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Ringelröteln in der Schwangerschaft: Bei Verdacht kann ein Bluttest aufklären

Ringelröteln in der Schwangerschaft: Bluttest bei Verdacht (SV)

  • Kostenträger: Kassenleistung
  • Untersuchung bei: Frauenärztin, Hebamme
  • Aufwand: gering
  • Experten-Empfehlung: im speziellen Fall
Ringelröteln in der Schwangerschaft: Bluttest bei Verdacht (SV)
Ringelröteln in der Schwangerschaft: Bluttest bei Verdacht (SV)
Wann: Beim Verdacht auf eine Infektion bei Mutter oder Kind.

Wie: Eine Blutprobe wird entnommen und ins Labor geschickt.

Wo: Bei der Hebamme oder Frauenärztin.

Was: Wenn bei Mutter oder Kind der Verdacht auf eine Infektion mit Ringelröteln besteht, wird die Hebamme oder Frauenärztin zur Kontrolle einen Bluttest vornehmen. Ein Hinweis auf eine Infektion kann zum Beispiel eine Blutarmut (Anämie) beim Embryo sein. Ringelröteln sind eine typische Kinderkrankheit, aber auch Erwachsene können sich anstecken. Während der Schwangerschaft kann eine Ansteckung dem ungeborenen Kind schaden. Wie die Röteln werden auch die Ringelröteln durch einen Virus verursacht, es handelt sich aber um einen anderen Erreger. Im Unterschied zu den Röteln ist gegen Ringelröteln keine Impfung verfügbar. Etwa 70 Prozent aller Schwangeren haben dennoch einen Immunschutz gegen die Viren, weil sie eine Infektion bereits einmal durchgemacht haben. Das Risiko, in der Schwangerschaft an Ringelröteln zu erkranken, liegt bei etwa 10 : 1000. Bei der Mutter kann das symptomlos verlaufen. Jede dritte Ringelröteln-Infektion geht jedoch auf das Ungeborene über. In 5 bis 10 Prozent der Fälle wird es dadurch geschädigt: Es kommt dann zu Wassereinlagerungen in die Organe und zu einer Blutarmut. Im frühen Schwangerschaftsstadium sind auch Fehlgeburten möglich. In der zweiten Schwangerschaftshälfte kommt es bei einer Infektion deutlich seltener zu Komplikationen.

Nutzen: Der Bluttest kann eine Infektion der Schwangeren mit Ringelröteln bestätigen. Falls beim Embryo noch keine Symptome festgestellt wurden, wird die Ärztin dessen Entwicklung wöchentlich per Ultraschall überwachen. Eine durch das Virus ausgelöste Anämie beim Embryo kann, wenn nötig, mit einer Bluttransfusion behandelt werden.

Ergebnis: Eine Infektion der Mutter mit Ringelröteln bedeutet nicht in jedem Fall, dass auch eine Erkrankung beim Kind vorliegt.

Risiken: Der Ringelröteln-Test in der Schwangerschaft birgt für das Ungeborene keine Risiken.

Gesundheitliche Folgen für die Mutter: Für die Mutter hat die Untersuchung keine gesundheitlichen Folgen.

Kosten: Beim Verdacht auf eine Infektion werden die Kosten für den Ringelröteln-Test von den gesetzlichen Krankenkassen getragen.

Experteneinschätzung von Dr. Ulrike Bös, Frauenärztin:
„Wenn eine Schwangere Kontakt mit einem akut an Ringelröteln erkrankten Kind hat, schafft die Blutuntersuchung rasch Gewissheit, ob überhaupt eine Gefahr für sie und das Ungeborene besteht. Bis dahin sollte sie eine mögliche Ansteckung durch „Tröpfcheninfektion“ (beim Husten, Niesen, Schleimhautkontakt) vermeiden. Kommt es dennoch zu einer Übertragung auf das heranwachsende Kind im Mutterleib, können die Auswirkungen gut kontrolliert und in vielen Fällen behandelt werden.“

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Untersuchungen in der Schwangerschaft – Vorsorge und Pränataldiagnostik im Experten-Check:

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