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Tagebücher aus der Schwangerschaft von Judith

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.

39. Schwangerschaftswoche

Warten auf das Ende

Mit unerwartetem schmerzfreien Ende

Ich hoffe mittlerweile jeden Tag, dass Minimini sich dafür entscheidet seine bisher gewohnte Umgebung langweilig zu finden und raus zu wollen. Ehrlich gesagt vorrangig aus ganz eigennützigen Beweggründen. Ich kann mich wirklich gar nicht mehr ohne Schmerzen und Humpeln bewegen und der Alltag ist sehr kompliziert geworden. Mein Alltag ist gleichzusetzen mit Ruben. Und genau das funktioniert gerade nicht mehr wirklich zufriedenstellend, weil die Mutti nicht mehr funktioniert, wie das mal war und auch notwendig ist. Er ist mir gegenüber total kooperativ. Läuft freiwillig zur Wickelkommode, obwohl er ein großes Geschäft intus hat und das Ganze sonst immer im Fangenspielen und großen Protest enden würde. Er läuft auch weitere Wege an der Hand mit und akzeptiert, dass ich ihn bei größeren Schmeiß- und Raufaktionen an seinen Papa verweise. Eigentlich schon unerträglich, wie er sie Situation erträgt. Jedenfalls empfinde ich das so. Gestern kam Benjamin schon um 15 Uhr nach Hause, weil ich einfach nicht wusste, wie ich den Nachmittag schaffen sollte. Es war wirklich der Hammer! Ich habe 2 Stunden mit der Wärmflasche im Rücken auf dem Sofa gelegen und gar nichts gemacht. Und welches Wunder: ich konnte schlafen, weil ich diesmal nicht solche Schmerzen hatte, dass ich nicht wusste, wie ich liegen sollte. Total doof. Das absolute Gegenteil meines Lieblingszustandes. Auch heute Vormittag ist Benjamin mit Ruben los. Ich schaffe es nicht mal mehr aufzuräumen, ans Putzen traue ich mich gerade auch nicht mehr. In der Schwangerschaft mit Ruben, hatte ich Symphysenprobleme. Die habe ich dieses Mal überhaupt nicht, aber ich habe den Beckenstützgurt noch. Den habe ich vorhin tatsächlich wieder gefunden und stecke nun große Hoffnung in ihn, dass er mir nun alle Probleme wegnimmt.

Ein weiterer Grund, weshalb Minimini möglichst noch am Wochenende kommen soll ist, dass eine der beiden Hebammen, die mir sympathisch sind, genau da Rufbereitschaft hat und in den nächsten Wochen, diejenigen, die ich nicht so sympathisch finde und weniger kenne. Tatsächlich habe ich die anderen erst ein einziges Mal überhaupt gesehen. Die anderen beiden kenne ich noch von Ruben. Ich befürchte aber, dass ich tatsächlich noch abwarten muss.
Minimini ist nun wirklich schon tief ins Becken gerutscht. Also das ist schon mal wirklich super. Aber hilft leider auch nicht eine Prognose abgeben zu können. Ich erinnere mich gerade oft, wie es bei Ruben losging. Um 23 Uhr löste sich der Schleimpfropf und um 1 Uhr wachte ich mit Wehen auf. Da musste ich mich aber schon gleich in den Vierfüßler begeben, weil eine andere Position nicht möglich war. Tja…. Geduld, Geduld, Geduld. Das würde mir leichter fallen, wenn ich nicht so eingeschränkt wäre.

Benjamin meinte, dass er noch eine Woche zum Arbeiten bräuchte, bevor er dann hier zu Hause alles schmeißen wird. Ich könnte nächsten Mittwoch zum letzten Mal zum Pränatal Yoga gehen und meine Mutter würde am Donnerstag kommen. Also eigentlich spricht alles für einen Startschuss ab Ende nächster Woche. Aber es bleibt spannend und man kann es sich weder aussuchen noch irgendwie vorhersehen.

Ich fürchte Minimini mag den Beckengurt gar nicht. Jedenfalls wehrt er sich gerade mit seinen Händchen gegen den Druck.

Sonntagabend. Es geschehen noch Zeichen und Wunder. All das, was ich im vorgehenden Teil getippt habe, hat sich nahezu aufgelöst. Ich war gestern mit meinem Sohn unterwegs, heute mit ihm im Schwimmbad und mein Rücken macht noch mit. Ich weiß nicht, ob das nur an dem Gurt liegt. Erscheint mir etwas zu unwahrscheinlich. Aber es ist auch total egal.

Minimini liegt nach wie vor in meiner Bauchkugel eingebettet und genießt die letzten schwerelosen Tage oder Wochen. Geburt muss für die Kleinen so grauenhaft sein… Schwerkraft, die weichsten Stoffe müssen sich unheimlich unangenehm, kratzig anfühlen im Gegensatz zu dem sonstigen Aufenthaltsort. Laut, hell. Alles unbekannt. Ich werde ihn (hoffentlich) die ersten Wochen an mich fest kleben, um ihm wenigstens etwas Geborgenheit und Bekanntes zu geben.
Am Samstag hat Benjamin ein Paket abgeholt. Das letzte Sponsorengeschenk für uns von kidsgo: supertolles sensitiv Waschpulver und –Gel von Persil, Henkel. Es riecht wirklich sehr gut. Die erste Wäsche damit dreht sich gerade im Kreis. Ich bin gespannt!

Heute Mittag und den Nachmittag über, lösen sich Teile des Schleimpfropfes. Das ist ja schon mal eine Tendenz ohne Zeitangabe.

Aber ohne diese grauenvolle Bewegungsbehinderung und Schmerzen halte ich auch noch eine ganze Zeit als Murmel durch.

Liebe Grüße, Judith

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Anke (kidsgo-Tagebuch-Betreuerin)

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In diesem Beitrag geht's um:

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