... und schwingenden Hüften
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
kurzer Einschub, bevor es losgeht: Beim letzten Eintrag zum Urlaub mit den Großeltern habe ich noch nachträglich Bilder einsetzen lassen. Falls ihr also zu früh dran wart und unten keine Fotos gesehen habt, könnt ihr jetzt rüber hüpfen und raten, wer von den Damen meine Mama und wer meine Schwiegermutter ist.
Aber nun zu dieser Woche:
Ich liebe die Bewegung und auch den Sport. Und irgendwie ist es auch Mittel zum Zweck. Denn ich bin ziemlich mäkelig, wenn es um meinen Körper geht. Gewichtsdifferenz zum Zeitpunkt vor der Schwangerschaft: 4kg. Wobei mir natürlich jede Menge Muskelmasse fehlt, die durch Kraftsport wieder aufgebaut werden muss.
Deshalb war ich so enttäuscht, als meine Frauenärztin vor zwei Wochen die Empfehlung aussprach, mit dem sportlichen Durchstarten noch zu warten. Mir wurde geraten, erst den Rückbildungskurs anzugehen, bevor mich schweißtreibende Aktivitäten wieder haben. Nur Spazierengehen sei in Ordnung. Also spaziere ich seitdem mindestens 10.000 Schritte am Tag, eher 12 km, um ein Gefühl für Ausdauer zu erlangen.
Und wenn ich mir dabei meinen Anton in die Trage schnalle - und somit 6 Kilogramm Zusatzgewicht mitschwingen - fühlt sich das wirklich an wie Sport.
Trotzdem konnte ich den Rückbildungskurs nicht erwarten. Und buchte extra einen, der für seine gute Intensität bekannt ist.
Mittwoch - endlich ist es so weit. Also bereite ich mich vor. Denn ich bin heiß auf den Kurs. Heiß auf die Bewegung und heiß darauf, endlich wieder zu schwitzen.
Der erste Termin findet noch nicht im Studio, sondern per Webcam statt. Ich bin ready! Vor mir liegt eine Sportmatte für die Bodenübungen. Darauf mein großes Handtuch, um all den Schweiß aufzufangen. Ich trage endlich wieder einen Sport-Bh + Sportoberteil - falls wir bewegungsreiche Übungen vollziehen werden.
Meine atmungsaktive Sporthose sitzt wie angegossen. Die Haare zum strengen Zopf gebunden. Damit ich keine Zeit verliere, um meine Strähnen hinter die Ohren zu schieben. Ich werde so was von Gas geben…
Vor mir stehen 1,5 Liter Wasser. Wer weiß, wie durstig mich die kommenden 60 Minuten werden lassen. Ready to rumble!
Der findige Leser ahnt vermutlich, was jetzt kommen wird. Im Zoom-Call sitzen mir neun Frauen gegenüber, die nicht konträrer zu meiner Erscheinung sein könnten. Auf dem Sofa sitzend, Baby an der Brust. Eine trägt sogar Jeans. Und auch der Rest sieht nicht aus, als würde er direkt die ersten Liegestützen vor sich haben. Inhalt der ersten Stunde? Vorstellung der Teilnehmer und atmen.
Echt jetzt? Ich sitze hier wie Thomas Müller beim EM-Auftakt und wir atmen?
Ja, ich weiß, der Beckenboden ist wichtig. Und darauf wird der Fokus legen. Nur dachte ich, dass ich mich wenigstens einmal vom Sofa erheben muss. Ich hatte so sehr gehofft, dass wir uns bewegen. Anfangs moderat. Aber eben bewegen. Heimlich nehme ich den Fokus der Kamera von meiner Sportmatte. Die anderen Mütter sollen mich nicht für verrückt halten. Also keine Aktivität an diesem Morgen für mich.
Demnach werde ich heute wieder spazieren gehen. Vermutlich mehr als 12.000 Schritte.
Themenwechsel. Denn Willi ermahnte mich neulich, ich würde zu viel über mich schreiben und vergessen, dass es ein Babytagebuch ist. Ups… Also hier nun ein ganzer Absatz zu meinem Sohn:
Schon bei der U3 stellte die Kinderärztin ein Rauschen beim Abhören des Herzchens fest. Und verwies Anton kurzerhand an den lokalen Kinderkardiologen. Na prima… Toni war in seinen zehn Lebenswochen schon mehrfach beim Osteopathen, beim Kinderarzt, Zahnarzt und nun auch noch beim Kardiologen. Vorläufige Diagnose? PFO.
Joa, sagt mir jetzt nichts. Google spuckt mir aus, dass das an sich kein Drama darstellen muss. Es handelt sich um eine (noch) offene Verbindung zwischen linkem und rechtem Herzvorhof. Oftmals schließt sich die noch von ganz allein. Im schlimmsten Fall müsste der Tunnel mit einem Hütchen verschlossen werden. Wäre jetzt auch kein riesiges Problem, hoffe ich… Und wir haben noch Zeit. Bei manchen Kindern dauert das eben bis zum 1. Geburtstag.
Der Kardiologe überprüft bei Ankunft mit dem Stethoskop das Geräusch und stellt das gleiche fest wie seine Kollegin.
Ein EKG muss her. Anton wird verkabelt und liegt seelenruhig mit offenen Augen auf der Liege. Tolle Performance! Dann folgt die Bestimmung der Sauerstoffsättigung am Zeh (top!) und der Blutdruck. Gemessen wird der erst am Bein und danach am Arm. Alles vorbildlich.
Bis hierhin sind wir ein Vorzeigepatientenpaar. Anton ist gut drauf und ich habe noch keine Träne verdrückt. Obwohl die Stimmung im Wartezimmer schon echt bedrückend ist. Da sitzen Vierjährige mit Löchern im Herz. Sofort formt sich ein Kloß in meinem Hals.
Dann noch ein Ultraschall bei Anton. Langsam verliert er die Geduld. Das Herz schlägt kräftig, die rechte Herzkammer sieht unauffällig aus. Aber in der linken sind Gewebeschäden zu erkennen. Oh nein. Und ja, der Tunnel des PFO-Syndroms ist noch offen. Schade.
Der Arzt zeigt sich gelassen. Kein Grund zur Panik, Anton ist und bleibt ein gesundes Kind. Aber wir müssen die beiden Punkte regelmäßig überprüfen. Ich bekomme einen Folgetermin in 5 1/2 Monaten. Und notiere mir bei meiner Kinderärztin noch mal zu den Gewebeschäden Fragen zu stellen. So richtig habe ich nicht kapiert, woher die kommen und welche Auswirkungen so etwas haben kann. Liegt vielleicht auch daran, dass ich einen lautstark brüllenden Anton aus dem Ultraschallzimmer bugsiere und den Arzt akustisch kaum hören kann.
Und sonst?
Toni misst jetzt 60 cm und hat die 6 kg gerissen. Jawohl! Dass er hungrig ist, merke ich auch nachts. Zwischen 1 und 6 Uhr morgens stehe ich auch mal alle 1,5 Stunden für die Nahrungsaufnahme parat. Nach solchen Nächten fühle ich mich besoffen vor Müdigkeit und mein ganzer Körper schmerzt. Nun ja, Liebe ist ein Geben und ein Nehmen. Und in unserem Fall bin ich eben der Geber und mein Baby schöpft aus dem Vollen. Und echte Liebe tut manchmal eben weh.
Bleibt gesund und bis die Tage
Maike
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Anke (kidsgo-Tagebuch-Betreuerin)
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