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Baby-Tagebücher von Ingrid

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

3. Woche

Wachstumsschub

Wir haben nun kein Frühchen mehr. Beide Mäuse nehmen zu - trotz Schnupfen!


Hallo, Ihr Lieben!

Leider habe ich diese Woche wenig Zeit für das Tagebuch, ich hatte allein gestern drei feste Termine (Krankengymnastik, Zahnarzt und Hebamme) auf dem Programm, außerdem den üblichen Kindergartenshuttle und die Gartenbaufirma fing mit ihren Arbeiten an. Dabei wird die alte Gartenhütte abgerissen, ein Fundament gemacht und auf neuen Betonpflastersteinen ein neues Gartenhaus gebaut. Daher kommt der Wochenbericht erst heute.

Mo:
Am Pfingstmontag haben wir den Opa besucht. Wir haben ihn im Pflegeheim abgeholt und waren in seinem Lieblings-Restaurant. Alle drei Mädchen waren brav, sodass wir ziemlich entspannt essen konnten. Die Zwillinge haben sich nicht einmal beschwert, als sie nach dem Essen von Hand zu Hand gereicht wurden. Dem Opa wurden sie allerdings nicht auf den Arm gegeben. Ich hätte das auch gemacht - nur allein für ein Foto fürs Erinnerungsalbum, aber rechts und links vom Opa saßen Papa und Onkel, die wohl Angst hatten, er könnte die Babys fallen lassen. Immerhin hat er sie später noch gestreichelt und mit ihnen erzählt, als wir noch für ein paar Minuten mit in seinem Zimmer im Pflegeheim waren.

Di:
Die Hebamme ist weiterhin sehr zufrieden mit uns, die Physiotherapeutin leider nicht. Ich bin im Rücken, besonders im Schulter-Nacken-Bereich, so verspannt, dass sie gar keine Krankengymnastik für meine Arthrose machen kann, sondern erst einmal einige Wochen reine Massage einplant. Das falsche Liegen in der Schwangerschaft macht sich jetzt so richtig bemerkbar, der Körper freut sich wohl über die Entlastung durch die Geburt und zeigt, dass jetzt wieder mehr auf den Rücken geachtet werden muss. Heute hat der Papa Geburtstag, führt uns in die l'Osteria aus und wieder sind unsere Töchter brav im Restaurant. Wir werden echt verwöhnt von unseren Süßen!

Mi:
Der Mittwoch war ein alltäglicher Tag.

Do:
Ein Blumenstrauß in zartem Rosé traf ein, an den Rosen, Pfingstrosen und Gerbera habe ich auch heute noch richtig Freude. Das kidsgo-Team hatte mich damit noch zur Geburt überrascht - durch die Pfingstfeiertage kamen die Blumen etwas später.
Seit Donnerstagmorgen habe ich wieder etwas stärkeren Wochenfluss, erst bräunlich, seit Freitag hellrosa und so stark wie meine normale Blutung. Die Hebamme und die Klinikärzte sagen mir, dass dies (noch) nicht besorgniserregend ist. Ich soll es nur genau beobachten, mich körperlich schonen und zum Gynäkologen oder in die Klinik gehen, wenn ich Fieber, Kreislaufprobleme oder Schmerzen bekomme.

Fr:
Beim Besuch der Hebamme kann Nele nun schon glatte 3000 g vorweisen und Cari 2700 g. Dass sie trotz des Schnupfens so gut zugenommen haben, spricht dafür, dass ich genug gegessen und getrunken habe, sie also durch die Muttermilch gut versorgt werden. Beide befinden sich wohl im ersten echten Wachstumsschub, das erklärt auch den ständigen Hunger. Sie schlafen heute gut, sodass ich endlich Zeit finde, sie bei der Beihilfestelle, bei der privaten Krankenversicherung und fürs Kindergeld anzumelden. Mein Schreibtisch knurrt mich schon an, weil ich mich nur noch so selten sehen lasse. Wie gut, dass ich also etwas Zeit an ihm verbringen konnte. Faul, wie ich bin, habe ich an die Nonomo Federwiege, die ich in meinem Arbeitszimmer aufgehängt habe, eine Schnur gebunden. Nun kann ich am Schreibtisch sitzend die Wiege in Bewegung halten und meine beiden Süßen schlafen friedlich.

Sa:
Ein unaufgeregter Tag, den wir mit Einkaufen, Baumarktbesuch und im Garten verbracht haben. Erstaunlich, wie oft wir in allen Läden auf die Zwillinge angesprochen wurden. Manchmal mit ziemlich dämlichen Sätzen wie "Sind das Zwillinge?" - "Ja!" - "Alle beide?" Ja, was sagt man auf die zweite Frage? Ich antworte momentan noch freundlich, weil ich mir denke, dass die Leute einfach ihrem offenen In-den-Kinderwagen-Starren die Peinlichkeit nehmen wollen, indem sie ein Gespräch anfangen, aber gar nicht so genau wissen, was sie sagen sollen. Aber wir haben uns auch schon unkonventionelle Antworten auf diese Fragen überlegt, z.B. "Sind das Zwillinge?" - "Nein, nur die linke ist von uns. Die rechte lag in einem Kinderwagen in der Gemüseabteilung und da dachten wir, warum eigentlich nicht?!' "oder "Sind das Zwillinge?" - "Nein, die rechte ist zwei Jahre älter, aber zart gewachsen!"

