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Tagebücher aus der Schwangerschaft

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.
21. Schwangerschaftswoche

Tage wie dieser...

Hektische unschwangere Tage und schwangere Glücksmomente

Exemplarisch für die letzte etwas überfordernde Woche, schildere ich einfach mal den vergangenen Dienstag. Wie auch die Tage davor, startete er mit einer ausgiebigen Diskussion über Kleidungsstücke, die in der Wäsche waren und somit den Kindern an dem Morgen ausgerechnet nicht zur Verfügung standen. Seit zig Monaten bestehen die beiden Damen nämlich auf das ausschließliche Tragen von Röcken und Kleidern.

Währenddessen versauern mindestens zehn neuwertige Hosen im Schrank und warten wohl darauf, dass die Kinder rausgewachsen sind. Na, vielleicht hat unser Baby dann später mal mehr Interesse an Hosen. Da ich mich morgens kreislaufmäßig noch ein bisschen wackelig fühle, habe ich gerade überhaupt keine Lust auf dieses unsinnige diskutieren. Dementsprechend war die Grundstimmung schon morgens leicht angeschlagen. Mein Mann nahm dann die Große zur Schule mit und ich bin mit der Kleinen hinaus, um mit dem Rad in die Kita zu fahren. Erst draußen stellte ich fest, dass alles eingeschneit war und sich Radwege und kleine Nebenstraßen in schöne Rutschbahnen verwandelten, während es reichlich weiter schneite. Also gut, Auto holen und erst mal das Kind wegbringen - vielleicht taut das Zeug ja gleich oder irgendwer streut.

Das Schneien wurde aber immer heftiger, so dass ich dann das Auto an der Kita stehen ließ und meine Hausbesuchstour zu Fuß startete. Rad fahren war aufgrund der Glätte weiterhin nicht möglich und mit dem Auto brauche ich hier noch mehr Zeit für die Parkplatzsuche und müsste dazu noch Parkgebühren von zwei Euro löhnen. Die Krankenkassen bezahlen übrigens 1,68 Euro Wegegeld für Hin- und Rückweg zu Hausbesuchen dieser Art.

Schnell gehen war leider auch nicht drin, denn es war überall recht rutschig. So stapfte ich also kurzatmig durch den Schnee und da ich nun für alle Wege drei mal so lange brauchte, habe ich die Zeit bis zum Abholen der Großen auch voll ausgeschöpft. Mittagessen war leider auch nicht zeitlich drin. Die Kleine wurde zum Glück von Freunden mitgenommen, so dass ich nur mit einem Kind zum zweimal wöchentlich stattfindenden Schwimmkurs eiern musste. Das Schneezeug da draußen hatte zwar mittlerweile zu tauen begonnen, aber meinen Fahrradfahrversuch mit Kind hinten drauf musste ich ganz schnell wieder abbrechen, weil gerade der Weg durch den Park eine einzige Schlitterbahn war.

Meine Große schwamm also ihre 40 Minuten und ich konnte zum ersten Mal an diesem Tag durchatmen. Ich nahm mir fest vor, mit den Kindern zusammen ins Bett zu gehen, wenn ich dann alle eingesammelt und unser Abendprogramm über die Bühne gebracht hätte. Mein Mann hatte an diesem Abend einen wichtigen beruflichen Termin am Potsdamer Platz (also weiter weg) und würde erst gegen Mitternacht kommen. Doch die Vorfreude auf das frühe Schlafen gehen währte nicht lange, denn auf meinem Handy rief eine Wöchnerin mit Milch- und Lochialstau begleitet von 39° Fieber an (das war wohl die Quittung für die zwar von mir immer wieder verordnete, aber nie eingehaltene Wochenbettruhe).

