Kind in einem Raum abwechselnd von der Mutter und einer fremden Frau betreuen ließen.
Vorgeburtlicher Stress schadet dem Kind
Das Ergebnis: Vorgeburtlicher Stress schadet dem Kind, er wirkt sich negativ auf dessen kognitive Fähigkeiten aus. Ohne sichere Bindung zur Mutter bleiben diese Schwierigkeiten bestehen. Sie verschwinden aber fast völlig, wenn die Mutter ihrem Baby ein hohes Maß an Zuwendung und Liebe gibt. „Wenn weitere Studien diese Ergebnisse bestätigen, werden wir nicht nur daran arbeiten müssen, Stress während der Schwangerschaft zu reduzieren, sondern wir müssen vor allem Mamas und Papas Fürsorge für das Baby fördern“, so Studienautor Thomas O’Connor.