Ein deutsch-australisches Pärchen auf Heimaturlaub mit Überraschung im Gepäck - was dahinter steckt, werdet ihr ab sofort von mir erfahren! Hoffentlich habt ihr Lust meine Geschichte zu verfolgen!
Woche 6/7
Liebe Leser und Leserinnen,
mein Name ist Stefanie Bergmann, ich bin 33 Jahre alt und komme ursprünglich aus Südniedersachsen, lebe jetzt allerdings seit 2012 in Australien. In Australien lebe ich in einem kleinen wunderschönen Ort namens Ceduna, in dem ich auch meine große Liebe im Pub im Jahre 2007 kennengelernt habe.
Ich bin Lehrerin und habe Englisch und Sport studiert und für mein Studium musste ich in ein englischsprachiges Land gehen. Damals wollte ich eigentlich nur nach England oder Australien, aber Australien war natürlich von Anfang an spannender und der Kontakt zu meiner Au-pair Familie war auch sofort super. Ich wurde schließlich als Nannie für 3 Kinder ausgewählt, worunter zwei 3-jährige Zwillinge (Mädchen/Junge) und eine 12-jährige Tochter waren. Im Juli 2007 machte ich mich alleine auf dem Weg nach Australien. Fast am Ende meines Australienaufenthalts habe ich dann meinen Mann Andrew kennengelernt, der Farmer ist und aus einer großen Familie stammt. Andrew ist 30 Jahre alt und hat drei Brüder, wobei einer sein eineiiger Zwillingsbruder ist.
Nach einigem Hin- und Her-Reisen haben wir im Jahre 2011 in Deutschland geheiratet und im Jahre 2012 sind wir nach Australien ausgewandert. Als wir uns in Ceduna eingelebt hatten, wollten wir eine Familie gründen. Doch leider klappte das nicht und wir haben uns ärztlichen Rat geholt und machten zahlreiche Tests, jedoch gab es keine genauen Diagnosen. Allerdings habe ich seit Jahren PCO Symptome und dadurch ist es für mich schwieriger, schwanger zu werden. In dieser langen Zeit mit vielen Untersuchungen und immer wieder negativen Schwangerschaftstests hatten wir uns schon fast mit der Tatsache abgefunden, dass wir kinderlos bleiben. Wir haben in der Zwischenzeit unsere berufliche Zukunft abgesichert, indem ich an meiner Schule in Ceduna als einzige Fremdsprachenlehrerin für Deutsch alle Klassen unterrichte und mein Mann hat sich stark in die Farmwirtschaft seiner Familie eingebracht. Trotz dass wir in einem kleinen Paradies am Meer in Südaustralien in unserem eigenen Haus wohnen, vermisse ich meine deutsche Familie häufig.
Wir versuchen – seit unserer Auswanderung – einmal pro Jahr nach Deutschland zu kommen. Das hat bisher auch immer geklappt. Wir konnten inzwischen an vielen runden Geburtstagen und der Goldenen Hochzeit meiner Eltern teilnehmen. Zudem bekommen wir auch viel Besuch aus Deutschland. Meine Eltern waren schon zweimal da und einige Freunde und Familienmitglieder haben uns in den letzten fünf Jahren besucht.
In der Zeit, in der wir in Australien sind, treffen wir viele Freunde im Pub oder gehen an den Strand. Wir machen viele Wochenendausflüge nach Adelaide oder in die nähere Umgebung. Dort verbringen wir viel Zeit. Und trotzdem lässt sich ein Kinderwunsch nicht unterdrücken.
Seit Mitte Dezember 2016 sind wir zum „Heimaturlaub“ in Deutschland und ganz überraschend, unerwartet und irgendwie gerade ungeplant nach so langer Zeit, bemerkte ich, dass ich überfällig war. Was für eine Überraschung und das gerade zu diesem Zeitpunkt: zu Weihnachten! und zu Hause in Deutschland! Was macht man, wenn man überfällig ist? Erst in die Apotheke oder erst zum Arzt? Wir entschieden zum Arzt zu gehen und dort wurde ein Bluttest gemacht. Wenige Stunden später, als mein Mann und ich gerade beim Shoppen waren, klingelte mein Handy. Am anderen Ende meldete sich die Sprechstundenhilfe und gratulierte uns zum „nachträglichen Weihnachtsgeschenk“. Mein Hals war wie zugeschnürt und ich konnte gar nichts antworten. Ich habe mich einfach so wahnsinnig gefreut und war zu Tränen gerührt. Mein Mann hatte in der Zwischenzeit im Geschäft gewartet und ich habe zunächst ein „Pokerface“ aufgesetzt. Nachdem ich ihn einige Minuten habe warten lassen, konnte ich mir mein Grinsen aber nicht mehr verkneifen und er fiel mir um den Hals, umarmte mich und tanzte mit mir durch den Laden. Die Leute haben sich bestimmt ihren Teil gedacht, aber das war uns egal! Nun stehe ich also am Anfang meiner ersten Schwangerschaft und warte mit Spannung und Freude auf jede weitere Woche.
Heute möchte ich euch aber noch eben erzählen, wie wir meiner deutschen Familie von unserem Glück erzählt haben. Als wir von unserem Shopping-Ausflug kamen, hatten wir bereits einen kleinen Nuckel gekauft, den wir stolz gleich beim Eintreten ins Haus meinen Eltern entgegen gestreckt haben. Meine Mama hat es sofort verstanden und war sehr glücklich! Mein Papa hat einen Moment gebraucht und sich dann aber auch sehr mit uns gefreut! Danach haben wir meine Schwestern angerufen und sie zum Kaffee eingeladen. Als angeblichen Grund haben wir die Vorstellung des neuen Familienmitglieds – des neuen Hundes unserer Eltern - vorgegeben. Haha, weit gefehlt! Es wird bald ein weiteres neues Familienmitglied geben! Aber das haben wir erst erzählt, als alle zusammen saßen! Da war die Freude groß, weil alle Familienmitglieder ja wussten, wie lange wir schon ein eigenes Baby haben wollen und meine Schwestern ja beide bereits eigene Kinder haben.
Ich hoffe, ich habe euch ein bisschen neugierig auf mich und meine Geschichte gemacht und werde bereits nächste Woche erzählen, wie alles weitergeht!
Bis dahin, seid herzlich gegrüßt!
Eure Steffi