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Tagebücher aus der Schwangerschaft von Judith

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.

27. Schwangerschaftswoche

Küchenzauber, Stützstrümpfe, Bauch

Und das Glück der Schädellage

Ich bin gerade komplett fix und alle! Habe 1,5 Stunden geräumt und geputzt. Eigentlich wollte ich noch Brot kaufen, gleich um die Ecke. Aber der Weg erscheint mir gerade unüberwindlich…
Im Moment merke ich immer schneller, dass ich weniger belastbar bin. Das hat nichts mit wollen zu tun, sondern ist rein körperlich limitiert. Jetzt z.B. ist mir übel und schwindelig geworden. Neben dem harten Bauch und Rückenschmerzen sehr unangenehm.
Ruben ist mit Bettina, seinem Babysitter zum Spielplatz gedüst. Mit dem Laufrad. Zum Glück.

Das Wochenende bzgl. Wohnung war maximal erfolgreich. Benjamin wollte eigentlich wieder wegfahren- zum MTB fahren. Fühlte sich aber Freitagabend krank und war es schlussendlich auch über das Wochenende. Zugunsten unserer Küche. Ruben und ich waren im Schwimmbad und als wir wieder kamen hatte Benjamin die Spülmaschine angeschlossen und irgendwie in den Unterschank eingebastelt. Es ist nur ein kleines Gerät. Eine Tischspülmaschine. Aber immerhin! Etwas Größeres hätten wir in der Küche nicht unter bringen können. Obwohl ich noch ziemlich angestrengt vom Schwimmbad mit Ruben war, sind wir Beide dann nach dem Mittagsschlaf zum Spielplatz und Skateplatz gefahren. Ruben liebt es die Rampen dort hoch und wieder hinab zu düsen. Benjamin ging es nicht gut. Dennoch kam er trotzdem 17:30 Uhr noch zum Spielplatz nach. Ich habe ein Bild unten, wie wir immer dorthin fahren, da der Skateplatz etwas weiter entfernt ist. Da wir ja kein Auto haben, muss man anders kreativ werden und es funktioniert wunderbar. Vielleicht bei Glätte dann spätestens nicht mehr.
Ich bin dann jedenfalls, als Benjamin da war, nach Hause gefahren. Ich wollte wenigstens eine halbe Stunde die Beine mal hochlegen. A propos Hochlegen. Ich trage nun wieder meine Stützstrümpfe oder Kompressionssocken. Wirklich toll, dass wir in einer Zeit leben, wo es solche Unterstützungshilfen gibt. Denn schon am frühen Nachmittag habe ich meine Beine ohne gemerkt, vom Abend dann ganz zu Schweigen. Leider werden die Krampfadervorboten auch wieder mehr. In der Schwangerschaft mit Ruben haben sie leider schon deutlich zugenommen und nun wieder etwas mehr. So lange es dabei bleibt, ist es okay. Leider bin ich da genetisch nicht vorteilhaft ausgestattet worden. Vor Schwangerschaftsstreifen bin ich bisher zum Glück verschont geblieben. Ich hoffe, dass die Haut um den Bauch auch dieses Mal stand hält.
Ich bin jedenfalls nach dem Spielplatz zu Hause angekommen und wurde von einer pikobello aufgeräumten Küche und Badezimmer überrascht. Benjamin hat die Zeit diesmal wirklich nicht verplempert. Ich glaube, dass es ihm wirklich wichtig ist, dass wir die noch offenen Baustellen in der Wohnung in diesem Jahr noch in den Griff bekommen.

