Über Schnuller, Milchbank und Gespräche in Babysprache
Wir hatten ein wunderbares Wochenende. Wir haben aufgeräumt, lange geschlafen, Zeit für uns beide gehabt und mit Ruben war es sehr entspannt. Ich habe die gemeinsame Zeit mit den Jungs sehr genossen.
Den Termin bei der Milchbank habe ich nun abgesagt. Ich habe noch keine Milchpumpe und weiß nicht, wie viel Milch neben Rubens Mahlzeiten über bleibt. Das was nebenbei heraustropft, ergibt 160 ml. Es sollten ja 230 ml sein. Vielleicht wäre das mit einer Pumpe kein Problem, aber ich habe mich vorerst dagegen entschieden. Stattdessen haben wir einmal ausprobiert was passiert, wenn man Ruben die aufgefangene Milch im Fläschchen anbietet. Von mir nimmt er es gar nicht. Da denkt er sicherlich, ich bin verrückt geworden, ihm solch ein Würgeding in den Mund zu stecken. Bei Benjamin scheint er mit dem Sauger zu spielen, aber Trinken geht anders. Im Notfall wäre es schon gut, wenn er Fläschchentrinken kann, aber vielleicht muss man einfach weiter üben.
Mit dem Schnuller klappt es etwas besser; zumindest manchmal bis selten. Mir ist aufgefallen, dass besonders gegen Abend sein Saugbedürfnis steigt. Dann scheint er sein gesamtes Händchen in den Mund stopfen zu wollen und zu futtern. Ich denke, einen Schnuller kann man mehr oder weniger mühsam wieder abgewöhnen. Einen Daumen hat man immer am Start. Zum Glück habe ich mit Stillen, Brustwarzen und Co keine Probleme. Ich würde ihn ja sonst an der Brust nuckeln lassen, aber mein Milchspendereflex ist dermaßen stark, dass er, wenn er nur nuckeln möchte, sich zum einen immer verschluckt und zum anderen lautstark ärgert. Außerdem bin ich dann immer voller Milch. Abends, wenn wir das Gefühl haben, er schafft die Kurve zum Einschlafen nicht, versuchen wir den Schnuller. Manchmal versteht er wie es funktioniert, sehr oft nicht.
Eine Neuerung ist ein gewinnendes zuckersüßes Lächeln. Er schafft es mittlerweile wesentlich konzentrierter Gesichtern oder Dingen zu folgen. Ebenso habe ich den Eindruck, man könne sich mit Ruben unterhalten. Wenn er anfängt zu brabbeln, versuche ich dann in Babysprache zu antworten und warte mit welchem Glucksen er reagiert. Es macht einfach so unheimlich Freude mit ihm. Das hätte mir nie jemand erklären können, wie bereichernd so ein Knopf sein kann. Umso schrecklicher, wenn Ruben sich leider immer noch ab und an abends mit Bauchschmerzen quält. Seine Schreivariationen sind mittlerweile vielfältig geworden und haben an Lautstärke erheblich zugenommen. Ebenso das herzergreifende Schluchzen, wenn es ihm schlecht geht.
Bei meinem Rückbildungskurs lerne ich ja in der ersten halben Stunde Babymassage. Das ist wirklich toll. Ich denke Ruben ist dafür noch etwas zu klein, wenn ich die Reaktionen der Babys, die alle bereits im September geboren wurden, beobachte. Aber für später lohnt es sich zu lernen.
Ansonsten habe ich versucht zwischendurch zu lernen. Bzw. muss ich mir überhaupt erst einmal einen Überblick über die Themen verschaffen und einlesen. In der Hoffnung mir währenddessen etwas zu merken.
Wenn Benjamin da ist, ist das wesentlich entspannter. Ich bin auch entspannter. Ich kann mir nicht vorstellen, wie Alleinerziehende das schaffen. Unglaublich, was die stemmen müssen!!!
Da Benjamin am Freitag Gerichtstermine den Tag über hat, werde ich vielleicht noch mal meine Eltern besuchen. Das war sehr schön beim letzten Besuch. Zudem waren meine Großeltern so enttäuscht, dass ich nur so kurz da gewesen bin.
Mittwoch wird Ruben schon acht Wochen alt und mein Wochenbett ist offiziell vorbei. Wahnsinn!!! Was in den letzten Tagen geschehen ist! Wochen und im ganzen letzten Jahr. Benjamin schaut immer noch ab und an ungläubig zu Mini herunter und wundert sich, dass da nun ein kleines Menschlein liegt, in das er so sehr verliebt ist.
Liebe Grüße, Judith