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Baby-Tagebücher von Iris

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

Nachbericht

Ein letztes Mal Hallo

Zu viert hat sich einiges verändert.

Zuerst möchte ich mich zu den Kommentaren äußern.

@ Brygida: Nicht so ganz, es war auf wenige Berichte in monatlichen Abständen ausgelegt. Sodass dies heute der letzte ist.

@ Katrin: Man trennt Geschwister in den meisten Fällen, da es ein hohes Konfliktpotenzial birgt. Oft ist es so, dass einer die leiblichen Eltern liebt und einer sie hasst. So dass es zu großem Stress im Alltag kommt und das geht nicht. Melanie und ihr Bruder sehen sich alle 6 Wochen bei den Besuchskontakten und auch mal zwischendurch.
Bevor Kinder in Dauerpflege kommen, haben die leiblichen Eltern eine Vielzahl von Hilfen erhalten, damit diese klar kommen können. Erst wenn dies alles nix nützt, entscheidet ein Gericht, ob die Kinder in Obhut genommen werden.
Grundsätzliche Erziehungsziele legen wir mit den Eltern und dem Jugendamt in regelmäßigen Gesprächen fest. Aber der Alltag liegt bei uns und muss bei uns geführt werden. Wir müssen die Wut und die Trauer der Kinder darüber aushalten, dass ihre Eltern die Hilfe nicht annehmen und nicht für sie sorgen konnten. Die Kinder wollen in ihrem Umfeld sein, wie alle anderen und die haben nur einmal Eltern. Wir gehen sehr offen damit um, aber Leo hat bis jetzt nur wenigen seiner Freunde erzählt, dass er noch eine andere Mama hat. Er will einfach normal sein, so wie alle. Kinder suchen die Schuld bei sich, dass sie schuld sind, dass die Situation so ist, wie sie ist. Und diesen Druck müssen wir ihnen nehmen. Sie sind nicht Schuld. Die Eltern haben die Situation verursacht und das nun sicherlich nicht vorsätzlich, aber sie kennen es nicht anders. Wir loben die Eltern bei den Kindern für ihre Weitsicht, dass sie es den Kindern ermöglichen, bei uns zu sein. (Natürlich für sie verständlich ausgedrückt). Ja, beide Kinder werden bis sie erwachsen sind bei uns bleiben. Das wurde vom Gericht so festgelegt.

So, aber jetzt zu den letzten Wochen. Diese standen für Leo unter dem Zeichen des Abschieds nehmen vom Kindergarten. Nächste Woche ist er schon ein Schulkind. Der Kindergarten hatte viele Aktionen geführt um den Kindern den Übergang einfach zu machen. Sie haben ein tolles Abschiedsfest gemacht. Die Kinder hatten einen Tanz und Lieder geübt. Zuvor gab es eine sehr schön gestaltete Messe und anschließend die Feier im Garten des Kindergartens bei tollem Wetter. Alle bekamen ihre Schultüten und ihre Mappen und noch einen Brief. Darin hatte eine Erzieherin alle "Mitschulkinder" gefragt, was sie an den anderen toll finden und diese tollen Sätze aufgeschrieben. Ich fand dies besonders schön. Bei Leo standen viele wirklich tolle Sachen, die anderen scheinen ihn zu mögen.

Ein Teil der Eltern haben noch ein Grillfest für die Kinder ausgerichtet, auch dieses war sehr schön, auch wenn die Kinder alle sehr aufgedreht waren, war es eine gelungene Sache und den Eltern tat es gut zu sehen, dass alle irgendwie gleich sind. Leider wollten nicht alle Eltern mitmachen.

In den Ferien war Leo eine Woche mit seiner Freundin zu einer Ferienfreizeit in einem naturkundlichen Museum. Ich hab die beiden auf dem Weg ins Büro dort hingebracht und wieder abgeholt. War schon komisch wieder eine ganze Woche ins Büro zu fahren, wo ich doch jetzt schon seit einiger Zeit nur noch ein oder zweimal in der Woche fahre. Aber Abends ein müdes Kind abzuholen ist auch nicht schlecht, die Beiden fanden es toll und möchten nächstes Jahr gerne wieder.
Durch meinen langen Urlaub im Mai, habe ich jetzt ja nur noch eine gute Woche. Von daher kam es mir sehr gelegen, dass der Kindergarten nur drei Wochen Ferien hat. In der zweiten Woche war Leo noch ein paar Tage bei meiner Mutter. Die wohnt circa 100 km entfernt von uns und sieht ihren Enkel daher auch nicht so oft. Jetzt in der dritten Woche, genießen wir unseren Urlaub im Emsland. Wir haben ein tolles Hotel und auch dass die beiden Kinder sich ein Zimmer teilen, klappt ganz gut. Allerdings muss sich abends zum Einschlafen immer jemand dazu legen, da Mel sonst ständig Leo anquatscht und dieser bereitwillig Antwort gibt. Daher kamen die beiden am ersten Abend nicht zur Ruhe. Wir haben uns daher für die paar Tage angewöhnt uns dazuzulegen, dann ist innerhalb weniger Minuten Ruhe. Die Gegend kann ich sehr empfehlen, wir haben schon schöne Ausflüge zum Beispiel in den Freizeitpark Schloss Dankern oder auch auf die Insel Borkum gemacht.