Ruben ist derzeit im Bezug auf meine Person sehr sehr anhänglich. Ich weiß nicht, in wie weit die Kleinen bereits spüren, dass sich Konkurrenz (ich hoffe nicht, dass sich diese Empfindung in den Vorderrund stellen wird) anbahnt oder ob er einfach einen Entwicklungssprung durchmacht. Mit jemand anderem außer Mama ins Bett gehen funktioniert gerade gar nicht mehr. Außerdem will er immer erstmal mit mir spielen. Heute früh, als Bettina kam, klammerte er sich richtig an meinem Bein fest und wollte, dass ich mitkomme. Als er dann seinen Helm aufhatte, war auch alles wieder in Ordnung und er winkte mir und fuhr los Richtung Fahrstuhl. Ich hoffe sehr, dass wir es bis zur Geburt wieder schaffen, dass er sich auch von Benjamin die Gute Nacht Geschichte erzählen lässt. Heute Nacht hat er mal wieder durchgeschlafen. Seit längerem. Die letzten Tage war er wieder mindestens zwei- eher dreimal wach und wollte kuscheln. Ein paar Mal habe ich ihn wie in seinen ersten Lebenstagen beim Bonding auf mich drauf gelegt. Dabei ist er wieder schnell eingeschlafen. Ich merke es nun aber leider doch, wenn mir Schlaf fehlt. Aber die letzte Nacht war wieder sehr gut. Wenn ich nachts wegen Ruben aufwache ist Minimini meistens auch wach. Das Genieße ich total. Ich streichle ihn, betaste meinen Bauch und versuche mir vorzustellen, was ich von dem kleinen Wunder gerade unter meinen Fingern spüre.

Gestern hatte ich mal wieder ein komisches Erlebnis. Ich will nicht ausschließen, dass ich in diesem Bereich empfindlich bin und deshalb stärker getroffen bin, als es Andere vielleicht wären. Aber auch so etwas kostet mich Nerven, positive Energie und Schlaf.
Wir hatten Besuch. Von zweien, die wir selten treffen. Das war auch erst am Abend, gegen 18 Uhr und sehr spontan.
Was natürlich sofort Thema war, dass mein Babybauch, verglichen zu Ruben, jetzt schon riesig ist. Sie haben mich auch schon Wochen nicht mehr gesehen. Das ist ja als Thema noch in Ordnung. Dann meinte Benjamin, dass ich aber dazu dünner wäre, als bei Rubens Schwangerschaft. Das wurde dann von der einen Person doch vehement abgestritten, ich sei ja doch im Ganzen sehr dick geworden. Jedenfalls ging es auf diesem oberflächlich, für mich unschönem Niveau weiter. Ich hatte tatsächlich permanent das Gefühl mich rechtfertigen zu müssen und der negativen Bewertung anderer ausgeliefert zu sein. Jedenfalls war ich dann sehr froh, dass Ruben bald müde wurde und wir die Beiden zum Gehen auffordern konnten. Ich war und bin im Nachhinein wirklich entsetzt über solche Oberflächlichkeit. Besonders weil diejenige Person selbst zwei Kinder hat. Ob sie während der Schwangerschaft feengleich durchs Land schwebte und jede Menge Modelverträge hatte, weiß ich natürlich nicht. Eigentlich ist das auch gar nicht wichtig. Meine Freundin, die den gleichen Geburtstermin wie ich hat, hat z.B. zu Beginn der Schwangerschaft total an Gewicht verloren und man kann jetzt erst einen kleinen Bauch erkennen. Währenddessen ich bereits im der 10. SSW als schwanger entlarvt werden konnte. So unterschiedlich ist das eben. Zudem ist eine Gewichtszunahme außerhalb von Kind, Fruchtwasser und Organ auch bei den meisten Frauen auf Grund der Hormone zwangsläufig und auch sinnvoll. Egal. Hier muss ich mich zum Glück nicht rechtfertigen für irgendwas, das mit Gewicht zu tun hat. Ich habe im Übrigen ca. 7/8 kg bisher zugenommen. Davon fällt ca. 1kg auf die kleine Maus. So ist das eben.
Heute geht’s mir diesbezüglich schon besser, aber ob ich den Kontakt noch mal brauche, kann ich nicht sagen. Eher nein. Leider aus familiären Gründen wahrscheinlich unvermeidbar. Aber nicht heute und nicht morgen.

Morgen Feiertag. Und am Mittwoch wieder Yoga. Das war letztes Mal übrigens sehr schön und direkt nach dem Gyn-Termin. Der Knaller: Meine Maus inside lag mit dem Kopf unten!!!! Er weiß schon mal, wie es geht und hat es schon nachweislich getestet. Das hat mich so glücklich gemacht.

Ruben kommt bald wieder und ich möchte das Brot noch besorgen und etwas kochen.

Liebe Grüße, Judith

Bild: Privat



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Schädellage, Gewichtszunahme, Krampfadern