So:
Nun ist die alte Gartenhütte endlich leer und kann morgen abgerissen werden, damit die Gartenbauer diese Stelle für die neue Hütte pflastern können. Das waren am Sonntag nur noch ein paar letzte Handgriffe, bevor wir nach Lechenich gestartet sind. Dort hatte sich der Papa mit seiner Citroen DS zu einem Oldtimertreffen angemeldet. Da er aber nur vier Gurte in dem Schätzchen hat, fuhren wir mit zwei Autos. Die Große erkundete den Marktplatz mit dem Laufrad, während ich den Zwillingswagen durch die angeblich an Autos interessierten Menschen schob und alle drei bis vier Meter wieder von einem neugierigen Menschen auf die Zwillinge angesprochen wurde. Ich freue mich zwar an dem Interesse und den netten Wünschen, dass man aber einfach in den Wagen greift und eins der schlafenden (!) Babys anfasst oder gar in die Wange kneift, geht mir dann doch zu weit. So freundlich ich alle Fragen beantworte, so klar und unzweideutig wurde daher nach den ersten Übergriffen mein "Nur anschauen, nicht anfassen!", sobald eine Hand Richtung Wagen geführt wurde. Ich habe schon in der Schwangerschaft diese Übergrifflichkeiten gehasst, wenn mir fremde oder nur vom Sehen bekannte Menschen (Briefträger, Supermarktkassiererin, andere Hundehalterin,...) einfach an den Bauch fassten. Nach etwa einer Stunde haben meine Mädels und ich daher auch das Weite gesucht und den Papa mit seinem Hobby allein gelassen.

Als nächstes stand "Mama-Premiumzeit" für die Große auf dem Plan: Wir stellten den VW-Bus ganz nah an einem Erdbeerfeld ab, ließen die Seitentür offen stehen und gingen Erdbeeren pflücken. Ohne die Babys, die friedlich im Auto schliefen und zu denen ich natürlich sofort hingeflitzt wäre, wenn sie sich gemeldet hätten. Nur meine große Tochter und ich. Sie genießt die Zeiten sehr, in denen sie mich tatsächlich oder vermeintlich für sich allein hat. Mit welcher Gewissenhaftigkeit und Sorgfalt sie die Beeren auswählte, begeisterte mich richtig. Am Ende hatten wir ein gutes Kilo im Korb gesammelt, natürlich wanderte die eine oder andere Beere auch sofort in den Mund. Das machen wir in der Erdbeersaison noch öfters, wir hatten viel Spaß miteinander.

Höhepunkt des Tages war ein Besuch beim Tag der offenen Tür in der Wildkräuterei in Köln-Marsdorf. Dort half die Oma unserem Freund und Bäckermeister Herbert beim Verkauf seines Wildkräuterbrots und anderer köstlicher & gesunder Brote. Während ich mich über die dort ins Leben gerufene Food Assembly informierte, grüne Ökotomaten aus der Eifel probierte und handgemachte Seifen beschnupperte, tobte die Große mit anderen Mädchen durch das weitläufige Gelände. Schon nach wenigen Minuten hatte sie ihr Herz an ein süßes Minischwein namens Schnitzel verloren. Die Babys genossen Kuschelzeit bei Oma, Herbert und mir. Auch das Stillen war gar kein Problem in den gemütlich hergerichteten Innenräumen. Eine Besucherin machte mir sogar von sich aus einen Platz auf dem Sofa frei. Ein anderer Besucher grinste mich an und sagte dann: "Mit stillender Mutter wird das Bild dieser Veranstaltung erst so richtig rund!"

Eine schöne Feiertagswoche wünsche ich euch, vielleicht ja sogar endlich mit Platschbeckenwetter!

Eure Ingrid



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Kommentare von Lesern:

Madlen10.06.2015 19:45

Das scheint ja gut mit euch zu klappen.Ich habe nur 2 Kinder,mit Abstand von 4 Jahren.Und bei uns läuft e s nicht so rund,der Große kommt zu kurz,Mama-prmium zeit kann man bei uns vergessen.Naja,nicht zu ändern.Da muss er durch,auch wenn es hart ist.Aber unser kleines >Schreikind braucht momentan mehr Fürsorge

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Sandra, Berlin07.06.2015 17:35

Liebe Ingrid,

magste mal erzählen, welche Tragehilfe Du benutzt und wie Du beide trägst? Gern mit Foto ;o).

Ach ja, die netten Mitmenschen! Fremde Kinder anfassen, geht ja gar nicht!
Ich wurde attackiert, weil ich meine Kinder getragen (Glückskäfer Tragesack, TT, Ergo Carrier) und in der in der Öffentlichkeit gestillt habe. Ab der dritten Schwangerschaft wurde von fremden Menschen laut gezählt, kommentiert: "Wie bei Zille!", "Drei sind einer zuviel." All diese Dinge haben mir sehr weh getan.

Ich wünsche Dir alles nur erdenklich Gute. Du wirkst sehr souverän, hast viel erreicht und darfst stolz auf Dich und Deine süßen Kinder sein!

Herzliche Grüße

Sandra

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Claudia aus Berlin02.06.2015 13:50

Liebe Ingrid,
es ist wirklich beneidenswert, wie pflegeleicht deine Kinder sind. Ich habe nur zwei, der Kleine ist jetzt ein Jahr. Aber von entspannten Ausflügen ins Restaurant sind wir weit entfernt! Es ist ein wahrer Kraftakt.
Es ist toll zu lesen, wie "einfach" der Alltag mit gleich drei Kindern sein kann. Vor dieser "Leistung" habe ich wirklich großen Respekt!
Ich wünsche euch einen tollen Sommer und dass sich deine drei Mädchen weiterhin so prima entwickeln!
Alle Liebe. Claudia

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