Ich freu mich schon drauf, wenn die Zwillinge da sind, dann kann ich hoffentlich zumindest zwei Stunden am Stück schlafen - momentan ist es nicht einmal eine Stunde.
Hallo Ihr Lieben!
Seit ihrem ersten Zahn nehmen wir unsere Große regelmäßig zu unseren halbjährlichen Terminen mit zum Zahnarzt und er schaute ihr auch immer in den Mund. Letzten Februar habe ich auf einem Zahn ein kleines schwarzen Pünktchen festgestellt, er unternahm bei den Untersuchungen im März und September nichts, sondern sagte nur, das müsse man im Auge behalten. Nun ist es größer geworden und er macht trotzdem nichts dran, sondern schickt uns zu einem Kinderzahnarzt. Dort wurde festgestellt, dass meine Maus wegen schlechter Zahnform, zu kleiner Zahnlücken und Fissuren schon an mehreren Zähnen (außer dem, den ich entdeckt hatte) Karies hat. Das lag nach Auskunft der Ärztin nicht am falschem Putzen, sondern man hätte uns zu Zahnseide auch schon im Babyalter raten müssen.
Nun muss die arme Maus mit nur drei Jahren in Vollnarkose Füllungen bekommen. Ich darf wegen der Schwangerschaft nicht einmal bis zur Narkose als Beruhigung dabei sein und darf sie danach ja auch nicht tragen. Ich habe (sicher auch hormonell bedingt) solch eine Angst vor der Narkose, dass ich seit der Diagnose nicht mehr schlafen kann und nur noch weine. Und ich bin so sauer auf den bisherigen (!) Zahnarzt, dass ich vor Wut vibriere. Das tut doch bestimmt den Zwillingen auch nicht gut. Hätte er uns nicht schon voriges Jahr um diese Zeit zu einem Kinderzahnarzt schicken können?
Mein Partner sagt nur "Jetzt kannst du ohnehin nichts mehr ändern, also reg dich nicht auf!" Leichter gesagt, als getan. Ich bin sonst auch ein eher gelassener Mensch, aber die (zwillingsbedingt) doppelte Ladung Hormone macht es mir nicht leicht.
Hinzu kommt nachts immer noch - und wahrscheinlich bis zur Geburt - , dass ich 2-3 x ins Bad muss und mir jeweils die Hüfte, auf der ich liege, nach etwa einer Stunde so weh tut, dass ich mich umdrehen muss. Als Sahnehäubchen hat meine Tochter eine Erkältung aus dem Kindergarten mitgebracht, an der ich mich auch sofort wieder angesteckt habe.
So, genug gejammert, davon wird es ja nicht besser. Bitte drückt uns morgen alle Daumen für die Narkose.
Lustig sind die wirren Träume, die ich in den kurzen Schlafperioden habe. So habe ich geträumt, ein mir bislang unbekannter Verlag sei an mich herangetreten und hätte mich mit einem Reiseführer für Kanada beauftragt, bei dem mir alle Auslagen einschließlich zweier Babysitter für die Große und die Zwillinge erstattet werden. Ein anderer Traum war, die Zwillinge kämen schon in der 30. Woche und ich hätte dennoch bis einschließlich 40. Woche SCHWANGERSCHAFTStagebuch geführt, in dem ich dann aber auch über die Geburt und das Einleben zuhause berichtet habe. In einem dritten Traum konnten unsere Hunde plötzlich sprechen, lesen und schreiben - sie halfen mir im Haushalt und bei Recherchetouren. Der verrückteste Traum war aber, dass Griechenland aus der EU und der Eurozone geworfen wird, dafür Tunesien und Syrien aufgenommen werden, Angela Merkel in die USA auswandert und Til Schweiger Nachfolger des EU-Parlamentspräsidenten Martin Schulz wird! Ich habe inzwischen einen Notizblock neben dem Bett liegen und schreibe mir solche Träume auf. Das lockert die Frühstücksgespräche mit meiner Mutter immer ziemlich auf.
Nun bin ich endlich in der Zeit angekommen, in der es von Woche zu Woche ungefährlicher wird, wenn die beiden zu früh kommen. Das ist ein beruhigendes Gefühl. Natürlich wünsche ich mir, dass ich zumindest bis SSW 36+0 aushalte, aber jetzt wären sie bei perfekter Versorgung und mit etwas Glück schon lebensfähig. Entsprechend habe ich jetzt schon 'mal vorsorglich die Kliniktasche gepackt und die ersten doppelten Kleidungsstücke gekauft. Nicht viel, denn meist sollen sie verschieden angezogen sein und sich einfach aus dem Kleiderschrank der großen Schwester bedienen können.
Der Bauch ist bei einigen Tätigkeiten schon ziemlich im Weg. Was wird das in den kommenden Wochen und Monaten noch werden? Ich ertappe mich dabei, jetzt schon an trockenen Tagen für Arztbesuche, Massagen und andere Kurztermine lieber in Crocs aus dem Haus zu gehen, als Schnürschuhe anzuziehen. Die Hunde kämme ich auch inzwischen lieber, wenn sie stehen bleiben - vorher habe ich mich immer neben den liegenden Hund gekniet.
Am Wochenende bin ich mit dem Manuskript für den Wanderführer mit den Kurzwanderungen in der Nordeifel fertig geworden. Diese Woche knöpfe ich mir die Karten, Höhenprofile und Fotos vor. Dann ist nichts eiliges mehr für die Verlage zu erledigen und ich kann mich den noch ausstehenden Projekten in aller Gelassenheit widmen - ebenso wie einigen privaten Aufgaben, die ich in der heißen Phase eines Manuskriptes immer vor mir her schiebe. Das sind Abrechnungen mit der Beihilfestelle, kleinere Umräum- und Renovierarbeiten, unbeantwortete Mails und Leserbriefe, Fensterputzen, ein Brief an das indische Patenkind, eBay-Verkäufe und ähnliche Späße. Vielleicht gebe ich mich auch schon an die Steuererklärung, im Mai werde ich dafür bestimmt keine Zeit haben!
Euch wünsche ich eine schöne erste Februarwoche.
Eure Ingrid