Am Dienstag ist schon die Einschulung, wir sind alle ganz gespannt.

Mel macht gerade riesige Entwicklungsschritte. Hat sie, als sie vor circa vier Monaten zu uns kam nur einzelne Wörter gesprochen, sprich sie seit einigen Tagen auch oft schon Drei-Wort-Sätze. Sie kann die Personen bei uns mittlerweile schon gut auseinanderhalten und von vielen auch schon die Namen. Sie läuft immer größere Strecken, so dass der Kinderwagen oft schon nicht mehr gebraucht wird. Sie macht Leo fast alles nach.
Fängt auf dem Spielplatz an zu klettern und schaukeln - auf der großen Schaukel klappt auch schon. Auch essen kann sie für ihr Alter schon recht gut. Das Essen spielt längst nicht mehr so eine große Rolle wie am Anfang. Bei der Bereitschaftspflege und auch bei uns, hat sie am Anfang alles in sich hinein gestopft, was sie bekommen konnte. Mittlerweile lässt sie ihren Teller einfach stehen, wenn sie satt ist. Sie muss nicht mehr alles haben und sagt eben auch nein.
Die beiden Besuchskontakte mit ihren Eltern waren sehr unterschiedlich, einer ist ganz gut gelaufen - der andere nicht so gut. Aber mal sehen, wie es weitergeht.

In vier Wochen wird die kleine Maus schon zwei. Wahnsinn wie die Zeit vergeht. Als ich sie zum ersten Mal bei der Bereitschafts-Pflege gesehen habe, war sie gerade ein Jahr geworden und ein ganz kleines und eingeschüchtertes Mäuschen. Jetzt ist sie eine aufgeweckte kleine Prinzessin, die unser Familienleben sehr bereichert. Leo und sie sind wie Geschwister. Bei unserem Ausflug nach Borkum sind wir darauf angesprochen worden, wie sehr Leo dem Papa ähnelt und Mel mir. Wir haben es nicht aufgeklärt, es geht Fremde einfach nichts an. Außerdem hatten wir Leo ja auch versprochen, in seiner Gegenwart anderen gegenüber nicht mehr darüber zu sprechen, dass sie nicht unsere leiblichen Kinder sind. Nachdem Mel zu uns gekommen war, haben natürlich alle Leute gefragt und wir haben es erzählt, aber das war für ihn nicht schön, er wollte es einfach nicht. Er möchte es so normal wie möglich, er möchte bei anderen nicht auffallen. Ich finde, diesen Wunsch haben wir zu akzeptieren.

Auch das Taufgespräch haben wir zwischenzeitlich geführt. Der Pastor war völlig angetan von ihr.

Jetzt muss ich nur noch dringend die Liederhefte für den Gottesdienst fertig machen, irgendwie läuft mir gerade die Zeit weg. Mit zwei Kindern ist es doch völlig anders als mit einem, ich finde es verdoppelt sich nicht nur, sondern potenziert sich. Hinzu kommt, das mehr an Terminen, die wir jetzt doppelt haben: Besuchskontakte und Kontakte mit dem Jugendamt. Meine Stundenreduzierung bringt mir etwas Luft.

Zum 1. Dezember kommt Mel in den Kindergarten. Sie kommt in meine Wunschgruppe (kleine Altersmischung und nur 15 Kinder). Das war zwar ein kleiner Kampf mit der Kindergartenleiterin, da sie eigentlich in eine Gruppe mit Vorschulkindern sollte. Aber so ist es jetzt super. Auch wenn sie jetzt erst 3 Monate später geht, als man uns ursprünglich angeboten hat. Ich freu mich schon und sie sich auch. Letzte Woche sagte sie morgens schon mal "Mel Kindergarten gehen!"

So, jetzt verabschiede ich mich von Euch. Ich möchte mich bei Euch für die vielen positiven Kommentare bedanken, bei den Sponsoren für die vielen Geschenke beim ersten Tagebuch und bei Anke und dem kidsgo-Team für die Möglichkeit dieses Tagebuch zu schreiben. Ich hoffe, es macht dem ein oder anderen die Entscheidung für eine solche Art der Familiengründung leichter.

Liebe Grüße,
Iris



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Kommentare von Lesern:

Silke aus Nordhessen14.08.2017 13:03

Ich habe mich über deine Berichte aus dem etwas anderen (und doch im Alltag so gleichen) Familienleben gefreut. Habe schon dein erstes Tagebuch gelesen, als unsere zweite Tochter unterwegs war. Ich wünsche euch 4 und allen, die ihr zu eurer Familie dazu zählt, alles Gute!

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