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Baby-Tagebücher von Daniela

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.

44. Woche

Scherben bringen Glück...

...hätten aber nicht unbedingt rund um mein Baby verteilt sein müssen...

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

auch nach diesem Urlaub hatte mich der Alltag ganz schnell wieder...

Laurin war von Montag bis Mittwoch im Landschulheim, von dem ich ihn am Mittwochmittag nach einem gemeinsamen Grillen inklusive Fahrrad abholen musste. Die Organisation war in meinen Augen zum Haare raufen... Am Elternabend im Frühjahr wurde uns von der Lehrerin angekündigt, dass sie mit den Kindern mit den Fahrrädern die 8km ins Landschulheim fahren würde. Weitere Informationen würden wir zu gegebener Zeit erhalten. Die bekamen wir dann erst in der Woche vor den Pfingstferien. Auf dem von ihr verfassten Elternbrief wurde uns angekündigt, dass wir Eltern bitte am Mittwoch um 16 Uhr zum Grillen erscheinen sollen, anschließend Fahrrad und Kind einladen und zu guter Letzt auch noch ein Teil der Herberge putzen sollen!!!

Ich fragte mich mal wieder, in welcher Welt ich eigentlich lebe??? Bei uns brachten uns unsere Eltern Ende der vierten Klasse zum Bus, wir fuhren drei Tage in eine Jugendherberge und wurden vom Bus wieder abgeholt - fertig! Heute, wo wesentlich mehr Mütter arbeiten wie Mitte der 80iger und dementsprechend noch weniger Zeit haben, sollen wir uns nicht nur um die Verpflegung kümmern, sondern auch noch putzen! Eine Möglichkeit wäre gewesen, mal nett am Elternabend zu fragen, aber nein, da bekommt man einfach einen Zettel ausgeteilt und damit hat es sich. Da ich ein konsequenter Mensch bin, rege ich mich nicht, wie viele andere, hinterrücks auf und putze aber doch, sondern rege mich auf und putze NICHT ; )

Meine beiden Mädels durften während des Grillens zum Glück zu meiner Freundin, denn trotz großen Autos, bekomme ich nicht drei Kinder inklusive Fahrrad rein. Aber auch das hat im Vorfeld niemanden interessiert, ist ja schließlich mein Problem, wie ich das löse... Als es ans Putzen ging, habe ich mich von allen verabschiedet, meinen Sohn genommen und bin gegangen. Ein paar Mütter taten es mir gleich, der Rest hat geputzt. Ich war sowieso schon unter Zeitdruck, habe Sohn und Fahrrad nach Hause gebracht - meine Mädels bei der Freundin geholt, da war es dann 18.30 Uhr - Zeit für Jennas Abendessen.

Abends war der erste Elternabend in Caras Schule. Die Eltern von ihrem Kindergarten-Freund wollten mich mitnehmen. Es kam dann nur dessen Vater und ich fragte ihn, ob der Babysitter abgesagt hätte, weil seine Frau nicht dabei sei. Vorneweg: sie ist freischaffende Künstlerin mit einem Kind, welches den halben Tag in den Kindergarten geht...

Er meinte, dass sie völlig fertig sei und nicht mitgehen könne. Ich dachte an was Schlimmes und bekam auf meine Nachfrage, was denn passiert sei, die Antwort, dass sie nach dem Kindergarten ihren Sohn zur Musikschule und anschließend zum Turnen gebracht habe und jetzt total erschöpft sei.

Mein völlig verdutztes Gesicht irritierte ihn wohl ein wenig, aber mir fielen fast die Augen raus und ich musste mich wirklich bemühen, nicht schallend los zu lachen... Einen Mittag (nur) ein Kind, wie traumhaft! Vielleicht sollte ich ihr mal eine Woche mein Leben zur Verfügung stellen ; ) Aber so anders sind nun mal die Ansichten verschiedener Mamas von anstrengenden Mittagen. Ich lehne mich jetzt so weit aus dem Fenster und behaupte, dass Mamas mit mehreren Kindern viiiiiel stressresistenter sind und diese so schnell nichts aus der Bahn wirft. Zumindest unterstreichen dies alle Beispiele in meinem Umfeld...

(Ich hoffe, die Ein-Kind-Mamas sind mir nicht böse; ich bin mir sicher, sie werden mir Recht geben, sobald sie mehrere Kinder haben, bzw. sie würden mir Recht geben, wenn sie mehrere Kinder hätten).