Also war klar, dass ich da heute Abend noch mal irgendwie hinmuss. Aber wer bleibt bei den Kindern so lange? Alle unsere Freunde mit Kindern haben um diese Uhrzeit selbst genug Trouble und mein bester, kinderloser und auch in der Nähe wohnender Freund weilte irgendwo in der Sonne. Also musste ich meinem Mann auch noch schonend (nee, nicht wirklich schonend - mein Abgenervtheitsgrad war recht hoch mittlerweile) beibringen, dass er irgendwie früher oder zwischendurch noch mal kommen muss, damit ich den Hausbesuch machen kann. Dann durfte ich die übermüdete Große vom Schwimmkurs auf dem Rad zu unseren Freunden schieben, wo ja noch das zweite Töchterchen abzuholen war. Dieses hatte einen offensichtlich sehr schönen Nachmittag und wollte überhaupt nicht nach Hause. Ich kann es verstehen, denn ihre Mutter war mittlerweile auch das Gegenteil von gut gelaunt. Aber irgendwann waren wir zu Hause und haben Abendbrot und Vorlesen halbwegs entspannt absolviert. Wie gerne wäre ich liegen geblieben, aber da musste ich den Staffelstab schon an meinen mittlerweile eingetroffenen Mann weiter reichen und schnell zum Hausbesuch los. Natürlich mussten wir uns vorher noch mal kurz streiten, weil er das Auto, was ja noch seit heute morgen an der Kita stand, nicht mitgebracht hatte. Gut, es lag auch nicht wirklich auf dem Weg, aber es war klar, dass uns diese Situation am nächsten Morgen vor erneute logistische Probleme stellen würde. Dann stellte ich auch noch fest, dass ich bei einem Hausbesuch meine kleine und vor allem leichte Hängewaage liegen gelassen hatte. Da ich diese Frau erst nächste Woche wieder sehen würde, führte es dazu, dass ich die restliche Woche mit der sperrigeren und schwereren Klappwaage meine Runden drehen musste. Aber irgendwann war auch dieser Tag bewältigt und ich habe es wenigstens noch mal kurz in die Badewanne geschafft, bevor ich mich noch dem Dokumentationskram widmen musste. Und in der Wanne fiel mir dann doch auf: „Huch, du bist ja schwanger.“ An Tagen wie diesen vergisst man das nämlich gänzlich...

Zum Glück laufen nicht alle Tage so stressig ab wie dieser. Aber diese Woche hatte es echt in sich und setzte sich so fort. Da ich von Freitag bis Sonntag auch bei meiner Schreibabyausbildung war, musste ich leider die restlichen Tage mit Terminen komplett voll packen. Aber als ich ab Mittwoch wieder entspannt Rad fahren konnte und es auch noch plötzlich fast frühlingshaft warm war, lief das Leben doch wieder etwas leichter. Mein schlaues Baby hat die Tage darauf auch ordentlich zum Wachsen genutzt. Mich haben die restliche Woche so viele Menschen auf den offensichtlich größer gewordenen Bauch angesprochen, dass es auch nicht mehr vorkam, die Schwangerschaft einen ganzen Tag lang komplett zu ignorieren. Unsere beiden Großen zeigen ihre Vorfreude auch und malen und schreiben Bilder und Büchlein für unser Baby. Und das wird auch immer aktiver, vor allem, wenn ich sitze oder liege, turnt es kräftig. Mein Mann konnte es am Wochenende erstmalig auch von außen spüren. Ein schöner und besonderer Moment - auch beim dritten Mal wieder...

Eine Woche mit vielen schönen Momenten wünscht Euch

Anja



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Kommentare von Lesern:

Anja, Berlin29.02.2012 08:25

Liebe Claudia,

ganz herzliche Glückwünsche zu Deinem Töchterchen. Ich wünsche Euch ein entspanntes Wochenbett und ein gutes Ankommen im Familienalltag. Wahrscheinlich wirst Du nun nicht mehr so oft zum Schwangerentagebuch lesen kommen ;)

Alles Liebe und Gute für Euch,
Anja

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Claudia, Bad F.28.02.2012 20:19

Hallo liebe Anja,
ich dachte mir ich geb mal kurz ne Rückmeldung:
Am 20.02.12 um 20Uhr hat meine kleine zuckersüße Tochter Pauline mit 2610g, 48cm und 32cm KU das Licht der Welt erblickt. Leider wurde aus der Hausgeburt eine Verlegung, da der MuMu bei 9cm einfach schlapp gemacht hat und die Wehen nachließen- ich war einfach zu fertig. :-( Dennoch haben wir es in der Klinik mittels Oxytocin dann spontan und ohne Riss oder Epi geschafft! Die Tage danach waren schrecklich- die Schwestern waren grausam- jeder wusste etwas noch besser als der Vorgänger, so hatte mein Kind an Tag 2 bereits Bekanntschaft mit Stillhütchen, Flasche, HA-Nahrung, meine Brustwarze mit der Milchpumpe gemacht (aua aua und natürlich sofort Wund!). Seit wir zu Hause sind läuft aber alles prima. Die Kleine weint kaum und schaut sich lieber die Welt mit großen Augen an. Falls du mal schauen magst- Babygalerie Werner-Forßmann-KH in Eberswalde.
Ich bin trotz allem sehr glücklich und sehr verliebt.

Liebe Grüße und alles Gute für dich!

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