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Baby-Tagebücher von Ingrid

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

47. Woche

Schöne und weniger schöne Tage

In der vergangenen Woche waren wir im Garten fleißig, denn etwas anderes ist mir momentan nicht möglich

Hallo, Ihr Lieben!

Nun ist es so weit. Der dauerhafte Schlafentzug macht mich so fertig, dass mir die Konzentration für meine Recherchen fehlt. Wenn Aurelia und ich vor Husten nicht ans Schlafen kommen, nachts von Papas Schnarchen geweckt werden und die Zwillinge mit ihren verstopften Näschen, ihrem ständigen Durst (bei Erkältung ja nicht ungewöhnlich) und ihren Verdauungsproblemen (Nele) nicht länger als eine Stunde am Stück schlafen, reicht das auf lange Sicht nicht aus für mich. Ich bewege mich an der Grenze der Fahrtüchtigkeit, Schlaftrunkenheit ist auch wie besoffen! Also setze ich erst einmal mit den Recherchen aus, denn - selbst wenn jemand anders fährt - wenn ich vor Ort Quatsch schreibe, "rechts" und "links" verwechsele oder einfach drei Kreuzungen vergesse, findet niemand den Weg. Dann sind böse Leserbriefe vorprogrammiert und vollkommen gerechtfertigt.

Ein Ende ist momentan nicht in Sicht, die von meiner Hausärztin vorgeschlagene und von Kinderärztin, Hautärztin, Orthopäde und Lungenarzt befürwortete heilklimatische Mutter-Kind-Kur an der See wurde schon in einem ganz frühen Stadium der Antragstellung vom Amtsarzt und der privaten Kasse zunichte gemacht. Also müssen wir weiter röcheln und schniefen.

Stattdessen haben wir fleißig im Garten gearbeitet. Oma und Mama haben den Teich ausgegraben und die Grube mit Erde aufgefüllt, damit keine der Mäuse darin ertrinkt. Die Mädels haben zuerst zwei halbe Tage lang aus dem Riesenlaufstall "Trampolin" den Männern der GaLaBau-Firma genau auf die Finger geschaut, als diese das von Opa gesponsorte KletterSchaukelRutschenSpielhaus aufbauten und sind seither nur schwer von dort weg zu bewegen. Nele und Cari lieben es, zu schaukeln oder mit der Matschhose im Gras oder Beet zu sitzen, Sandförmchen zu betrachten, Gras, Erde und Sand in den Mund zu schieben und im weiten Bogen auszuspucken.

Drinnen neigt Nele momentan zu Wutanfällen. Sie verwandelt sich von jetzt auf gleich von einem fröhlich summenden kleinen Mädchen in einen kleinen Wüterich, wenn etwas nicht so funktioniert, wie sie es sich vorstellt. Wenn sie eine Salzstange essen will und sie bricht an der falschen Stelle ab. Wenn Mama sie wickelt, obwohl sie doch gar nicht liegen will. Wenn sie bei ihren weiträumigen Poporutschausflügen durch die Wohnung vor eine geschlossene WC-Tür rutscht. Wenn ihr Spiegelbild ihr beim Versuch, es zu küssen, eine Kopfnuss versetzt. Wenn Oma nicht schnell genug das bestellte Babyfutter heranbringt. Wenn sie sich nicht die Treppe hinab stürzen kann, weil ein Treppenschutzgitter sie daran hindert. Das arme Kind ist so unzufrieden, ich hoffe, dass sie bald den Dreh zum Krabbeln oder Laufen findet, vielleicht hebt sich dann die Laune.

Am Sonntag war Aurelia zu einem Kindergeburtstag eingeladen. Papa wollte nur auf einen Zwilling aufpassen, also durfte Cari mit zum 1234 Eckstein. Sie hat diesen Nachmittag sehr genossen zwischen all den größeren Kindern und den anderen Müttern, die sie betüddelten. Süß war auch ein mitgebrachter kleiner Bruder von 19 Monaten, der schon gut laufen konnte und Cari mit Salzstangen, Chips und Popcorn seine Zuneigung bekundete. Sie hat ihn dafür genauso angehimmelt wie er sie. Ich habe ihr aber von einer Beziehung abgeraten, er ist ja fast doppelt so alt wie sie ;o)