Am Donnerstagabend hat Laurin zum ersten Mal ganz alleine eine dreiviertel Stunde auf (die wache) Jenna aufgepasst. Martin war mal wieder geschäftlich unterwegs und ich hätte ich an zwei Orten gleichzeitig sein müssen, da ich einen Termin von Cara dummerweise aus diversen Gründen auf Jennas Abendessenszeit verschieben musste.

Laurin meinte, das sei kein Problem, er würde Jenna in der Zeit füttern, in der wir weg sind. Ich war ganz gerührt, als ich nach Hause kam! Jenna hatte eine Scheibe Brot mit Wurst und anschließend noch Brei gegessen und lag selig spielend mit Laurin auf dem Wohnzimmerboden - ich vertraue ihm diesbezüglich voll und ganz, aber ein mulmiges Gefühl hatte ich trotzdem und zur Regel soll das selbstverständlich nicht werden. Vor allem weil sie mittlerweile super mobil ist und man sie wirklich kaum aus den Augen lassen kann, was mir heute Morgen erschreckend bewusst wurde...

Die ganze Zeit bewegte sie sich ja rollend vorwärts, allerdings nicht in einem schnellen Tempo... Seit einer guten Woche robbt sie nun allerdings und wird jeden Tag schneller. Auf unserem Wohnzimmertisch steht mittig eine Glasvase befüllt mit Muscheln, bzw. stand eine Glasvase... Nach dem Mittagessen spielte Jenna auf dem Boden. Auf einmal tut es einen megamäßigen Schlag, ich dreh mich um und das Kind liegt brüllend auf dem Boden inmitten eines Scherben- und Muschelhaufens. Wie durch ein Wunder ist ihr zum Glück rein gar nichts passiert! Ich kann mir jetzt noch nicht erklären, wie sie an die Vase gekommen ist. Der Tisch ist gut 30cm hoch und sie zieht sich noch nicht hoch, bzw. vielleicht war dies heute der erste Versuch... Ich bin endlos glücklich, dass sie sich nicht geschnitten hat und habe im kompletten Erdgeschoss alles, an dem sie sich verletzen kann aus ihrer Reichweite entfernt. Jetzt muss ich mich bloß noch um ein Treppengitter kümmern.

Am Samstag waren wir auf einem Fest eingeladen und Jenna war mal wieder der Star des abends und jeder wollte sie knuddeln. Es ist so toll, wie problemlos sie ist und bei vielen auf dem Arm bleibt! Nach einiger Zeit muss sie zwar wieder kurzzeitig zu Mama, aber ansonsten geht sie sehr gerne zu den meisten Leuten, die sie regelmäßig sieht. Ich hoffe, dies führt sie in auch in ihrer Kleinkindgruppe fort - am 5. Oktober ist dort ihr erster Tag. Am Freitag war sie 10 Monate alt und schon bald dürfen wir Geburtstag feiern, war sie doch gerade noch ein minikleines Baby *schnief*...

Ich wünsche allen eine tolle Woche!

Viele liebe Grüße!
Daniela



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Kommentare von Lesern:

Stefanie, Freiburg16.06.2015 13:03

Liebe Daniela,
ich weiß, wovon du sprichst, wenn du meinst, dass es dir so vorkommt, als seien Mehrfachmütter stressresistenter. Meine Konstellation ist ähnlich wie die bei dir: Drei Kinder, aber näher beieinander (5, 2 und gerade 1). Keine (Schwieger)Eltern in der Nähe, habe nach den ersten beiden Kindern wieder 50% gearbeitet und fange auch nächsten Monat wieder mit dem arbeiten an. Während der Elterzeit bei dem letzten Baby habe ich mein Fernstudium, das ich nach Geburt des zweiten Kindes begonnen hatte, abgeschlossen. Soviel zur Stressresistenz von Mehrfachmüttern. ;) Andererseits weiß ich noch, wie ich bei der ersten Schwangerschaft dachte, schwanger zu sein sei anstrengend (nicht wissend, dass das im Vergleich zum Mamadasein ein Spaziergang ist), dann - nach Geburt des ersten Kindes - Mama von einem Säugling zu sein, sei anstrengend (nicht wissend, dass es entspannt ist im Vergleich zu einem krabbelnden/ laufenden Kind), dann fand ich zwei Kinder eine große Aufgabe und nun drei. Hätte ich vier (wozu es nicht kommen wird ;) ) fände ich wahrscheinlich drei entspannt! Man wächst mit seinen Aufgaben!

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