Meine Mutter kam von einem DRK Kocheinsatz zurück, die Kochgruppe, in der sie immer noch mithilft, hatte für eine Kommunion gekocht. Wir haben Tränen gelacht, als sie von einem Kommunionkind erzählte, das zwei Minuten vor dem Start zur Kirche im Vorgarten in den Matsch fiel und von seiner mit den Nerven fertigen Mutter dafür den Po versohlt bekam - im mit einer Girlande geschmückten Eingangstür unter dem Schild "Der schönste Tag in meinem Leben". Ja ja, liebe Gutmütter, ein Kind soll man niemals schlagen und man darf erst recht nicht drüber lachen. Ich weiß. Aber ich konnte nicht anders, die Situationskomik übermannte mich einfach. Und bestimmt ist das noch in 20 Jahren Stoff für eine Hochzeitszeitung.

Ich wünsche euch eine schöne Frühlingswoche.

Eure Ingrid

PS. Ein Überraschung haben wir auch noch erhalten: Weleda hat uns ein Päckchen mit Gesichts- und Popocreme, Körpermilch, Badezusatz und anderen Pflegeprodukten geschickt. Hm, die Mädels werden herrlich nach Calendula riechen in den nächsten Wochen!

Bild: privat

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Bild: privat

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Kommentare von Lesern:

Steffi, Berlin06.04.2016 11:21

Hast du mal versucht dich hinsichtlich der Mutter-Kind-Kur beraten zu lassen, zum Beispiel vom Mûttergenesungswerk, deutscher Familienverband etc? Das kann doch gar nicht sein, dass der Antrag scheitert noch bevor er gestellt wird... ich dachte immer, dass es hauptsächlich auf das Gutachten des Hausarztes bzw der Frauenärztin, ggf des Kinderarztes ankommt, was macht denn der Amtsarzt in der Geschichte? Oder liegt es daran dass du privat versichert bist?
Vegetatives Erschöpfungssyndrom geht doch 'fast' immer als Begründung durch oder? Und du hast 3 Kinder, bist keine 30 mehr, hast quasi keine Unterstützung durch den Vater. Wenn ich lese, dass der Vater bitte nicht auf der Couch schläft und sich nur um ein Kind kümmern möchte önnte ich übrigens ausflippen, aber das ist eine andere Sache... ist aber doch noch psychosozialer Stress für dich zusätzlich!
Mir scheinen hier alle Bedingungen für eine Kur gegeben zu sein, bitte lass dich doch noch einmal beraten!!

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Yvonne, Berlin04.04.2016 21:34

Wie schön, dass du immer deine Berichte mit Fotots illustriert!

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Sandra, Köln04.04.2016 13:35

Ha, ich lach mich kaputt. Der schönste Tag in meinem Leben! Daran erinnert sich dieses Kommunionkind bestimmt sein ganzes Leben.

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Ingrid, Hürth04.04.2016 13:34

Liebe Juliane,
vielen Dank, dass du dir so viele Gedanken um uns machst. Die Zwillinge haben immer eine volle Flasche, aber die ist früher leer als der Durst gestillt ist, wenn sie Schnupfen haben. Getrennt schlafen würde bedeuten, dass er im kuscheligen Bett schläft und ich auf dem Sofa, so mache ich es manchmal auch, wenn es mir zu viel wird. Wenn ich es anders erbitte, endet es in Streit.
Oh, die Kur. Ich komme nicht einmal bis zu einem Bescheid, gegen den ich Widerspruch einlegen könnte, weil der Amtsarzt sich weigert, uns zu begutachten. Als Selbstzahler komme ich für vier Personen 21 Nächte à 70 bis 80 Euro (je nach Kurheim - rechne selbst, ich bin seinerzeit bleich geworden) auf einen Betrag, den ich definitiv nicht aufbringen kann.

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Juliane04.04.2016 11:09

Und wenn du den Zwillis jeweils eine Wasserflasche(Schnabelflasceh,die nicht ausläuft) ins Bett stellst?Dann können sie sich nachts die selber nehmen und daraus trinken.Hat bei uns gut funktioniert.

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Juliane04.04.2016 11:07

Könnt ihr nachts getrennt schlafen?Also der Papa extra,da stört ihr euch nicht durch das Schnarchen?Haben wir auch so gemacht und es klappte.So brauchte ich nur nachts wegen des Nachwuchses aufstehen.
Zur Kur.: Hilft Widerspruch einlegen?Oder schlimmstenfalls aus eigener Tasche bezahlen?ich weiß ja nicht,wie teuer das für euch wäre?

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